Johann (auch Hans) SENGESTAKE

Johann (auch Hans) SENGESTAKE

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johann (auch Hans) SENGESTAKE [1]

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1480 (ermittelt aus der ursprünglichen Angabe "ca. 1480 +/-") Lüneburg (oder Lübeck) nach diesem Ort suchen
Tod vor 1540 Lübeck, Lübeck, Schleswig-Holstein, Deutschland nach diesem Ort suchen
Wohnen Lübeck, Lübeck, Schleswig-Holstein, Deutschland nach diesem Ort suchen [2]
Lübecker Ratsurteile 1526 Lübeck, Lübeck, Schleswig-Holstein, Deutschland nach diesem Ort suchen
Große Petersgrube Lübeck, Lübeck, Schleswig-Holstein, Deutschland nach diesem Ort suchen
Testament angefertigt 18. März 1533 Lübeck, Lübeck, Schleswig-Holstein, Deutschland nach diesem Ort suchen
Familiendaten Lübeck, Lübeck, Schleswig-Holstein, Deutschland nach diesem Ort suchen
Familienwappen 1531 Lübeck, Lübeck, Schleswig-Holstein, Deutschland nach diesem Ort suchen

Eltern

NN SENGESTAKE NN

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Geseke

Quellenangaben

1 Lübeck, Germany, Coats of Arms, 1300-1850
Autor: Ancestry.com
Angaben zur Veröffentlichung: Ancestry.com Operations Inc
2 Lübeck, Germany, Coats of Arms, 1300-1850
Autor: Ancestry.com
Angaben zur Veröffentlichung: Ancestry.com Operations Inc

Datenbank

Titel Sengestake in Lübeck
Beschreibung

Lübeck, den 17. November 1353, die Knappen Hinricus Bokwolde (Buchwald) und Volradus Bichel verbürgen sich für die von Senghestaken dem Rat geschworene Urfehde.
(Stadtarchiv Lübeck / SchlHolRegU 4 Nr. 599, Signatur Varia 113)
dazu
Buch: Schleswig-Holsteinische Regesten und Urkunden (herausgegeben von Dr. Volquart Pauls, Landesbibliothekar in Kiel, 1921) 
          Vierter Band (1341 - 1375)
Urkunde 599
Lübeck, 17. November 1353
Die Knappen Heinrich Buchwald und Volrad Bichel verbürgen sich für die von Senghestaken Lübeck geschworene Urfehde.
Original-Perg. im Staatsarchiv in Lübeck (Varia Nr.113) mit zwei anhangenden Siegeln.


Fehde und Urfehde
…. Grundsätzlich stand das Recht, Fehde zu führen, allen freien Männern ritterlichen Standes zu.
Bauern, Stadtbewohner, Kleriker, Juden und Frauen waren davon ausgeschlossen.
Im späteren Mittelalter konnten auch Städte dem umwohnenden Adel oder umgekehrt der Landesherr
widerspenstigen Städten Fehde ansagen. Die Städte, die im Mittelalter häufig in Fehden verwickelt waren,
mussten regelrechte Verzeichnisse von Fehdebriefen führen.
…. Unter den Fehdeberechtigten waren aber nur solche Adligen, die sich gegen andere zu verteidigen wussten,
überhaupt in der Lage, eine Fehde zu führen. Streng genommen konnten nur Burgbesitzer diesen Anforderungen
entsprechen. …. Nach germanischem Recht beschreibt die Fehde ein Feindschaftsverhältnis zwischen
einem „Unrechttäter“ und seinem Opfer. Diese bildete die Grundlage bestimmter erlaubter Rachehandlungen.
….
Beendigung der Fehde: Unterlag der Beschuldigte in der Fehde, war er gezwungen Urfehde zu schwören, das heißt er musste
zusichern, den Fehdezustand als beendet zu erklären und von seiner Seite aus auf jegliche Rache zu verzichten.
Der Sieger konnte dann seine Bedingungen stellen.
Wolten beide Parteien die Fehde beenden, auch wenn kein Sieger feststand, konnten sie gemeinsam einen Frieden schließen,
der durch eine förmliche Sühne (Friedenseid, Sühneeid) bekräftigt wurde. …. Die Sühne wurde häufig durch einen unbeteiligten
Dritten in die Wege geleitet.


