Otto I (V) von WITTELSBACH
♂ Otto I (V) von WITTELSBACH
Eigenschaften
Art | Wert | Datum | Ort | Quellenangaben |
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Name | Otto I (V) von WITTELSBACH | |||
Beruf | hertog van Beieren-Altenb |
Ereignisse
Art | Datum | Ort | Quellenangaben |
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Geburt | 1120 | Kelheim, Bayern, Germany nach diesem Ort suchen | |
Bestattung | Benediktinerkloster Scheyern nach diesem Ort suchen | ||
Tod | 11. Juli 1183 | Pfullendorf bei Überlingen nach diesem Ort suchen | |
Reference Number | |||
Heirat | etwa 1157 |
Ehepartner und Kinder
Heirat | Ehepartner | Kinder |
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etwa 1157 |
Agnes van LOON |
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Notizen zu dieser Person
Herzog von Bayern (16.9.1180-1183)
Pfalzgraf von Wittelsbach
Vogt von Freising, Weihenstephan, Geisenfeld und Ensdorf
Duke of Bavaria
\Mittelalter DE.dir\otto_1_von_wittelsbach_herzog_von_bayern_+_11832.html
Otto I. von Wittelsbach Herzog von Bayern (16.9.1180-1183)
----------------------------- Pfalzgraf von Wittelsbach
1117-11.7.1183 Vogt von Freising, Weihenstephan, Geisenfeld und Ensdorf
Pfullendorf
Begraben: Kloster Scheyern
Ältester Sohn des Pfalzgrafen Otto I. von Wittelsbach
Lexikon des Mittelalters: Band VI Seite 1572
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Otto I., Herzog von Bayern
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* um 1120, + 11. Juli 1183
wohl Kehlheim Pfullendorf
Begraben: Kloster Scheyern
WITTELSBACHER,folgte seinem Vater, dem bayerischen Pfalzgrafen Otto V.
Literatur:
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ADB XXIV, 643-647 - C. Th. Heigel - S. O. Riezler, Das Hzm. Bayern zur Zeit Heinrichs des Löwen und O.s I. v. Wittelsbach, 1867 - Biograph. Wb. zur dt. Gesch. II, 1974, 2102f. - Die Zeit der frühen Hzg.e, II, hg.H. Glaser (Wittelsbach und Bayern I/2, 1980), 22f. - M. Weitlauff, Hzg. O. I. v. Bayern (Die Wittelsbacher im Aichacher Land, hg. T. Grad, 1980), 93-106 - Bayer. Biogr. I, hg. K. Bosl, 1983, 567 - H.Rall-M. Rall, Die Wittelsbacher in Lebensbildern, 1986, 15-25 - Spindler(-A. Kraus) II, 1988, 11-15.
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Bosl‘s Bayerische Biographie: Seite 567
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Otto I., Herzog von Bayern
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* um 1120, + 11.7.1183
Kelheim Pfullendorf bei Überlingen
Begraben: Kloster Scheyern
Vater:
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Pfalzgraf Otto IV. von Scheyern-Wittelsbach (+ 1156)
Mutter:
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Heilika von Lengenfeld
oo Agnes von Loon (+ 1191)
Nach der Ächtung Herzog Heinrichs des Löwen 1180 belehnte Kaiser FRIEDRICH I. den Grafen Otto von Wittelsbach mit dem Herzogtum Bayern.
Er zeigte sich damit für treue Dienste erkenntlich.
Unter anderem hatte Otto1155 den Rückzug aus Italien gesichert, und fungierte als Diplomat.
Otto wurde der erste wittelsbachische Territorialherr in Bayern, dessen Dynastie erst 1918abgesetzt wurde.
Literatur:
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ADB 24; BWB 2; Reiser, D. Wittelsbacher in Bayern, 1978.
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GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Wegener Dr. Wilhelm: Seite 244
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Otto V. (I.)
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(Nach seinem Großvater väterlicherseits benannt). F. u. eV.
