Hans Jakob BERGHOFER

Hans Jakob BERGHOFER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Hans Jakob BERGHOFER

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 10. Januar 1627 Garmisch nach diesem Ort suchen [1]
Tod 20. September 1691 Dachau nach diesem Ort suchen [2]
Heirat 29. Oktober 1647 Garmisch nach diesem Ort suchen [3]
Heirat 25. Mai 1675 Dachau nach diesem Ort suchen [4]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
29. Oktober 1647
Garmisch
Anna LAUTENBACHER
Heirat Ehepartner Kinder
25. Mai 1675
Dachau
M. Magdalena DEIBLER

Notizen zu dieser Person

"Hans Jacob Perckhover", aus Garmisch, Wasenmeister in Sulzemoos und Dachau.

aus: Hanke, Gerhard, Die Dachauer Wasenmeister, Amperland, Jg. 39, S.408, 1974

Die Herkunft des Hans Jakob Perckhover
Hans Jakob Perckhover wurde am 10. Januar 1627 in Garmisch als Sohn des dortigen Wasenmeisters Alexan­der Perckhover und dessen Ehefrau Anna geboren. [59] In Garmisch heiratete er am 29. Oktober 1647 in einer ersten Ehe Anna Lautenbacher aus Murnau, die offen­sichtlich eine Tochter des dortigen Wasenmeisters war. Beim Traueintrag sind jedoch ihre Eltern leider nicht genannt. Wie Hans Jakob Perckhover ins Amperland kam und wo er sich in den Jahren zwischen 1647 und 1655 aufhielt, ist zunächst nur punktuell bekannt. Beim Kauf der Dachauer Wasenmeisterei am 15. Februar 1655 und bei der Verleihung des Dachauer Bürgerrechts am 19. Februar 1655 wird er als Abdecker aus Ampermo­ching bezeichnet, [60] doch konnte er dort bislang nicht nachgewiesen werden.
Dagegen lebte in Ampermoching ein Hans Lauttenbacher, der in den Jahren zwischen 1640 und 1646 in den Quellen - allerdings ohne Berufsan­gabe - genannt wird: 1640 begann der Ampermochinger Knecht Hans Past mit Hans Lauttenbacher »wegen des Lauttenbachers Juchzen« - ein Hinweis auf die Her­kunft aus dem Oberland? - einen Raufhandel, wofür Past mit 34 kr 2 hl = ½ £ dl (Pfund Pfennige) bestraft wurde. [61] Im Jahre 1641 erhielt Hans Lautenbacher selbst eine Strafe von ½£ dl, weil er bei der Hirschjagd, die Kurfürst Maximilian für den in München weilenden Kai­ser Ferdinand III. bei Allach veranstaltete, nicht als Trei­ber erschien. [62] Im Jahre 1646 erhielt er wiederum eine gleich hohe Strafe, weil er bei den Wolfsjagden zu Hohenkammer und »unter der Stadt Pfaffenhoven« »ungehorsam« ausblieb. [63] Es liegt nahe, daß dieser Hans Lauttenbacher der Vater von Anna Lautenbacher, der Ehefrau des Hans Jakob Perckhover, war und kurz vor 1640 aus Murnau nach Ampermoching kam. In Amper­moching nennen ihn neben den genannten Quellen noch die Leibbücher von 1640 und 1649; im letzteren Falle jedoch in »Hanß Lauttenschlager« verschrieben.
Hans Jakob Perckhover könnte nach verschiedenen Ver­suchen, sich ansässig zu machen, möglicherweise - viel­leicht nach dem Tod seines Schwiegervaters - kurzfristig die Wasenmeisterei in Ampermoching geführt haben. In Sulzemoos, wo er 1649/50 - wie wir noch hören werden - einen für ihn beinahe verhängnisvoll gewordenen Ver­such einer Niederlassung unternommen hatte, wird im Jahre 1691 ein Wasenmeister Dionys Lautenbacher erwähnt, der ein Schwager des Hans Jakob Perckhover gewesen sein könnte, nachdem er bei Perckhovers in diesem Jahr geborenen Sohn Andreas der Taufpate war. Ins Amperland war aber auch Alexander Perckhover, der Vater des Hans Jakob, gezogen. Er starb als Wasenmei­ster in Jesenwang am 3. April 1671.

