Julius BLANK

Julius BLANK

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Julius BLANK

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 4. Juli 1803 Elberfeld,,,,, nach diesem Ort suchen
Tod 18. August 1865 Wetter A. D. Ruhr---,,,,, nach diesem Ort suchen
Heirat 6. September 1827 Elberfeld,,,,, nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
6. September 1827
Elberfeld,,,,,
Emilie KAMP

Notizen zu dieser Person


Die Leben unserer beiden Vorfahren Julius Blank d.Ä. und seiner Frau Emilie Blank, geb. Kamp gehören sicherlich zu den interessantesten und aufregendsten aller Lebensläufe, die wir bisher kennen gelernt haben. Beide haben alle Höhen und Tiefen des privaten und auch des unternehmerischen Bereichs durchlebt.

Julius Blank wurde am 4. Juli 1803 als 4. Kind von Johann Wilhelm und Sibilla Helene, geb. Simons in Elberfeld geboren, nur 3 Jahre bevor Elberfeld mit dem Herzogtum Berg an Frankreich abgetreten werden mußte. Er wird sicherlich die Elementar und Realschule besucht haben. Mit 24 Jahren 1827 ist er soweit, daß er als Associe bei der Firma seines Vaters und Onkels Johann Wilhelm & Carl Blank" eintreten kann, und im gleichen Jahr heiratet er Emilie Kamp aus einer befreundeten und mit demVater geschäftlich verbundenen Familie. Die Väter der Beiden hatten schon wiederholt gemeinsame Unternehmungen gestartet, so die Gründung der Rheinisch Westindischen Compagnie und des Amerikanischen Bergwerksverein, die beide zu den ersten Aktiengesellschaften in Preußen gehörten, aber leider nicht durch Erfolg gekrönt waren und mit hohem Verlust liquidiert werden mußten, was zu dem wirtschaftlichen Mißerfolg von Julius Vater beitrug. Julius Blank der Ältere hatte also nicht viel an ererbtem Vermögen zu erwarten, aber seineEhefrau wird sicherlich etwas mit in die Ehe gebracht haben, was den Eintritt als Associe in die Firma seines Vater möglich machte. Sicherlich wird er schon zu dieser zeit mit großem Interessen den Aufbau und Erfolg der Harkort'schen-Kamp'schen Mechanischen Werkstätten in Wetter verfolgt haben, insbesondere, da seine Frau in enger Beziehung zu ihrem Vater und ihren Brüdern stand. Wann die geschäftliche Beziehung zu der Firma "Kamp & Co" anfing wissen wir nicht, aber schon in den dreißiger Jahren betrieb Julius Blank im Auftrage eine Firma zur Herstellung von Textilmaschinen, später zusammen mit Thomas Godwin, dem Sohn von Samuel Godwin, der als Techniker aus England abgeworben worden warund seine Söhne in Amerika ebenfalls veranlaßte nach Elberfeld zu kommen. Diese Textilmaschinenfabrik, die sich ebenfalls Mechanische Werkstätte nannte, wurde später von Samuel Godwin alleine übernommen und weitergeführt, nachdem Julius Blank nach Wetter übersiedelte und 1841 in die Firma "Kamp & Co" eintrat, nachdem 1834Harkort ausgeschieden war. Er übernahm schon 1843 die vollständige kaufmännische Leitung, übernahm 1851 ein Drittel der Anteile von seinem Schwiegervater zusammen mitseinen Schwägern Otto und Hermann Kamp und zahlte diese Beiden schließlich 1854 vollständig aus, so daß ab diesem Zeitpunkt die Firma"Kamp & Co." ganz in den Besitz der Eheleute Emilie und Julius Blank übergingen. Emilie Blank erhielt offiziellschon vorher die Prokura. Bis 1865 führte nun Julius Blank die Firma und bemühte sich um Beständigkeit und Sicherheit in der Weiterentwicklung ohne wesentliche Risiken. Die Geschäftspartner lagen jetzt mehr in der Region und nicht so sehr in der Ferne. Es wurde weiter Dampfmaschinen, kleine Walzwerke, Wasserkraftmaschinen und Hilfseinrichtungen produziert. Als Kaufmann waren ihm technische Versuche ohne sicheren Gewinn wohl zuwider. 1864 nimmt Julius Blank seine Söhne Julius Blank d.J. und Heinrich Blank als Teilhaber auf und er stirbt mit 63 Jahren am 18.08.1865 in Wetter a.d. Ruhr. Nach seinem Todefungieren als Teilhaber dann Heinrich, Hugo, Julius Blank und ihre Mutter Emilie Blank, geb. Kamp, die eine starke Frau gewesensein muß.