(1129 als Kind) Otto filius palatini Ensdorf 189 f n 19 f
1147 13/2 Otto et Fridericuscomites
1149 8/5 Otto palatinus de Witelinesbach iunior Stumpf n 3553
c 1155 Vogt von Ebersberg, Hundt, Ebersberg 173 n 63
(1156/58) Otto palatinus maior de Wartenberg (AG Erding) Gemahlin Agnes
c 1158 Vogt von Freising Meichelbeck, Hist. Fris. 1 b, 563 vgl. 1 a 361
c 1160 Vogt von Weihenstephan MB 9, 440 f, von Geisenfeld MB 14, 219 n 122, von Ensdorf 255 n 107
c 1165 in der Grafschaft an der Sempt als Graf tätig DBT 3 fol. 2a
c 1170 in der Grafschaft um Ebersberg als Graf tätig nQ 10, 224 f n 27
1175 Vogt von Niedermünster Hundt, Urkunden 98 n 94
von Obermünster QE 1, 209 f n 116
c 1179 Vogt von Schäftlarn nQ 10, 232 f n 234
1180 16/9 Altenburg mit dem Herzogtum Bayern belehnt Annales Ratisbon. SS 17, 589; IV.
1183 25/6 Konstanz Stumpf n 4360, 4362;
+ 1183 11/7 Pfullendorf Annales Augustani SS 10, 9
begraben zu Scheyern MB 10, 401
Nekrologe: Nonnberg (9/7), Michaelbeuern Necr. 2, 70, 215, Mallersdorf, St. Emmeram, Obermünster, Weltenburg, Windberg Necr. 3, 264, 319, 341, 377, 396.
Gemahlin:
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(seit 1156/58 siehe oben) Agnes
1183 c 20/7 Witwe mit Sohn Ludwig
+ (1192) 26/3 und in Scheyern begraben MB 10, 402
Nekrologe: Schäftlarn, Indersdorf, Weihenstephan, Weltenburg, Windberg Necr. 3,121, 180, 207, 373, 390.
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Thiele Andreas:
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„Erzählende genealogische Stammtafeln“
Otto I., der den Beinamen "Rotkopf" führte, war in jungen Jahren auch ein wilder Fehdehahn, besonders gegen die Bischöfe und war zeitweise gebannt beziehungsweise in Geiselhaft. Er bereitete den 1. Italienzug FRIEDRICHS I. 1154/55 diplomatisch vor und begleitete den König alsdessen Bannerträger. Er rettete dem Kaiser in der Klause von Verona mit einer waghalsigen Aktion das Leben, da ein Hinterhalt gelegt worden war. Er wurde 1156 Pfalzgraf von Bayern, gehörte stets zum engsten kaiserlichen Gefolge und hätte auf dem Reichstag von Besancon den päpstlichen Legaten Roland Bandinelli (= 1159-1181 Papst Alexander III.) im Zorn fast erstochen, da dieser die Kaiserkroneals päpstliches Lehen ("Beneficium") bezeichnete. Er förderte 1159 die Wahl der kaiserlichen Gegenpäpste Viktor IV. und Calixtus III., war als Heerführer und Diplomat oft tätig und reiste auch nach Byzanz. Als Anhänger FRIEDRICHS I. machte er den Reichskrieg gegen Heinrich den Löwen mit und wurde nach dessen Sturz am 16.9.1180 mit dem Herzogtum Bayern (ohne Steiermark) belehnt, das bis 1918 bei seiner Familie verblieb. Die Pfalzgrafschaft überließ er seinem Bruder Otto
Rall Hans und Marga: Seite 16-22
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"Die Wittelsbacher"
Herzog Otto I.