Hans Jakob Perckhover gerät in einen Kriminalprozeß

Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges brach im Jahre 1649 in Bayern wiederum die Pest aus. Am 26. August 1649 hatte die kurfürstliche Hofkanzlei eine Liste mit 161 »bannisierten« Orten in Bayern ausgege­ben, die wegen der darin ausgebrochenen Seuche zu meiden waren. Die Pest breitete sich trotzdem weiter aus. Eine wenig später erstellte neue Liste enthielt bereits 200 infizierte Orte. [64] Die Folge waren Sterbefälle in gro­ßer Zahl. Vielfach konnte die Ernte wiederum nicht ein­gebracht werden, nachdem 1648 die feindlichen Heere zum Teil das unreife Getreide abgemäht oder die Felder auf sonstige Weise völlig verwüstet hatten. Der Preis für einen Scheffel Korn war von 2 fl 27 kr im Jahre 1645 auf 16 fl im Jahre 1649 gestiegen! [65] Bis zur neuen Ernte des Jahres 1650 herrschte im Amperland Hungersnot, die viele Menschen in die Nachbarländer trieb, die aber auch Anlaß zu Bandenbildungen gab.
Der Wasenmeister von Sulzemoos, Georg Grueber, hatte seine Wasenmeisterei offensichtlich im Jahre 1649 Jakob Perckhover, »einem frembten Abdeckher von Mittenwaldt« verkauft und sich dann einer Räuberbande angeschlossen. [66] Diese Bande hatte unter anderem in Abwesenheit des Bauern Melchior Gistl von Sulzemoos dessen Weib und deren Hausgesinde überfallen und »in disem nächtlichen yberfahl neben ändern Sachen mehr als 300 Reichsthaler und zween silberne Pecher - insgemein aber verlautten noch mehr - genommen« und den Bau­ern zu »Teuffllachen« (Tiefenlachen) »weil er nichts zaigen wollen, mit schlegen ybl tractiert«. Es stellte sich heraus, daß Grueber von dem geraubten Geld in Bruck Kleider gekauft hatte. Als Käufer seiner Wasenmeisterei in Sulzemoos kam nun auch Hans Jakob Perckhover in den Verdacht, in die Verbrechen verwickelt zu sein. Am 13. Februar 1650 unternahmen der Amtmann von Schwabhausen und der Amtsknecht von Welshofen ent­sprechende Streifen, wobei es Christoph Deischl von Welshofen am Tag darauf gelang, Georg Grueber zu ver­haften. Am 15. Februar wurden sodann Georg Grueber und Hans Jakob Perckhover im Dachauer Amtshaus ein­geliefert.
Kurz zuvor war Hänßl Zellner, ein erst 13jähriger, aber »arg verschlagener Strickbueb« aus Germerswang wegen eines Einbruches verhaftet worden. Dieser gab nun beim Verhör an, er habe neben dem Abdecker von Sulzemoos auch die Abdecker von Eisolzried und Odelzhausen unter der großen »Räubercompagniea« gesehen. Hänsl Zellner behauptete dies auch bei der Gegenüberstellung mit den drei Wasenmeistern, was aber insbesondere die Wasenmeister von Eisolzried und Odelzhausen ener­gisch verneinten. Daraufhin verdächtigte Hänßl Zellner den Abdecker von Lauterbach, David Krapf, neben Georg Grueber und Hans Jakob Perckhover, »daß sye sich bey derienigen außblinderung« beim Bauern Gistl in Sulzemoos und zu Tiefenlachen befunden hätten.
Dar­aufhin wurde am 24. Februar auch David Krapf verhaf­tet. Sofort holte der Dachauer Landrichter Berichte aus den umliegenden Landgerichten ein, sowie aus Freising, weil das Werdenfelser Land, die Heimat des Hans Jakob Perckhover, dem Hochstift Freising zugehörte. Bereits am 20. März kam aus Freising die Mitteilung, ein zu Wer­denfels Verhafteter habe ausgesagt, Jakob Perckhover habe daselbst einen Boten ausgeraubt und dem zu Wer­denfels Verhafteten davon 4 Gulden und etliche Kreuzer gegeben. Nachdem der Dachauer Landrichter die bishe­rigen Ermittlungen nach München berichtet hatte, befahl der Münchner Hofrat, die Amtsleute von Schwabhausen und Dachau sollen Grueber und Perck­hover »peinlich besprachen«, also bei der Examinierung die Folter gebrauchen. Am 14. April wurden nun beide »dabey lähr aufzogen«, d.h. auf die Streckbank gebun­den und die Aufziehkurbel im Leerlauf gedreht, wofür jeder Amtmann 17 kr l hl erhielt (Anmerkung: Die Deutung von Hanke ist falsch: "leer aufziehen" bedeutet, ohne Gewicht an den Füßen an den nach hinten gebundenen Armen hochgezogen werden.). Grueber hat dabei »nichts aigentliches bekhent«, während Perckhover »sol­che Aussag gethon«.