Kurzer Überblick über die Geschichte der "Mechanischen Werkstätten" zu Wetter a.d.Ruhr

Die Ursache für die Gründung der Mechanischen Werkstätten, des Vorläufers der DEMAG A.G: liegt in England, in der technischen Revolution, die sich dort im ausgehenden 18. Jahrhundert gezeigt hatte durch die Erfindung der Dampfmaschine und Entwicklung vommodernen Maschinenfabriken. Johann Heinrich Daniel Kamp war 1815 in Glasgow zur Ausbildung und hatte dort die Macht der Dampfmaschinen kennengelernt und es verstanden sich die Qualitäten zur Führung eines Unternehmens anzueignen. Anstoßhierzu hat wahrscheinlich der über Brink verwandte Jakob Aders, Mitinhaber des Bankuntemehmens Brink, gegeben, den dieser Besaß verwandtschaftliche Beziehungen nach London zu der Firma james & Aders". Über diese Beziehung kamen auch laufend Berichte der technischen Neuerungen aus England und die Zeitungen wurden interessiert studiert.

Zusammen mit Friedrich Harkort, geb. 22.02.1793, der schon ein Kupferhammerwerk bei Langenberg betrieb, gründete Johann Heinrich Daniel Kamp am 18.09.1819 die mechanischen Werkstätten "Harkort & Comp" in Wetter a.d. Ruhr als eine der ersten Maschinenfabriken Deutschlands, in der nach Englischem Vorbild und mit hauptsächlich englischen Arbeitern Dampfmaschinen hergestellt wurden. Die Lage war wohl nicht ganz optimal auf einem Berg gelegen aber wahrscheinlich mit 2000 Thaler relativ preiswert. Harkort besorgte auf einer Reise nach England 1819 zusammen mit Eduard Thomas, einem Engländer, die nötigen Fachkräfte und Maschinen, darunter eine Dampfmaschine für 822 Thaler.

Die anfänglichen Erfolge der Firma waren recht günstig. Es wurde alles hergestellt, was nachgefragt wurde, z.B. Treppengeländer, Bügeleisen, Grabkreuze, Walzen, Öfen, Maschinenteile und natürlich auch Dampfmaschinen und Walzwerksanlagen. Es mußten neue Betriebe und Niederlassungen in Magdeburg, Berlin und Elberfeld (Julius Blank) ins Leben gerufen werden, die sich bald verselbstständigten. Es wurde in Wetter noch ein Blechwalzwerk angelegt, 1826 ein Hochofen, 1827 ein Puddel- und Walzwerk, 1829/30 schließlich ein Hochofenwerk bei Olpe, die sogenannte Henriettenhütte, nach dem Namen von Kamps Frau benannt.

Besonders die Dampfmaschinen der Firma wurde berühmt und schon 1821 konnte man 10 verschiedene Modelle anbieten bis zu einem Preis von 23000 Thaler. Es folgten Veröffentlichungen in Zeitungen und Besuche von Ministern, den zu dieser Zeit wurdentechnischeEntwicklungen in Preußen außerordentlich gefördert.