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* 1177, + 11.7.1183
Kelheim? Pfullendorf in Baden
Grabstätte: Benediktinerkloster Scheyern
um 1169 in Kelheim?
oo Agnes, Gräfin von Loon (nördlich von Lüttich)
* um 1150, + 26.3.1191
StammschlossLoon auf Wartenberg oder in Kelheim
Grabstätte: Benediktinerkloster Scheyern
Eltern: Ludwig II., Graf von Loon (und Burggraf von Mainz), und eine Tochter des Mainzer Burggrafen
Otto, Bayerns erster WITTELSBACHER Herzog, kam nicht nur durch seine eigenen Taten in und außerhalb Bayerns 1180 zu seiner Regierungsaufgabe, sondern auch durch die seit Generationen ererbte Verbundenheit mit einem engeren Bereich. Seine Vorfahren, Markgrafen, der 907 an der Spitze des bayerischen Heerbanns gegen die Ungarn fiel, und dessen Sohn Herzog Arnulf, hatten unter Einsatz ihres Lebens immer wieder Bayern geschirmt und seine inneren Kräfte zum Missfallen der Inhaber der fränkischen Reichsgewalt zeitgemäß zu einem damals modernen Staat entwickelt. Obwohl ihr Geschlechtin Bayern 989 im Mannesstamm erlosch, wussten in der Zeit des ersten WITTELSBACHER Bayern-Herzogs dieser selbst und weite Kreise um die Taten der LUITPOLDINGER für die staatliche Existenz Bayerns. Gefahren für die eigene Staatsexistenz hatten neben der Ungarnfrage vor allem darin bestanden, dass die Inhaber des "regnum Francorum" zwischen 911 und 921 Herzogtümer wie Bayern und Schwaben zu unterjochen versucht hatten. Die Markgrafen und Stammesherzöge standen von Generation zu Generation vor der Frage, wie sie die staatliche Kraft ihres Bereichs durch Lösung der von innen und außen gestellten Zeitfragen bewahren und mit der von den KAROLINGERN geschaffenen Zentralgewalt eines größeren Verbandes, eines Reiches, zusammenarbeiten konnten.
Die unmittelbaren Vorfahren Herzog Ottos stammten von Arnulfs jüngerem Bruder Berthold, waren Grafen auf dem Nordgau, Markgrafen von Schweinfurt und Grafen an der Pegnitz im 939 untergegangenen Herzogtum Franken gewesen und 1045 Grafenvon Ebersberg, also in Bayern, geworden. Sie wirkten außerdem als Grafen in dem Gebiet zwischen dem Mangfalltal und Kelheim an der Donau im Herzogtum Bayern. Nach ihrer Hauptburg nannten sie sich damals Grafen von Scheyern. Da die Burg Scheyern vom "ragenden Bergesrücken" auf das Gebiet des Huosigaues herniederschaute, werden die Grafen von Scheyern sogar auf das Völkerschaftskönigsgeschlechtder HUOSI zurückgeführt, die mit den Resten ihrer Völkerschaft in einem eigenen Bereich des bis 788 von den AGILOLFINGERN regierten Herzogtums Bayern gelebt hatten.
Ottos gleichnamiger Vater nannte sich später nicht mehr Graf von Scheyern, sondern nach der neu erbauten, der ganzen Familie gemeinsamen Burg Wittelsbach in der Landschaft der Großen Paar, einem Nebenfluss der Donau. Er besaß außerdem in der Gegend der unteren Sempt die Burg Wartenberg und sicherte durch solche Burgen seine Gerichtsbereiche und Einkünfte. Der Name WITTELSBACH bedeutet Bach bei einem Wald. Das althochdeutsche Wort "witu" heißt nämlich Holz, Wald. Wir können eine frühe Erwähnung "WITTELSBACH" auf die Jahre zwischen 1130 und 1135 datieren, da damals der Vater des ersten Herzogs einen Vertragmit dem Domkapitel in Freising über diesen Wald schloss, denn er hatte von seinem Vorgänger die Vogtei, das heißt die Ausübung der weltlichen Gerichtsrechte des Bischofs und des Domkapitels von Freising, übernommen. Kaiser HEINRICH V. spricht schon 1113 in einer Urkunde vom Grafen Otto (dem Vater des späteren Herzogs) von "WITILINESBAC".