Hinricus Bokwolde aus Snykrode, dazu

Familie Bychel, Bichel …. nach 1336 ansäßig in Luschendorf, Kirchspiel Ratekau



Das Namens-Geschlecht der Sengestakes könnte seinen Ursprung im Umland von Lübeck haben.
Es gab einen Senghestaken der in Fehde mit dem Rat der Stadt Lübeck stand und 
am 17. November 1353 die Urfehde, also die Versöhnung schwörte. Fehde und Urfehde oblagen
nur dem Adel. Vermutlich gibt es eine Verbindung zu Johannes Zenghestake (auch Senghestake und Sengestake)
der 1357 Neubürger in Lüneburg wurde und in die Lüneburger Ratsfamilie von der Oedeme heiratete.
Es gab Henninghus Zengestake der sich als Söldner am 20. April 1368 dem Rathe von Lübeck auf
sechs Monate Kriegsdienst verpflichtete. Dazu unter Beschreibung https://gedbas.genealogy.net/person/show/1225207890
1389 war ein Henrich Sengestock Burgmann und Richter auf Burg Heldrungen unweit von Erfurt.
(aus dem Urkundenbuch der Erfurter Stifter und Klöster (1331-1400) )
Nach 1400 waren Senghestake in Walsrode. Um 1400 vermute ich auch das Vorkommen der
Sengestake in Weyhe und Oberneuland bei Bremen. Denn erst 1504 gab es den ersten Sengestake Bürgereintrag 
in Bremen. In den folgenden Jahren siedelten sich in kurzen Abständen weitere Sengestake
aus dem Umland in Bremen an. Siehe unter Beschreibung in https://gedbas.genealogy.net/person/show/1221837570


Bedeutung und Entstehung des Familiennamen Sengestake   

sengen: ahd. bisengēn* 5, sw. V. (1a): nhd. verbrennen, sengen, anbrennen; bisingōn* 1, sw. V. (2): nhd. sengen

https://de.wikipedia.org/wiki/Mittelhochdeutsche_Sprache  mhd. wurde zwischen 1050 und 1350 im ober- und mitteldeutschen gesprochen.
Der Familienname Senghestake wird 1353 in Lübeck genannt, 1357 erstmals in Lüneburg ….
Der Familienname Senghestake könnte seinen Ursprung 1150, evtl. auch schon davor im Althochdeutschen ahd. bisengen haben


zu seiner Person aus dem Buch: Lübeckische Geschlechter; zusammengestellt nach 
dem Niederstadtbuch und anderen Quellen für die Zeit vom Beginn des 13. bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts von J. Hennings (bei ancestry einzusehen)
Bedeutung des Namens   "Wald durch Sengen roden“  


ancestry
aus der Personenkartei der Stadt Lübeck von 1300 - 1850 
aus der Häuserliste der Stadt Lübeck von 1284 - 1600

Albertus Zenkestake (auch Sengestaken) + vor 1439 (durch die Nachlasspfleger an die Witwe), wohnt 1425 Braunstraße 142 

1433 genannt Nicolaus Sengestake, Frau Geseke, Niederstadtbuch Seite 238

dies könnte darauf hindeuten, dass sich um 1400 Zenkestake in Lübeck niederließ.

siehe auch unter Beschreibung:
Buch: Civilates, Lübecker Neubürgerliste 1317 - 1356 (O. Ahlers, 1967)


Deutsche Namenkunde
Unsere Familiennamen nach ihrer Entstehung und Bedeutung, von Max Gottschald, 1971
4. Auflage, Verlag Walter de Gruyter & Co., Berlin
Die Entstehung der Familiennamen   Seite 73 - 80
Die Entstehung der Familiennamen   Seite 81 - 86
Die Satznamen   Seite 120 - 122

Seite 78
…. jedenfalls ist im 13. Jahrhundert in süddeutschen Städten die Einnamigkeit schon selten. Allmählich folgen Mittel- und Norddeutschland ….
Erfurt 1253 …. Bocholt, Lübeck und die lippischen Städte im 13. Jahrhundert …. In Erfurt haben 1311 von 222 Bürgern nur 7 keinen Zunamen.
…. In Bremen hat zwar im 14. Jahrhundert schon jeder Bürger einen Zunamen, aber noch keinen festen Familiennamen; diese sind erst im
15. Jahrhundert dort allgemein üblich. 
innerhalb der Städte …. Die dem Adel an Range nahestehenden Geschlechter führen früher Familiennamen als die Handwerker und diese wieder früher als die Knechte. Zuletzt folgte dann die Landbevölkerung. Das ist der regelmäßige Gang, nur hat sich die Entwicklung in den einzelnen Gegenden verschieden schnell vollzogen.

