Sigfried VON NORTHEIM

Sigfried VON NORTHEIM

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Sigfried VON NORTHEIM

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt zu einem Zeitpunkt zwischen 1050 und 1060
Tod 1107

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Adelheid VON HOLSTEIN

Notizen zu dieser Person

Siegfried III. Graf von Boyneburg (1083-1107) ---------------- 1050/60- 1107
Jüngster Sohn des Herzogs Otto von Bayern aus dem Hause NORTHEIM und der Richenza von Schwaben , Tochter von Herzog Otto II.
Thiele, Andreas: Tafel 170/71 ************* "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"
SIEGFRIED III. ---------------------- + 11107
Jüngster Sohn des Herzogs Otto von Northeim-Bayern
Siegfried war 1075/76 zusammen mit seinem Bruder Kuno Geisel bei Kaiser HEINRICH IV. und wurde später mit seinen Brüdern dessen treue Stütze. Er war Graf im Hessegau, Nethagau und Ittergau, Vogt von Corvey und Northeim. Er war 1089 Richter über Markgraf Ekbert II. von Braunschweig-Meißen und sprach über ihn die Acht aus. Er ließ bedeutsame Versuche zur Territorialisierung seiner Herrschaft deutlich werden und wurde nach seiner Hauptburg Graf von Boyneburg genannt.
oo ADELHEID (? VON SCHAUENBURG) +
eventuell Tante des Grafen Adolfs I. von Holstein