Der nunmehrige Graf Otto von Wittelsbach
Kaiser HEINRICH V. setzte im März 1121 auf einem Reichstag zu Regensburg diesen in Bayern alteingesessenen Grafen Otto
Als die Familie die Burg Scheyern wenigstens teilweise als Wohnsitz aufgab, wurde dort ein weiteres Kloster eingerichtet. Die Mönche, die von Eisenhofen-Petersberg kamen, schlossen ihren Umzug spätestens 1123 ab. Unter seinen eigenen Brüdern hatte der spätere Bayernherzog in einem tieferen religiösen Bereich verwurzelte Persönlichkeiten, nicht nur den späteren Laien-Mönch Friedrich von Indersdorf
Wenn auch Pfalzgraf Otto
In dem entscheidenden Jahr starb am 4. August 1156 der alte WITTELSBACHER Pfalzgraf, und sein Sohn Otto übernahm seine Rechte und Pflichten auch als Pfalzgraf. Als solcher war er dem König aber nicht unterworfen, wie seine Bezeichnung auf seinem Spitzovalsiegel mit dem Reichsadler verrät: Otto dei gratia (Otto von Gottes Gnaden). Grafen waren nicht nur in bezug auf Eheschließungen den Herzogs- und Königsfamilien ebenbürtig, sondern überhaupt dem Herzog oder König mehr nachgestellt als unterstellt. Ottos Hauswappen war der Zackenbalken, den noch sein Sohn und Nachfolger Ludwig
Bereits im Jahr 1155 zog König FRIEDRICH wie einst KARL DER GROSSE oder OTTO DER GROSSE und andere nach Rom, um sich dort vom Papst zum Kaiser des Römischen Reiches krönen zu lassen. Geordnete Verhältnisse vor allem in Oberitalien waren jedem nach Rom zur Krönung fahrenden König eine Notwendigkeit. Schon in Ober-Italien wollten sich dieStädte dem STAUFER FRIEDRICH I. nicht fügen. Verona war den Deutschen genauso feindlich gesinnt wie Mailand. FRIEDRICH, begleitet auch von dem 38-jährigen Grafen Otto von Wittelsbach, wurde am 11.Juni in Rom gekrönt. Als er zurückkehrte, versuchten die Veroneser, ihn und sein Heer beim Übergang über die Etsch zu vernichten. Es war vergeblich. Daraufhin besetzten sie eine Anhöhe, wahrscheinlich eine natürliche Felsenburg, die oberhalb des Engpasses lag, welche die Deutschen passieren mussten. Von einer Felsplatte, die der Geschichtsschreiber Bischof Otto von Freising als Burg (arx) erwähnt, warfen sie, nachdem die Vorhut vorbeigezogen war, große Felsbrocken hinab, um das Heer zu vernichten. Hinter der Anhöhe ragten hohe Felsklippen empor; BARBAROSSA erteilte in dieser Not nachBeratung mit zwei ortskundigen Veronesern Otto von Wittelsbach den Auftrag, mit 200 besonders ausgewählten jungen Männern jene Felsen zu übersteigen und den Feinden in den Rücken zu fallen. Nach großen Anstrengungen erreichten sie die bis dahin für unbesteigbar gehaltenen Felsen oberhalb der Anhöhe, und Otto von Wittelsbach entfaltete unter den Schlachtrufen seiner Begleiter das Banner desKaisers, während von unten her das Heer zum Angriff heraneilte. Den Feinden war damit der Fluchtweg abgeschnitten, Kaiser und Heer waren gerettet.