Daraufhin mußte der zu Kranz­berg verhaftete Abdecker von Hohenkammer, Hans Petterman, mit Grueber und »in gewissen Sachen« mit des Gistls Weib zu Sulzemoos konfrontiert werden. Das Ergebnis blieb unbefriedigend. Zweimal hatten die Amtsleute von Dachau, Neuhausen und Schwabhausen Grueber in Eisen und Banden nach München zu führen, »welches auf einem Wagen angeschmiedt, sambt darne­ben reithen des hiesigen Ambtmanns geschechen«, damit in der Fronfeste des Münchner Falkenturmes »eine Torturam angestellt« werden konnte. »Dabei haben die löbl. Herrn Räth bevolchen, daß ich Landt­richter auch darbey verbleiben sole.« Erst als auch noch der »lange Leyrer«, ein weiteres, in Augsburg inhaftiertes Mitglied der Räubergesellschaft entsprechend exami­niert und als durch Gegenüberstellungen überführter Übeltäter zum Tod mit dem Strang verurteilt worden war, fällte am 13. Juni 1650 auch der kurfürstliche Hof rat in München seine Malefizurteile.
Danach sollen der Abdecker von Hohenkammer, Hans Petterman, in Kranzberg und der ehemalige Wasenmeister von Sulze­moos, Georg Grueber, in Dachau mit dem Strang hinge­richtet werden. Weil aber das Dachauer Hochgericht (Galgen) ganz verfault war, mußte erst ein völlig neues Hochgericht erstellt werden, was die Hinrichtung verzögerte. Diese fand dann am 15. Juli durch den Münchner Scharfrichter statt, wofür dieser insgesamt 13 fl erhielt. Der Dachauer Mesner geleitete Georg Grue­ber »gebreichigermassen zu der Justitiae«, nachdem der arme Sünder am 13. Juli »zur Labung den ganzen Tag hindurch eine Maß Wein, den andern [Tag] bey der Communion ¼ Maß, abends hernach wieder eine halbe und dann am hinausfiehren 1 Maß Wein, zusammen 2¾ Maß« (jede zum Preis von 24 kr) erhalten hatte. Der Dachauer Stubenamtmann mußte Grueber unter Assi­stenz der weiteren Amtmänner des Landgerichts »das leben abkhindten«, wonach für den »armen Sünder« 1 Pfund Kerzen »nach und nach gebrendt« wurden. Es ist anzunehmen, daß zu dieser öffentlichen Hinrichtung die Bevölkerung aus nah und fern zusammenströmte. Der Amtmann von Mammendorf hatte den höchsten Befehl erhalten, den »diebischen Buben Hänßl Zellner« zu der Exekution hinauszuführen und zusehen zu las­sen, »welcher nit anderst vermaint, dann es werde seinem halß auch gelten und derowegen hoch erfreyet worden, das man ihm wegen seiner Jugend und khonftigen wol-verhaltens dißmahl noch geschenckht«.
Grueber war »bis auf den 15. July, als er mit dem sträng gericht wor­den« 151 Tage in Haft und zweimal, insgesamt 13 Tage, im Münchner Falkenturm. Der Bub Hänßl Zellner befand sich vom 27. Januar bis 24. Juli, also 180 Tage, in der Dachauer Eisenfronfeste und wurde, nachdem er lt. fürstl. Befehl vom 8. Juni »noch etlich mal auf der Laitter hat miessen gehaut werden«, entlassen. Hans Jakob Perckhover war vom 15. Februar bis 14. Juni 120 Tage und David Krapf vom 24. Februar bis 10. Juni 107 Tage inhaftiert.
Schon im Juni hatte sich ergeben, daß beide nicht an den Raubüberfällen beteiligt waren. Während man Krapf mit einem Verweis entließ, wurde Perckhover nach seiner Entlassung wegen vermutlich begangener kleinerer Vergehen noch 14 Tage »im Springer«, einer Schandmaske, »abgebiest«. (Anmerkung: "Springer" sind nach R. Riepl eiserne Fußfesseln mit daran befestigter Kugel, häufig kombiniert mit einem Halseisen.) Der ganze Rechtsfall kostete die Dachauer Landgerichtskasse 145 fl 7 kr 2 hl. Hans Jakob Perckhover war wieder frei und durch die Abbüßung und Freilassung vor der Öffentlichkeit re­habilitiert. Ob er nun die erkaufte Wasenmeisterei in Sul­zemoos weiter betrieb, bis er sich in Dachau ankaufen konnte, oder ob er zwischenzeitlich anderenorts tätig war, wissen wir nicht. Am 15. Februar 1655 kaufte er - wie schon gesagt - die Dachauer Wasenmeisterei, und am 19. Februar 1655 erhielt er für 6 fl das Dachauer Bürgerrecht [67].