Seite 122
….  für eine badische Kleinstadt. Da finden wir den Übernamen: de Sapperment, de Einigermaßen, de Alleweil, de Ja-Ja, de Ojegerle,
de Stirnzbach (er warnt einen Betrunkenen: Stürz nicht in den Bach ! fiel aber dann selbst hinein), de’s wird schon fescht werde (ein Maurer)
und de Klainwenggeleweber, der seine Unterhaltungen abbrach mit den Worten, er müsse noch e klainwenggele weben. Ähnlich müssen wir
uns die Entstehung der älteren Satznamen erklären.

Seite 39 / 40
Die zweistämmigen Namen
…. Daß in der langen Zeit bis 1100 der Namenschatz gar mancherlei Veränderungen erfahren mußte, habe ich schon
hervorgehoben, aber selbst mit diesem Jahre ist die Entwicklung der alten zweistämmigen Namen nicht abgeschlossen.
Von einem Namen wie Smukhart z.B. ist in altdeutscher Zeit keine Spur zu finden, er kann damals auch gar nicht vorhanden
gewesen sein, denn in der Bedeutung Zierat gehört erst einer späteren Zeit an, und doch sind Namen wie Schmücking, Schmuckermeier
und vor allem Schmuckat ganz nach Art der alten Namen gebildet. Dasselbe gilt von Hornhardt und Hornulf, die auch nicht aus alter
Zeit bekannt sind. Wenn wir also von altdeutschen Namen reden, so ist damit nicht gesagt, daß sie in der sogen. altdeutschen Zeit,
d.h. vor 1100, entstanden sind; ihre Entstehung kann, wenn auch seltener, noch in der folgenden Zeit vor sich gegangen sein.
Je weiter wir nämlich zurückgehen, um so größer wird verhältnismäßig die Anzahl der für uns rätselhaften Namen. Was Ariovistus, 
Nasua, Segestes, Thusnelda, Thumelicus ….

Seite 261 / 262
stack = stak(e) = Stange zum Wegreißen brennender Balken

Seite 536
sengen: verbrennen lassen, durch Feuer roden
Satznamen: 
Senglaub, Sengebusch, Sengewald, Sengeholz, Sengespeck, Sengespeick
Aber Sengstake, Sengstack, Senkstock "Schürstange"



Burgmannen
Seit dem 13. Jahrhundert bestellten die Burgherren adlige Burgmannen, die für die Bewachung und Verteidigung verpflichtet wurden. ….
Ursprünglich wurden die Burgmannen mit Naturalien entlohnt. Im Laufe des Mittelalters gingen die Burgherren dazu über, ihnen Grundstücke
in der Nähe der Burg als Lehen zu überlassen, die sie selbst bebauen und von deren Erträgen und Einkünften sie leben konnten.
Schon seit dem späten 13. Jahrhundert zahlte man den Burgmannen auch Bargeld (Renten). Die Geldrenten ebneten den Weg vom
Lehnsmann zum Söldner.


…. unter Lehen verstand man ein weltliches Gut. Das konnte sein ein Stück Land (mit Gebäuden), 
ein politisches Amt, ein Recht (zu fischen, jagen, Steuern einzutreiben) oder andere Werte von 
erheblicher Dauer. 
Der Eigentümer (Lehnsherr) gab dieses Lehen unter einer Bedingung, zum Beispiel
(gegenseitige) Treue, in den zumeist erblichen Besitz des Berechtigten, der dadurch zum Lehnsmann
wurde, unter dem Vorbehalt des Anheimfalls (stirbt der Lehnsmann ohne Erben fällt das Lehen an den
Lehnsherren zurück). Der Lehnsmann war nun Nutznießer des Lehen, Eigentümer blieb der Lehnsherr.

Hochgeladen 2019-09-30 22:15:18.0
Einsender user's avatar Sabine Sengstake-Köhler
E-Mail sabine-sengstake-koehler@t-online.de
Zeige alle Personen dieser Datenbank

Herunterladen

Der Einsender hat das Herunterladen der Datei nicht gestattet.

Kommentare

Ansichten für diese Person