Im Jahr darauf verbrachte Kaiser FRIEDRICHdas Pfingstfest bei Otto von Wittelsbach, der eben damals Nachfolger seines Vaters als Pfalzgraf wurde, auf einer seiner Burgen, wahrscheinlich der von Kelheim. Wir wissen nicht, ob die WITTELSBACHERunter den Grafen waren, die bereits 1155 Heinrich dem Löwen Mannschaft und Treue schwuren, aber da zwei WITTELSBACHER Grafen von Valley schon 1140 die Führer der Erhebung in Bayern gegen den aufgedrungenen BABENBERGER Herzog Leopold waren, liegt die Vermutung nahe, dass die WITTELSBACHER weder von den BABENBERGERN als den Herzögen von Bayern noch von einem Herzogtum der Ostmark unter einem BABENBERGER etwas wissen wollten. Die Vermutung wird noch wahrscheinlicher, wenn man an das häufig geradezu feindselige Verhältnis des BABENBERGER Bischofs Otto von Freising zu seinem Domvogt, dem späteren Herzog Otto denkt, dessen Vorfahren dieses Amt seit 1047 innehatten. Mit Sicherheit aber können wir sagen, dass der Neffe des 1158 verstorbenen Freisinger Bischofs, Kaiser FRIEDRICH BARBAROSSA,dagegen zu diesem Pfalzgrafen Otto in einem geradezu freundschaftlichen Verhältnis stand. Der Bischof bezeichnete den WITTELSBACHER als einen Vertrauten des Kaisers, und Otto rechtfertigte dieses Vertrauen dadurch, dass er immer wieder die Politik des Kaisers unterstützte. Als BARBAROSSA im Oktober 1157 nach Besancon in Burgund zog, um die Huldigung des Großen und die Glückwünsche der Gesandten Siziliens, Tusziens und Venedigs, Frankreichs, Spaniens und Englands entgegenzunehmen, befand sich auch Otto unter seinen Begleitern. Mitunter trat er sogar sehr leidenschaftliche auf, wenn es um die Sache des Kaisers ging, zum Beispiel als es in Besancon wegen des Anspruches der Suprematie des Papstes gegenüber dem Kaiser zu einem Streit zwischen diesem und den Gesandten des Papstes kam. Alsder Kanzler der Kurie, Roland - der spätere Papst Alexander III. -, die Frage aufwarf, von wem der Kaiser denn das Reich empfangen habe, wenn nicht vom Papste, zog Otto in jähem Zorn sein Schwert. Die päpstlichen Gesandten mussten am anderen Tag unverrichteter Dinge nach Rom zurückkehren. Auf einem weiteren Zug nach Italien begleitete Otto den Kaiser zusammen mit dem Kanzler Reinald (Rainald)von Dassel, empfing zusammen mit diesem als Vertreter des Kaisers in Mailand und Tortona den Treueid und errang für den Kaiser glänzende Erfolge. Aus Urkunden wissen wir, dass er sehr häufig zu denBegleitern BARBAROSSAS zählte. Im Interesse des Kaisers waltete er 1163 bis 1167 als Graf am Gardasee. Zusammen mit Heinrich Jasomirgott von Österreich wurde Pfalzgraf Otto 1166 zu dem im Glanz seiner Erfolge strahlenden Kaiser Manuel I. von Byzanz (1142-1180) entsandt.