Hans Jakob Perckhover als Wasenmeister in Dachau
Hans Jakob Perckhover hatte die Dachauer Wasenmei­sterei von 1655 bis 1691 inne und übte bis 1670 gleichzei­tig den Feldhüterdienst aus. Im Jahre 1671 wurden aber die beiden Dienste voneinander getrennt und der Feld­hüterdienst in der Folgezeit - das Jahr 1697 ausgenom­men - keinem Wasenmeister mehr übertragen. Es fand sich kein Hinweis dafür, weshalb der Rat des Marktes Dachau diese neue Regelung traf. Feldhüter wurden ab dieser Zeit Tagwerker mit Bürgerrecht, wie z.B. im Jahre 1671 der aus Arnbach stammende Tagwerker Christoph Ziegler, der am 17. Oktober 1661 um 8 fl das Dachauer Bürgerrecht erhalten hatte [68] und unüblicherweise als Ver­heirateter mit einem Kind hier aufgenommen worden war. Er hatte in Arnbach bereits am 23. November 1655 Margaretha Pröbstl aus Puch geheiratet [69] und blieb in Dachau immer ohne Hausbesitz.
Die aus den Archivalien erkennbaren laufenden Aufga­ben des Hans Jakob Perckhover als Dachauer Wasenmei­ster bestanden insbesondere in der Beseitigung verendeten Viehs und in der Räumung von Abtritten. Die vom Markt Dachau gezahlten 2 fl 30 kr im Jahr für das Erschlagen der »unnützen Hunde« fielen kaum ins Gewicht. Perckhover dürfte sich auch kaum als Roßarzt zusätzliche Einnahmen verschafft haben, denn diese Funktion lag bei dem Dachauer Hufschmied Georg Loder. Hätte der Wasenmeister hier seine Kompetenz überschritten, wäre durch eine Klage des Schmieds in den Ratsprotokollen ein Bericht enthalten. Es verwun­dert, daß trotz der Zahlung von 200 fl als Kaufsumme für die Wasenmeisterei dieser Betrieb so viel einbrachte, daß nach seinem Tod neben der Wasenmeisterei - welche die Witwe behielt - den Kindern noch 355 fl Erbgelder aus­gezahlt werden konnten. [70]
Dabei hatten die drei ältesten Kinder ihr Heiratsgut bereits zuvor erhalten. Hans Jakob Perckhover hatte aus seiner ersten Ehe mit Anna Lautenbacher aus Murnau drei überlebende Kin­der: Jakob Perckhover, Wasenmeister in Wolfratshausen, Thoman Perckhover, Wasenmeister in Denklingen, und Johanna, Ehewirtin des Georg Pältl, Wasenmeister in Egenburg [71] Diese drei Kinder erhielten 1691 aus dem Erbe ihres Vaters noch eine Restzahlung von 35 fl. Die in Dachau am 15. Mai 1662 geborenen Zwillinge Adam und Eva, denen der frühere Inhaber der Dachauer Wasenmei­sterei und nunmehrige Wasenmeister und Hüter in Sigmertshausen, Martin Gabler, der Taufpate war, dürften wohl als Kleinkinder verstorben sein. Anna Perckhover starb dann ebenfalls zu einem nicht in den Quellen genannten Zeitpunkt.
Als Witwer schloß Hans Jakob Perckhover am 25. Mai 1675 einen Heiratsvertrag [72] mit Magdalena Deubler, Tochter des Münchner Wasenmeisters Bartholomäus Deubler (+ 30. Juli 1692 in München/St. Peter) und des­sen Ehefrau Anna Maria (+ 27. November 1679 in Mün­chen/St. Peter). Die Braut brachte 100 fl Heiratsgut ein. Die junge Ehe verlief jedoch bald mit Zank und Streit, so daß das fürstbischöfliche Konsistorium in Freising die Ehe schon am 1. Oktober 1677 auf drei Jahre »zu Bett und Tisch« trennte. Hans Jakob Perckhover mußte sei­ner Frau am 12. Oktober 1677 die von ihr als Heiratsgut eingebrachten 100 fl durch eine Schuldverschreibung absichern und ihr einen vierteljährlich auszuzahlenden Unterhalt von wöchentlich 40 kr - im Jahr immerhin fast 35 fl - leisten [73] Im dritten Jahr der Trennung gebar Magdalena Perckhover, offensichtlich in München, außerehelich eine auf den Namen Barbara getaufte Toch­ter, die als Barbara Deiblin (Deiblerin) 1692 aus dem Nachlaß des Hans Jakob Perckhover 20 fl erhielt [74]
Die Ehe konnte dann aber doch noch irgendwie gekittet wer­den. Aus ihr gingen in den Jahren von 1683 bis 1691 so­gar noch fünf Kinder hervor: Am 15. Dezember 1683 eine Maria, am 11. März 1686 ein Johann Martin, am 10. Oktober 1687 ein Laurentius (+ 7. November 1687), am 18. Mai 1689 eine Anna und am 28. November 1691 als Postumus ein Andreas (+ 28. Dezember 1691).
Hans Jakob Perckhover war am 20. September 1691 plötzlich 64jährig verstorben. Im Vertragsbrief vom 16. Januar 169275 erhielten die Kinder Maria, Martin und Anna je 100 fl väterliches Erbgut zugesprochen, »das Deiblsche Kind« 20 fl. Was aus der kleinen Maria wurde, ist noch nicht ermittelt. Johann Martin heiratete am 5. Juli 1712 in Miesbach in erster Ehe die aus Lenggries stammende Ursula, geb. Pickl, verwitwete Oberdorfer, wurde Scharfrichter und Wasenmeister in Miesbach und starb hier am 28. April 1754. Anna heiratete am 13. Januar 1705 mit erst 16 Jahren den in Egenburg gebo­renen Wasenmeister Martin Pöltl, der Wasenmeister in Aichach geworden war. Anna starb in Aichach bereits am 25. Oktober 1713 mit 24 Jahren. Die außereheliche Tochter Barbara Deiblin heiratete am 21. Januar 1698 in Hilgertshausen Peter Aubele, Wasenmeister in Hilgerts-hausen, einen Sohn des Adam Aubele aus Rehling und dessen Ehefrau Maria Magdalena, geb. Hartmann. [76] Peter Aubeles Bruder war übrigens Lorenz Aubele, der am 15. Februar 1689 in Hilgertshausen Gertrude Thalhofer aus Mitterndorf heiratete und später Abdecker in Ampermoching wurde. [77]