Die Ausweitung der Firma ging aber nicht mit einer Ausweitung des Kapitals einher und auch der Gewinn entsprach nicht dem eingesetzten Vermögen, so daß die mahnenden Briefe aus Elberfeld von Kamp und Brink immer drängender wurden, doch mehr aufdas Geld zu achten. Schließlich wurden die Zahlungen vorübergehend ganz eingestellt und Harkort mußte mit seinem eigenen Vermögen einspringen, was aber auch nicht ausreichte. Harkort war auch mehr auf Reisen als das er sich um die Firma gekümmert hätte, denn schondamals interessierten in technische Neuerungen und politische Vorgänge mehr als tägliche Unternehmensroutine. So kam es zum finanziellen Desaster und Harkort mußte am 10.01.1834 aus der Firma ausscheiden und noch eine Verpflichtung von 11400 Thaler übemehmen unter Verpfändung seiner Grundstücke in Wetter, die 15 Jahre später auf Antrags Kamps zwangsversteigert wurden. Ein trauriges Ende dieser bahnbrechenden Unternehmung, aber für Harkort nur eine Durchgangsstation für sein weiteres politisches Leben alsMitglied der Preußischen Nationalversammlung, Gründungsmitglied der Deutschen Fortschrittspartei und Mitgliedes des Norddeutschen Bundesparlamentes ab 1867.

Nun sah sich Johann Heinrich Daniel Kamp genötigt die Firma selbst in die Hände zu nehmen und seinen ältesten Sohn Otto Kamp in dieselbe aufzunehmen. Am 1.05.1837 trat auch der zweite Sohn Hermann Kamp in die Firma ein und übernahm den Betrieb des Hammer-und Walzwerkes, da der Bruder Otto oft krank war und im Süden weilen mußte. Am 1.07.1841 schließlich siedelte Julius Blank und Emilie Blank nach Wetter a.d.Ruhr über und trat in die Firma "Kamp & Co." als leitender Kaufmann ein. 1851 übernahmen Otto, Hermann Kamp und Julius Blank die Firma von Johann Heinrich Daniel Kamp. 1853 wurde Julius Blank alleiniger Inhaber der Firma "Kamp & Co." und führte diese bis zu seinem Tode 1865 unter bestem Erfolg weiter. Wie schon berichtet nahm er kurz vor seinem Tode seine Söhne Heinrich und Julius d.J. als Teilhaber auf und ernannte den langjährigen technischen Leiter Alfred Trappen zum Prokuristen. Dieser, ein Enkel aus Daniel Kamps zweiter Ehe, war 54 Jahre für die Firma tätigund einer der besten Konstrukteure, diediese je hatte. 1869 wurde das 50-jährige Jubiläum der Firma in Anwesenheit von Friedrich Harkort gefeiert zusammen mit 25 Angestellten und 300 Arbeitem. Die Arbeiter überreichten der Leitung einen silbernen Pokal' und bekamen dafür eine Fahne und Gedichte, sicherlich auch eine Sonderzahlung.

Heinrich Blank war nun der leitende Kaufmann und unser Vorfahr Julius Blank d.J. der technische Leiter. Zusätzlich trat Hugo Blank, ein weiterer Bruder in die Firma ein und diese drei Brüder übernahmen die Firma nach dem Tode der Mutter Emilie Blank, geb.Kamp die Werkstätten, bis sie 1873 wegen Kapitalknappheit in eine Aktiengesellschaft über geführt werden mußte. Bis 1896 führte Heinrich Blank zusammen mit Alfred Trappen noch die Firma, bis er auf Grund von Meinungsverschiedenheiten über die Bildung vonRücklagen mit einer Berliner Bank zurücktrat und noch bis 1906 in Wetter a.d. Ruhr als Rentner lebte.

Julius Blank d.J. war schon 1884 ausgeschieden und schon mit 56 Jahren 1891 verstorben. (s.u.)

Der weitere Weg ist bekannt: 1906 Übernahme durch die Märkische Maschinenbauanstalt Ludwig Stuckenholz unter der Leitung von Wolfgang Reuter, 1910 Vereinigung mit anderen Firmen zur Deutschen Maschinenfabrik A.G. in Duisburg, später unter dem Namen DEMAGA.G. uns allen bekannt und heute im Besitz der SMS-DEMAG AG.

Datenbank

Titel Ahnen Simons, Beck, Birk, Locher, Jedlitschka
Beschreibung Ahnen der Familien Simons, Beck, Birk, Locher, Jedlitschka Bitte kontaktieren Sie mich, sollten Sie Fehler & Ergänzungen feststellen.
Hochgeladen 2018-08-22 10:11:12.0
Einsender user's avatar Jochen Beck
E-Mail knochen@gmx.de
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