Ottos Bruder Konrad
Otto selbst machte auf die Zeitgenossen durch seine Tatkraft und sein Äußeres starken Eindruck. Er hatte schwarzes Haar, große Augen und eine rötliche Haut. Mit 52 Jahren heiratete erAgnes
Für Otto wares wohl ein Zeichen politischen und militärischen Vertrauens und auch persönlicher Verbundenheit, als ihn der Kaiser am 16. September 1180 in Altenburg in Thüringen mit dem Herzogtum Bayern belehnte. Dieses war unter dem nun abgesetzten Herzog Heinrich dem Löwen, der zugleich Herzog von Sachsen gewesen war, allmählich nur noch ein Nebenland geworden. Bezeichnenderweise wirkte die Kanzlei, die Ottos Vorgänger geschaffen hatte, von Braunschweig aus. Nur ein Referent behandelte die bayerischen Angelegenheiten, wenn der Herzog in einer Sache im Herzogtum Bayern entschied. Wenn der neue Herzog Otto einen Rechtsakt durch eine Urkunde festhalten wollte, ließ er sie in der Kanzlei eines Klosters in der Nähe seines Entscheidungsortes schreiben; der noch übliche Zeugenbeweis machte die damals sehr schwierige Einrichtung einer Kanzlei nicht vordringlich. Entscheidend war, dass Otto häufiger als seine Vorgänger Landtage wieder in Bayern abhielt. Er saß auch persönlich zu Gericht. Ottos Regierungstätigkeit bedeutete so einen staatlichen Neuanfang für Bayern. Seine Lage war umso schwieriger, als er zum Zeitpunkt seiner Belehnung nur vier oder fünf Grafschaften im Herzogtum besa�� und der Kaiser 1182 die Grafen von Andechs zu Herzögen von Meranien einsetzt, als dessen Inhaber, der WITTELSBACHER Konrad III. von Dachau, gestorben war, ohne Söhne zu hinterlassen. Otto hatte sich schon auf dem ersten Landtag im November 1180 in Regensburg bei den meisten bayerischen Grafen durchgesetzt und wurde immer mehr der Herr im Lande.
BARBAROSSA wollte den ersten WITTELSBACHER Herzog Bayerns wie überhaupt die Herzöge in keiner starken Stellung haben und schuf deshalb eine Anzahl kleinerer Herzogtümer, die von ihm in erhöhtem Grad abhängig waren. So trennte er schon1180, als er Otto belehnte, die Steiermark von Bayern ab und machte sie zu einem eigenen Herzogtum. In Bayerns Hauptstadt Regensburg und auf dem Nordgau schuf er sich eigene Positionen. Sogar die Ministerialen auf dem Nordgau wurden oft zugleich als Reichsministerialen in seinen Dienst gestellt.
Die staufischen Rechte auf dem Nordgau ließ er von Nürnberg und Eger aus verwalten. Sogar die Gründung Münchens durch Heinrich den Löwen 1158 suchte er 1180 rückgängig zu machen. Otto hielt eben deswegen zur Stärkung seiner Stellung als Herzog in Bayern Landtage in Pleinting bei Vilshofen und sogar in Amberg auf dem Nordgau, auf dem der Kaiser seine eigenen Söhne zu Inhabern von Rechten und Lehen gemacht hatte. Durch die Landtage stärkte er auch Bayerns Verfassung.
Ottohielt die Zügel der Politik in Bayern fest in seinen Händen. In 24 nachweisbaren Fällen bestätigte oder regelte er als Herzog Besitzrechte in der Grafschaft Falkenstein und in verschiedenen Klöstern auch auf dem Nordgau und sogar in St. Emmeran in Regensburg. 1183 reiste Otto nach Konstanz, um dort zusammen mit BARBAROSSA den Friedensschluss mit den lombardischen Städten durchzuführen. Aufder Heimreise nach Bayern ereilte ihn am 11. Juli 1183 in Pfullingen in der Nähe des Bodensees der Tod. Er selbst hatte sich das Kloster Scheyern als Ruhestätte auserwählt, wo bereits die von Konrad III. von Dachau in sein Eigentum übernommene Partikel des Kreuzes Christi lag (Forschungen von Michael Stephan). Zwei Söhne des Kaisers standen mit den WITTESLBACHERN an seinem Sarg, als er bestattet wurde.