Quellen:
59 Lebensdaten aus außerhalb des Landkreises Dachau gelegenen Pfarreien verdanke ich Herrn Hans Matschek;
Lebensdaten aus Dachau wurden, sofern keine andere Quelle angege­ben wird, aus der Sammlung von
Dr. Hans Welsch entnommen.
60 StAMü BrPR 1188/2 fol. 74 u. RPr v. 19. 2. 1655 fol. 12
61 StAMü Dah Ldg. R v. 1640 fol. 38'
62 StAMü Dah Ldg. R 25 v. 1641 fol. 46
63 StAMü Dah Ldg. R 30 v. 1646 fol. 37'
64 StAMü Dah Ldg. R 33 v. 1649 fol. 85'
65 Josef Brückt: Zolling. Aus Vergangenheit und Gegen­wart. Zolling 1968, S. 360
66 für das Folgende siehe StAMü Dah Ldg. R v. 1650 fol. 71 ff. u. 94' ff.
67 RPr v. 19. 2.1655 fol. 12 u. KR v. 1655
68 RPr v. 17. 10. 1666 fol. 56
69 Pfarrmatrikel von Arnbach
70 StAMü BrPr 1189/27 fol. 28', Quittung v. 24. 11. 1691 u. BrPr 1189/28 fol. 3, Vertrag v. 16. 1. 1692
71 StAMü BrPr 1189/27 fol. 28' v. 24. 11. 1691
72 StAMü BrPr 1188/11 fol. 13', Heiratsbrief v. 25. 5. 1675
73 StAMü BrPr 1188/13 fol. 34, Schuldverschreibung v. 12. 10. 1677
74 StAMü BrPr 1189/28 fol. 3'
75 Ebenda
76 Briefl. Mitteilung des Herrn Hans Matschek v. 12.10.1993;
siehe auch StAMü BrPr 1189/33 fol. 11, Quittung v. 29. 4. 1699
77 Gerhard Hanke: Die Wasenmeister von Ampermoching und Haimhausen. Amperland 16 (1980) 54

