Richard Rudolf Hermann Erich GRUNDMANN

Richard Rudolf Hermann Erich GRUNDMANN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Richard Rudolf Hermann Erich GRUNDMANN

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 24. Dezember 1922 Woldegk Mecklenburg nach diesem Ort suchen
Bestattung 20. August 1988 Ruhmannsfelden nach diesem Ort suchen
Taufe 4. Februar 1923 Woldegk Mecklenburg nach diesem Ort suchen
Tod 5. August 1988 Deggendorf Bayern nach diesem Ort suchen
Heirat 21. Dezember 1951 Berlin nach diesem Ort suchen
Heirat 11. November 1946 Woldegk nach diesem Ort suchen
Heirat 24. Dezember 1980

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
21. Dezember 1951
Berlin
Ingeburg Gertrud Paula SCHINSKE
Heirat Ehepartner Kinder
11. November 1946
Woldegk
Annemarie Emma Emilie BUBLITZ
Heirat Ehepartner Kinder
24. Dezember 1980
Frieda GOLDWICH

Notizen zu dieser Person

Erich kam am 24.12.22 in Woldegk / Mecklenburg als Sohn des Kaufmanns Hermann Grundmann und seiner Frau Elly, geborene Honheisser, zur Welt. Nach dem frühen Tod seiner Mutter (19.3.37) übernahm seine Tante Erna Diekmann die Position einer Ersatz-Mutter. Im Herbst 1944 verfasst Erich folgenden Lebenslauf : "Meine Eltern besitzen beide die deutsche Staatsangehörigkeit. Ich bin ledig; mein Glaubensbekenntnis ist gottgläubig. Vom Jahre 1929-1933 besuchte ich die Volksschule und vom Jahre 1933-1939 die Mittelschule. Entlassen wurde ich mit dem Zeugnis der mittleren Reife. Am 1.4.1939 trat ich in die Lehre der Sparkasse der Stadt Woldegk ein um nach eineinhalb Jahren Lehrzeit meine Gehilfenprüfung zu machen. Am 1.6.1933 trat ich in die Hitler-Jugend ein. Meine letzte Dienststellung war Hauptscharführer im H.J.-Streifendienst. Am 7.2.1941 kam ich zur R.AD. ( Reichsarbeitsdienst ; während des Krieges besonders als Bautruppe der Wehrmacht ) Abt. K 6/63. Kam mit dieser zum Einsatz nach Polen. Von dort kam ich zur Truppführerschule 2 Lehrabt. Rumänien. Zog mit nach Rumänien und kehrte Ende Februar 42 nach Deutschland zurück. Am 7.4.42 wurde ich zur Waffen - SS gezogen und kam zur 3. / SS Art u. E(rsatz) .Abt. SS-Pol(itische).-Div Amersfoort. Am 10.1.43 wurde ich zur SS-A.S.I. versetzt. Wurde am 20.4.43 zum Strm (Sturmmann) ernannt. Am 1.12.43 wurde ich zur s.B.B. ( schwere SS Beobachter Batterie ) 506 versetzt und wurde am 1.5.44 zum SS - Uscha ( Unterscharführer ) befördert ( Ausbildung Kanonier, Richtkanonier, Rechner ). Mit der s.B.B 506 kam ich am 20.6.44 in den Einsatz zum Osten. Am 3.10.44 wurde ich zur SS A.SI ( Artillerieschule I ) versetzt und von dort aus zum 20 FB.L. ( Führerbewerber-Lehrgang) nach Beneschau gesandt. Mein Wunsch ist es, einmal aktiver Führer der Waffen SS zu werden." Zum Abschluß des Führerbewerber-Lehrgangs ( 15.1.45 ) werden ihm folgende Charaktereigenschaften zuerkannt: " Er ist ein willensstarker, aufgeschlossener und dabei bescheidener Mensch mit offenem und ehrlichen Charakter. Sein natürliches Wesen und seine ansprechenden Umgangsformen machen ihn bei seinen Kameraden beliebt. Seine starken Nerven lassen ihn schwere Belastungen ertragen. Er steht zu seinem Wort und ist auch in kleinen Dingen absolut verschwiegen. Vor Vorgesetzten ist er leicht erregbar und dadurch in seinem Denkvermögen etwas gehemmt." Erich war seit dem 1.4.1942 mit Hildegard Schmidt aus Berlin Pankow verlobt. Im Dezember 44 stellen beide beim Rasse- und Siedlungs-Hauptamt SS einen Antrag auf Erlaubnis zur Heirat, da Hildegard schwanger war. Am 19.03.45 gebar sie Hannelore Schmidt, ohne dass sie mit Erich zuvor heiratete. Erich war zu dieser Zeit an der Ostfront, geriet zu Kriegsende am 13.05.45 östlich Posen in