Spindler Max:
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"Geschichte Bayerns"
Wenige Monate nach dem Regensburger Reichstag im Juni/Juli 1180 entschied BARBAROSSA über die Zukunft des freigewordenen bayerischen Herzogtums. Am 16. September belehnte er damit zu Altenburg in Thüringen einen Mann seiner nächsten Umgebung, den Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach aus dem Hause der Grafen von Scheyern. Die Schwierigkeiten des Herrschaftsüberganges konnten überwunden werden, wenn auch mehrere weltliche Große dem neuen Herzog auf seinem ersten Landtag zu Regensburg im November 1180 den Lehnseid verweigerten, voran die Markgrafen Berthold von Andechs und Otakar von Steier wie oft vermutet worden ist. Hinter Otto stand der Kaiser und die überwiegende Mehrheit der bayerischen Kirchenfürsten, so besonders ein Bruder Ottos, Konrad
Der Akt von Altenburg wirkte dynastiegründend. Wurde in den vorausgehenden Jahrhunderten die im alten Bayernrecht vorgezeichnete erbliche Bindung der bayerischen Herzogswürde an ein Geschlecht oft und oft durchbrochen, so blieb von jetzt an Bayern im Besitz der WITTELSBACHER bis ins 20. Jahrhundert. Auf Herzog Otto folgte ohne neuen königlichen Willensakt 1183 sein Sohn, so dass anzunehmen ist, dass nach dem österreichischen Vorbild von 1156 die Erblichkeit des Herzogtums dem Geschlecht bereits 1180 verbürgt wurde. Im Jahr 1208 wurde sie vom Reichsoberhaupt, vom WELFEN OTTO IV. unter Verzicht auf seine und seines Hauses Ansprüche, ausdrücklich anerkannt. Mit der erblichen Belehnung war ein Rechtsanspruch auf das Herzogtum verbürgt, wardie Möglichkeit des Zusammenwachsens von Land und Fürst, Volk und Dynastie zu höchster Leistung angespornt.
Herzog Otto gehörte der vordersten Reihe der Reichsfürsten der BARBAROSSA-Zeitan, geprägt in ihrem Wesen von den Idealen des Rittertums und im Besitz hervorragender persönlicher Eigenschaften, von jenem hochgespannten staufischen Reichsbewusstsein erfüllt waren, wie es unsaus den Manifesten der kaiserlichen Kanzlei entgegentritt. Sein Bild trägt eine persönliche Note. Er erscheint als unerschrocken und wagemutig, zu persönlichem Einsatz jederzeit entschlossen, heißblütig, auch schroff, besorgt um die Wahrung von Ordnung und Recht. Hatte er auch das Herzogtum verkleinert übernommen, die Herzogsrechte waren in ihrem Umfang nicht geschmälert worden. Er führtedie Herrschaft nicht anders als Heinrich der Löwe. Die Hauptleistung seiner nur 3-jährigen Regierungszeit bestand darin, dass er sich durchsetzte, die Opposition zum Schweigen brachte und Frieden und Ordnung im Land aufrechterhielt, wobei ihm, wie wir annehmen dürfen, die hervorragende Stellung seiner Brüder Konrad
Mit seinem Tod trat Bayern in eine staatliche Krise ein, die zu den schwersten seiner Geschichte gehört. Das Land war ohne die starke Führung, deren es eben in diesen Jahren bedurft hätte. Vermutlich gleichzeitig mit der Belehnung Ottos war die Erhebung des jugendlichen, zur Selbständigkeit drängenden Markgrafen von Steier, Otakar, zum Herzog erfolgt, der damit auf dieselbe Stufe wie Otto gehoben, von der bayerischen Herzogswürde unabhängig wurde und die Möglichkeit gewann, seine Herrschaft in einen Territorialstaat umzuformen. Der Gesamtkomplex seiner Güter und Rechte trat als Herzogtum Steiermark, erstmals 1186 so genannt, gleichrangig neben Bayern und Österreich. Zu ihm