Anna Maria RITZER

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Ereignisse

Eltern

Ehepartner und Kinder

Notizen zu dieser Person

200 Jahre Wasenmeisterei in Schöngeising Nr. 55 (nach Kiening und Riepl):
1/32 Sölde 1760, Kloster Fürstenfeld 10 Tagwerk 1812, Gesamtgrund 1812 30 Tagwerk. Amt Gilching 1760.

Um 1694 ist Valentin Trenkler Abdecker in Schöngeising. Dieser ist um 1700 Wasenmeister in Puch 51, dann Militär-Scharfrichter, später Abdeckerin Hohenried. Er ist ein Sohn des Wasenmeisters von Pestenacker Jakob Trenkler und seiner Frau Magdalena Abholzer.

Nach ihm kommt 1696 Jakob Lobmayr, wahrscheinlich ein Sohn des Altenerdinger Abdeckers Thomas Lobmayr und seiner Frau Katharina Schlechhuber, Tochter des Freisinger Abdeckers Leonhard Schlechhuber. Thomas kommt vermutlich aus Markt Schwaben. Er heiratet am 22. Mai 1696 die Maria Abholzer, Tochter des Abdeckers von Ottenburg, Pfarrei Fürholzen, Leonhard Abholzer. Sein Bruder Georg Lobmayr hatte 2 Jahre vorher 1694 in Pfaffenhofen die Schwester seiner Frau, Elisabeth Abholzer, geheiratet. Mit Maria hat er eine Reihe Kinder, darunter den späteren Übernehmer Matthias Lobmayr.

Als Jakob Lobmayr am 12. September 1721 stirbt und kurz darauf am 28. Oktober ihr ältester Sohn Thomas mit 19 Jahren, da heiratet die 46jährige Witwe Maria am 16. Januar 1722 den 29jährigen Josef Klingensteiner, Sohn des Wasenmeisters Nikolaus Klingensteiner aus Lauterbach Nr. 45. Der hat zwar mit ihr keine Kinder mehr, aber immerhin eine Wasenmeisterstelle. Vielleicht hat er auch gehofft, seine Frau zu überleben und dann mit einer jungen Frau noch Kinder zu haben. Leider starb er aber schon 7 Jahre später am 2. April 1729. Die inzwischen 53jährige Witwe heiratete gleich darauf am 29. Mai 1729 den Johann Rauffer, Sohn des Abdeckers Lorenz Rauffer aus Bruck bei Grafing. Johann war im gleichen Jahr wie ihr zweiter Mann geboren, bei der Heirat also 36 Jahre alt. Schließlich musste der Betrieb weitergehen und ihr zweiter Sohn Matthias war erst 9 Jahre alt. Auch diesen jungen Mann überlebte sie, er starb am 25. November 1746.

Inzwischen war der Sohn Matthias Lobmayr 27 Jahre alt, heiratete am 24. April 1747 die Therese Mayr, Tochter des Abdeckers Kaspar Mayr von Sandizell, und übernahm die Wasenmeisterei. Seine Frau starb aber schon am 25. August 1748, vermutlich beim ersten Kind. Einen Monat daraus heiratete Matthias am 24. September 1748 die Anna Maria Ritzer, Tochter von Johann Michael Ritzer aus Trostberg. Seine Mutter Maria starb 1753 mit 77 Jahren. Irgendwie war Schöngeising für die Abdecker gefährlich. Jedenfalls wurde auch Matthias nur 39 Jahre alt und starb am 20. Dezember 1759 beim Holzfällen. Von seinen mindestens 7 Kindern (nach Kiening) wurde Johann Michael Lobmayr Wasenmeister in Pestenacker, Matthias Lobmayr Wasenmeister in Peißenberg.