Quellenangaben

1 Hanke, Amperland, 1994 S.408
2 AEM Matr. Dachau, Bd.16 + 1675-1753 S.78
3 Hanke, Amperland, 1974, S. 408
4 Hanke, Amperland, 1974 S.410

Datenbank

Titel Nachlass Johann Ritzer
Beschreibung
Johann Ritzer wurde am 01.02.1942 als Sohn von Michael Ritzer und dessen Ehefrau Anna geb. Obermayr in Pliening (Lkr. Ebersberg) geboren.

Er wuchs zunächst in Pliening, dann in Feldkirchen bei München auf. Er war in seiner Berufslaufbahn Studiendirektor (B, Ch, Ek) am Klenze-Gymnasium München, Leiter der Regionalen Lehrerfortbildung in Oberbayern-West sowie Leiter des Praktikumsamts. Er wohnte zuletzt in Walpertskirchen (Lkr. Erding).

Nach kurzer, schwerer Krankheit starb er am 4.5.2018.

Herr Ritzer begann mit seinen genealogischen Forschungen nach seiner Pensionierung.
Seine Hauptforschungsgebiete waren vor allem die Wasenmeister und Scharfrichter, zu der auch seine direkte männliche Ahnenlinie gehören.
Mütterlicherseits stammen seine Ahnen überwiegend aus dem nördlichen Landkreis Ebersberg und dem südlichen Landkreis Erding. Hier bestehen viele Ahnengemeinschaften mit mir.
Johann Ritzer war auch Gründungsmitglied des seit 2008 bestehenden Forschertreffens im Münchener Ostens.
Seit September 2020 arbeite ich nach und nach den genealogischen Nachlass von Herrn Ritzer auf, der mir dankenswerterweise von der Familie überlassen wurde.
Die vorläufige Präsentation auf GEDBAS soll vor allem eine Sicherung dieses Forscherlebenswerks sein.

Gerne nehme ich die Berichtigungen bei Fehlern bzw. Ergänzungen zu bereits in der Datenbank vorhandenen Personen vor. Eine Erweiterung der Datenbank wird nach aktuellem Stand nicht erfolgen!
Hochgeladen 2020-09-10 20:29:34.0
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