sowjetische Gefangenschaft. Erich floh aus der Gefangenschaft und erreichte am 20.08.45 Woldegk. Hier arbeitete er ab Juni 46 bis Ende 47 als Angestellter in der Stadtverwaltung und ab 01.01.48 bis zur Flucht nach Berlin in der Kreisverwaltung von Neubrandenburg. Am 11.November 1946 heiratet er in Woldegk Annemarie Bublitz. Aus dieser Ehe stammen Marianne Grundmann, geb. am 21.04.1948, und Wolfgang Grundmann, geb. am 31.1.1950. Als man ihm signalisierte, dass er auf grund seiner ehemaligen Parteizugehörigkeit mit politischen Repressalien rechnen müßte, flüchtete er im Jahr 1950 nach West-Berlin. Die Ehe mit Annemarie wurde am 10. November 1951 geschieden, am gleichen Tag, an dem er sich mit Ingeburg verlobte. Ingeburg hatte er Ende 1950 kennen gelernt. Sie heirateten am 21.12.51 in Berlin-Neukölln. In Berlin arbeitete Erich zuerst im Rahmen des Notstandsprogramms in Hilfstätigkeit beim Gleisbau. Am 15.08.52 bekam er seine erste Anstellung bei der Berliner Polizei. Über Bereitschaftspolizei kam er zur Verkehrspolizei, zuerst zum Revier Sonnenallee, dann Boddinstraße, später ? und schließlich Alt-Buckow. Mit nachträglichem Kommissarslehrgang brachte er es schließlich bis zum stellvertretenden Reviervorsteher. 1984 (?) wurde er pensioniert. Mit seiner zweiten Frau Ingeburg wohnte er zuerst in der Briesestraße. Nach Geburt von Peter und Ingrid zog die Familie in die Ilsestraße, wechselte dann etwa 1958, kurz vor der Einschulung von Peter, zur Leinestrasse 35 ( jeweils in Neukölln) und etwa neun Jahre später zur John-Locke-Str.31in Lichtenrade. Sein Verhältnis zu mir kann ich nur schwer beurteilen. In der Erinnerung ist eine echte Vater-Sohn-Beziehung nicht aufgekommen. Vielleicht gab es einen ersten, leider zu späten Ansatz bei einem der letzten Besuche in Bayern. Sein Verhältnis zu Ingrid verschlechterte sich, als sie ein uneheliches Kind bekam. Trotzdem bemühte er sich, sie bei Wohnungssuche und Ausbildung ( Ausländerpolizei ) zu unterstützen. Erst als Ingrid einen farbigen Amerikaner heiratete, brach Erich das Verhältnis zu seiner Tochter ( wie zu seinen Kindern aus erster Ehe ) total ab. Das tat er so radikal, dass selbst in gemeinsamen Erinnerungen an frühere Urlaube Ingrid darin nicht mehr vorkam. Die Ehe mit Ingeburg wurde mit den Jahren zusehends schlechter. Vielleicht waren es die unterschiedlichen Charaktere, vielleicht aber auch die vielen Alltagsprobleme, die sicherlich beide belasteten, zumindest wurde das Verhältnis immer unerträglicher. Als Folge ( ? ) suchte Erich wiederholt bei anderen Frauen sein Glück. Letztlich fand er dann in Frieda Malessa geb. Goldwich ( geb. 18.02.22 ) eine neue Partnerin. Am 6.1.1976 zog er zu Frieda. Die Ehe mit Ingeburg wurde am 10.4.80 geschieden. Frieda heiratete er am 24.12.80. Nach seiner Pensionierung zogen Erich und Frieda nach Bayern. Sie lebten zuerst in einem gemieteten Haus in Chamerau, zogen dann 19 ? nach Ruhmannsfelden, wo sie in einem Zweifamilienhaus die obere Etage bewohnten. Erich litt zunehmend unter Herz-Kreislauf-Problemen. Im Mai '85, einen Tag nach Rückkehr von Anne, Jörn und Peter aus Amerika, erlitt er einen schweren Herzinfarkt. Danach stand er ständig unter ärztlicher Kontrolle. 1988 wurde Erich auf der Fahrt mit seinem Wagen nach Deggendorf von einem entgegenkommenden Fahrzeug gerammt. Schwer verletzt wurde er ins Krankenhaus Deggendorf eingeliefert, wo er, wahrscheinlich ohne die Besinnung wiedererlangt zu haben, am 5.8.88 verstarb. Erich wurde kurz darauf in Ruhmannsfelden beerdigt.

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Hochgeladen 2020-07-16 19:27:44.0
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