Anna Maria Ritzer trat als 26jährige Witwe in die Fußstapfen ihrer Schwiegermutter und heiratete noch zweimal: Zuerst am 24. März 1760 Johann Georg Wohlmuth, Sohn des Schnaitseer Wasenmeisters Josef Wohlmuth, dann nach dessen Tod 8 Jahre später 1768 Kaspar Mayr. Unklar ist mir jetzt, warum ihr dritter Mann nicht wieder heiratete, als sie 1775 starb. Schließlich waren eine Reihe Kinder da. Der jüngste Sohn Matthias Lobmayr war erst 15, die zwei Töchter vom 2. Mann 10 und 12, der Sohn Anton Mayr vom 3. Mann war 8 (soweit Kinder bei Riepl verzeichnet sind). Vielleicht hat aber die Tochter Barbara Lobmayr, die bereits 23 Jahre alt war, im elterlichen Anwesen mitgeholfen. Sie blieb schließlich ledig und starb 1804 als Abdeckermagd.

Die Wasenmeisterei übernahm schließlich 1797 Maria Theresia Wohlmuth, die ältere Tochte aus der 2. Ehe. Sie hatte 3 Jahre vorher bereits Johann Stepperger, Sohn des Wasenmeisters Johann Stepperger aus Taxa 27, in Sittenbach geheiratet. Nach dem Tod ihres Stiefvaters Kaspar Mayr am 5. Juni 1797 übernahm sie mit ihrem Ehemann den Betrieb in Schöngeising.

1822 folgte ihr Sohn Josef Stepperger, der in 2. Ehe mit Maria Klingensteiner verheiratet war, der Tochter von Franziska Grätz aus Ampermoching, Enkelin von Franziska Ritzer aus Giebing.

Nicht ganz sicher bin ich mir, ob Josef Stepperger tatsächlich bis 1875 die Wasenmeisterei führte. Immerhin war er damals schon 76 Jahre alt. Jedenfalls übernimmt dann seine Tochter Maria aus der 2. Ehe zusammen mit ihrem Ehemann Donatus Kiener den Betrieb. Donatus stammt offensichtlich nicht aus einer Abdeckerei. Sein Vater Jakob und sein Großvater Josef saßen auf dem Weberwastl-Gütl Schöngeising Nr. 42. Donatus starb 1918 in Schöngeising, seine Frau Maria bereits 1907.

Quellenangaben

Datenbank

Titel	Nachlass Johann Ritzer
Beschreibung	Johann Ritzer wurde am 01.02.1942 als Sohn von Michael Ritzer und dessen Ehefrau Anna geb. Obermayr in Pliening (Lkr. Ebersberg) geboren. Er wuchs zunächst in Pliening, dann in Feldkirchen bei München auf. Er war in seiner Berufslaufbahn Studiendirektor (B, Ch, Ek) am Klenze-Gymnasium München, Leiter der Regionalen Lehrerfortbildung in Oberbayern-West sowie Leiter des Praktikumsamts. Er wohnte zuletzt in Walpertskirchen (Lkr. Erding). Nach kurzer, schwerer Krankheit starb er am 4.5.2018. Herr Ritzer begann mit seinen genealogischen Forschungen nach seiner Pensionierung. Seine Hauptforschungsgebiete waren vor allem die Wasenmeister und Scharfrichter, zu der auch seine direkte männliche Ahnenlinie gehören. Mütterlicherseits stammen seine Ahnen überwiegend aus dem nördlichen Landkreis Ebersberg und dem südlichen Landkreis Erding. Hier bestehen viele Ahnengemeinschaften mit mir. Johann Ritzer war auch Gründungsmitglied des seit 2008 bestehenden Forschertreffens im Münchener Ostens. Seit September 2020 arbeite ich nach und nach den genealogischen Nachlass von Herrn Ritzer auf, der mir dankenswerterweise von der Familie überlassen wurde. Die vorläufige Präsentation auf GEDBAS soll vor allem eine Sicherung dieses Forscherlebenswerks sein. Gerne nehme ich die Berichtigungen bei Fehlern bzw. Ergänzungen zu bereits in der Datenbank vorhandenen Personen vor. Eine Erweiterung der Datenbank wird nach aktuellem Stand nicht erfolgen!
Hochgeladen	2020-09-10 20:29:34.0
Einsender	Anton Andreas Huber
E-Mail	anton@antonhuber.eu
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