Lange Karl-Heinz: Seite 109/124-126 *************** "Die Grafen von Northeim 950-1144"
Heinrichs Bruder, Siegfried III. von Boyneburg, übernahm wahrscheinlich die gräfliche Gewalt im Ittergau, da sein gleichnamiger Sohn, Siegfried IV. , im Jahre 1126 dort als Graf bezeugt ist. Möglicherweise wurde Siegfried in dem gesamten, dem Erbe Dodicos von Warburg entstammenden und seit dem Jahre 1033 von Paderborn zu Lehen gehenden Grafschaftskomplex, der sich auch über den sächsischen Hessengau und Nethagau erstreckte, der Rechtsnachfolger seines Vaters und Großvaters. Siegfried, der zweitälteste Sohn Ottos von Northeim und Richenzas, erhielt den Namen seines Urgroßvaters und Großonkels väterlicherseits. Sein Geburtsdatum läßt sich nicht genauer bestimmen, wird aber in die Jahre zwischen 1050 und 1060 zu setzen sein. Am Weihnachtsfest des Jahres 1075 nahm HEINRICH IV. Siegfried und seinen Bruder Kuno als Geiseln für die Freilassung ihres Vaters in Gewahrsam, aber schon im Herbst 1076 befanden sich beide wieder auf freiem Fuße. Ob Siegfried nach dem Tode seines Vaters zu den Anhängern HERMANNS VON SALM gehörte, ist unsicher. Die Tatsache, dass lediglich seine beiden Brüder, Heinrich der Fette und Kuno von Beichlingen, als solche genannt werden, läßt vielmehr auf eine bewußte Zurückhaltung des NORTHEIMERS schließen, zumal die Quellen über ihn fast völlig schweigen. Abgesehen von einer unsicheren Erwähnung aus dem Jahre 1085 begegnet Siegfried zuerst auf dem schon erwähnten Quedlinburger Fürstentag im Sommer 1088. Die Tatsache, dass er hier als Sprecher der sächsischen Fürsten die Reichsacht über den in Ungnade gefallenen Markgrafen Ekbert II. von Meißen verkündete, kennzeichnet ihn sichtbar als Parteigänger seines Verwandten, Heinrichs I. von Eilenburg, der als Anhänger des Kaisers und erster Anwärter für die Übernahme der vakanten Mark Meißen galt. Es ist unter diesen Umständen nicht unwahrscheinlich, dass Siegfried schon damals zum sächsischen Anhang HEINRICHS IV. gehörte. Diese Feststellung gilt mit Sicherheit für das letzte Jahrzehnt des 11. Jahrhunderts, als auch seine beiden Brüder, Heinrich und Kuno, in das Lager des Kaisers übergetreten waren. Im Jahre 1100 war Siegfried anläßlich der Gründung des Klosters Lippoldsberg durch seinen Lehnsherrn, den Erzbischof Ruthard von Mainz, mit seinen Brüdern und Anverwandten zugegen. In den folgenden Jahren schweigen die Quellen über ihn gänzlich. Erst im Jahre 1106 tritt er uns wieder als Vogt von Korvei entgegen in einer Stellung, die er als Erbe seines Vaters innehatte. Zu Beginn des folgenden Jahres scheint es zwischen ihm und König HEINRICH V. zu Zerwürfnissen gekommen zu sein, denn dieser unternahm im Januar 1107 einen Zug nach Thüringen, um zwei feste Plätze, die Boyneburg südlich Eschwege und die Radelburg, zu zerstören, da, wie es heißt, von ihnen die umliegenden Gebiete durch Räubereien verwüstet worden seien. Die Boyneburg aber hatte sich bis zu dieser Zeit im Besitz Siegfrieds befunden, da er nach ihr genannt wird. Allem Anschein nach hat sich aber sein Verhältnis zum König bald wieder normalisiert. Nachdem er am 26. April 1107 im Kloster Helmarshausen der Überführung der Gebeine des heiligen Modoald beigewohnt und aus diesem Grunde eine Schenkung an die Abtei gemacht hatte, befand er sich am 30. September des gleichen Jahres wiederum in Korvei, als HEINRICH V. hier urkundete. Wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt schloß Siegfried mit dem König ein Übereinkommen, das den Wiederaufbau der Boyneburg und ihre Lehnsübernahme vom Reich durch den NORTHEIMER zum Inhalt hatte. Zu diesem Schluß führt die Feststellung, dass, wie noch zu zeigen sein wird, Siegfrieds gleichnamiger Sohn, Siegfried IV., in der Regel als "Graf von Boyneburg" urkundlich nachzuweisen ist und über das umliegende Gebiet gräfliche Rechte ausgeübt zu haben scheint, die Burg aber andererseits nicht im Verzeichnis seiner Allodialgüter genannt wird und nach dem Tod Siegfrieds IV. im Jahre 1144 wahrscheinlich von KONRAD III. als heimgefallenes Reichslehen eingezogen worden ist. Noch im Jahre 1107 ist Siegfried III. gestorben. Mit seinem Tod ging sein gräflicher Herrschaftsbereich auf seinen einzigen Sohn, Siegfried IV. von Boyneburg und Homburg, über. Von seiner Gemahlin haben sich keinerlei Nachrichten erhalten.
Fenske Lutz: Seite 112,147 *********** "Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen."
Beherrschend von den weltlichen Fürsten waren Markgraf Ekbert II. und zwei Söhne Ottos von Northeim, also die Grafen Heinrich der Fette, Kuno von Beichlingen oder Siegfried von Boyneburg. Neben ihnen blieb der gleichfalls anwesende Gegen-König HERMANN so einflußlos, dass ihn die Fürsten nicht einmal wie einen der Ihren behandelt und ihn auch nicht an ihren Beratungen beteiligt haben sollen. An der Verurteilung des sowohl den NORTHEIMERN wie den WETTINERN durch Verschwägerung verwandtschaftlich verbundenen Markgrafen Ekbert II. waren Graf Siegfried von Boyneburg und der WETTINER Markgraf Heinrich I. von Eilenburg in besonderer Weise beteiligt. Während Graf Siegfried den letzten BRUNONEN zum Reichsfeind erklärte, entzog ihm Markgraf Heinrich mit Zustimmung seiner Standesgenossen die Lehen und Besitzungen. Genau wie seine Brüder Heinrich und Kuno unterhielt Graf Siegfried anschließend gute Beziehungen zu Kaiser HEINRICH IV.
Hlawitschka Eduard: Seite 114 ***************** "Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“
Man habe hier das Zentrum der damaligen kirchlichen Reformpartei, das heißt der gregorianischen Opposition im Reich, vor sich, das sich 1079 anläßlich des Todes Adelheids , der Gemahlin des Gegen-Königs RUDOLF (VON RHEINFELDEN) , und ihrter Beisetzung in St. Blasien versammelt haben könnte und mit der Schenkung des Schluchseebereichs an die St. Blaianer Mönche das "einer Königin würdige Seelgerät gestiftet haben dürfte. Umd diese Oppositionsgruppe habe aus König RUDOLF selbst, Graf Otto von Northeim und seinem Sohn Siegfried, Markgraf Ekbert II. von Meißen, Gräfin Ida von Werl-Hövel, dem Vogt Hezelo vom Kloster Reichenau und dessen Verwandten Tuto von Wagenhausen bestanden.
oo Adelheid (von Schauenburg) -
Kinder:
Siegfried IV. um 1095-27.4.1144
Richenza um 1100-1.2. vor 1145
oo Poppo I. Graf von Regenstein-Blankenburg 1095/1100- 1164
Illegitim
Heinrich -
Literatur: ----------- Annalista Saxo: Reichschronik Seite 89 - Brüsch, Tania: Die Brunonen, ihre Grafschaften und die sächsische Geschichte. Herrschaftsbildung und Adelsbewußtsein im 11. Jahrhundert. Matthiesen Verlag Husum 2000 Seite 78,83,103,149,218,221,224,244,252 - DIE SALIER UND DAS REICH. Gesellschaftlicher und ideengeschichtlicher Wandel im Reich der Salier. (Hg.) Stefan Weinfurter. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1991 Band I Seite 349 - Fenske, Lutz: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1977, Seite 112,144,147, 178 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 114,122,175 - Lange, Karl-Heinz: Die Grafen von Northeim (950-1144). Politische Stellung, Genealogie und Herrschaftsbereich. Beiträge zur Geschichte des sächsischen Adels im Hochmittelalter Dissertation Kiel 1958 Seite 109/124-126 - Partenheimer Lutz: Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2001 Seite 209,249 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 170/71 -

Quellenangaben

1 Stammtafeln, S. 39
Autor: H. Grote
Angaben zur Veröffentlichung: Leipzig 1984, Nachdruck von 1877

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