gehörten auch Teile des Traungaus, der dem bayerischen Herzogtum noch unter Heinrich dem Löwen unterstanden hatte, wie dessen Gerichtstagzu Enns 1176 beweist. Die Abhängigkeit der Steiermark vom alten Stammland, die an sich nur noch locker gewesen war, hatte ihr Ende gefunden. Um dieselbe Zeit, noch unter Heinrich dem Löwen, hatte BARBAROSSA dem aus einer wittelsbachischen Nebenlinie stammenden Grafen Konrad III. von Dachau das Herzogtum Meranien, das er 1153 dessen Vater übertragen hatte, entzogen und es, wohl als Entschädigung für die Bevorzugung Ottos, dem Markgrafen von Istrien-Krain, Berthold IV. von Andechs, verliehen, der als Markgraf und nunmehriger Herzog damit gleich Otakar die Unabhängigkeit von der bayerischen Herzogsgewalt gewann, wie dieser in den neuen Reichsfürstenstand einrückte und daran gehen konnte, auf der breiten territorialen Basis, die er im Alpenvorland und im Gebirge selbst besaß, ein geschlossenes Fürstentum aufzubauen. Wurde durch die Entscheidungen von 1156 und 1180 die unmittelbare Verbindung Bayerns mit dem Osten und Südosten abgeschnitten, das bayerische Herzogtum endgültig auf die Ausgangsstellung der AGILOLFINGER zurückgeworfen und aus einem Grenzland ein Binnenland, so drohte die Erhöhung der ANDECHSER den Kern des alten Stammesherzogtums zu sprengen.
1169
oo Agnes von Loon, Tochter des Grafen Ludwig II.
um 1150-26.3.1191
Schloss Loon Wartenberg
Kinder:
Otto
Ende 1169-7.8. vor 1181
Kelheim Ensdorf bei Amberg
Sophie
um 1170-10.7.1238
KelheimEisenach
1196
oo 2. Hermann I. Landgraf von Thüringen
um 1152-26.4.1217
Heilica I.
um 1171-9.10.
Kelheim
um1184
oo Dietrich Hallgraf von Wasserburg
um 1142- um 1210
Agnes
um 1172- um 1200
Kelheim
1186
oo Heinrich Graf von Plain
- 1190
Richarde
um 1173-7.12.1231
Kelheim
1186
oo Otto I. Graf von Geldern und Zütphen
- vor 24.9.1207
Ludwig I. der Kelheimer
23.12.1174-15.9.1231
Heilica II.
um 1176/77-
Kelheim
um 1190
oo Adalbert III.Graf von Dillingen
- 1214
Elisabeth
um 1178/79-
Kelheim
oo Berthold III. Graf von Vohburg
-25.5.1204
Mechthild
um 1180- nach 19.3.1231
Kelheim
1209
oo Rapoto II. Graf von Ortenburg
1164-19.3.1231
Literatur:
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Cardini, Franco: Friedrich I. Barbarossa. Kaiser des Abendlandes, Verlag Styria Graz 1990, Seite 74,125,129,142,152,167,185,192,197, 228 - Csendes, Peter: Heinrich VI., Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Wiesbaden 1993, Seite 35,37 - Engels, Odilo: Die Staufer. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1972, Seite 72,97 - Jordan, Karl: Heinrich der Löwe, Deutscher Taschenbuch Verlag München, Seite 57,63,67,69,156,159,176,206,215 - Wies, Ernst W.: Kaiser Friedrich Barbarossa. Mythos und Wirklichkeit, Bechtle Esslingen 1999, Seite 50,71,87,90,97,110,119,123,129,144,152,156,159,163,188,192,212,231,276,319 -
Quellenangaben
1 | Webseite der Familie von Michael Johne, Herzog von Bayern Otto I (V) von Wittelsbach, Herzog von Bayern (1180-1183), Graf von Scheyern Autor: Michael Johne |
MyHeritage-Stammbaum Familienseite: Webseite der Familie von Michael Johne Stammbaum: 130074041-5 |
Datenbank
Titel | Sachtleben 06 19 |
Beschreibung | Ahnenforschung der Familie Sachtleben, Welter, Knaudt, von Broich |
Hochgeladen | 2019-06-20 20:14:30.0 |
Einsender | Rolf Sachtleben |
rolfwerden55@googlemail.com | |
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