Mathilde VON RINGELHEIM

Mathilde VON RINGELHEIM

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Mathilde VON RINGELHEIM

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt zu einem Zeitpunkt zwischen 894 und 897 Engern nach diesem Ort suchen
Bestattung Quedlingburg Stiftskirche nach diesem Ort suchen
Tod 14. März 968 Quedlingburg nach diesem Ort suchen
Heirat 909 Wallhausen bei Sangerhausen nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
909
Wallhausen bei Sangerhausen
Heinrich I.

Notizen zu dieser Person

Quelle: wikipedia
Zweite Ehe von Heinrich I. : geschlossen 909 in Wallhausen mit Mathilde von Ringelheim , Tochter des Grafen Dietrich in Westfalen (Immedinger) und der Reginlind, Laienäbtissin von Nivelles, † 14. März 968 in Quedlinburg, in dessen Stiftskirche sie ebenfalls begraben wurde.
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Mathilde Deutsche Königin ----------- 894/97-14.3.968 Engern Quedlinburg
Begraben: Quedlinburg
Tochter des westfälischen Grafen Dietrich von Ringelheim und der Reinhild, Tochter des Normannen Gottfried
Lexikon des Mittelalters: Band VI Spalte 390 ******************** Mathilde, Königin des ostfränkischen Reiches ------------ * ca. 896, + 14. März 968 Quedlinburg
Begraben: Quedlinburg
Tochter Graf Dietrichs aus dem Geschlecht des Sachsen-Herzogs Widukind und der Reinhild aus dänischem und friesischem Geschlecht
oo 909 König HEINRICH I. (+ 936)
Die Heirat HEINRICHS mit Mathilde, seiner zweiten Gemahlin, die aus der "stirps magni ducis Widukindi" stammte, bedeutete für die LIUDOLFINGER einen Zuwachs an Einfluß und Besitz im westlichen Sachsen, wo Mathilde im Raum Herford/Enger über reiches Erbgut verfügte. Deutlicheres Profil gewinnt Mathilde erst nach dem Tode HEINRICHS I., als sie ihr Wittum, das sie mit der Hausordnung HEINRICHS 929 erhalten hatte, dazu benutzte, geistliche Gemeinschaften einzurichten, denen sie die Pflege der Memoria ihres Gatten und aller verstorbener Verwandten und Freunde auftrug. In Quedlinburg leitete sie den am Grabe HEINRICHS eingerichteten Frauenkonvent 30 Jahre lang selbst. Die Nutzung ihrer "dos" zur Gründung geistlicher Gemeinschaften brachte sie aber in Konflikt mit ihren Söhnen, die ihr nur den lebenslangen Nießbrauch der Güter gestatten wollten. Mathilde verließ deshalb eine Zeitlang sogar O-Sachsen und zog sich auf ihr väterliches Erbe im Westen zurück. Politisch engagiert scheint sie in der Frage der Nachfolge im Königtum gewesen zu sein; sie favorisierte wohl ihren jüngeren Sohn Heinrich. Die Schwierigkeiten eines Urteils über wesentliche Stationen im Leben der Königin resultieren nicht zuletzt aus der Tatsache, dass ihre beiden Lebensbeschreibungen (in Nordhausen um 974 bzw. um 1002 entstanden) tendenziöse und fiktive Nachrichten mischen und überdies einer speziellen causa scribendi ihre Entstehung verdanken: dem Versuch, mit einem "Fürstinnenspiegel" aktuelle Probleme der Gegenwart zu beeinflussen.
Quellen: ---------- Vita M. reginae (posterior), hg. G.H. Pertz (MGH SS 4, 1841), 282-302 - Vita M. reginae antiquior, hg. R. Köpke (MGH SS 10, 1852), 573-582
Literatur: ----------- NDB XVI, 371f. - G. Waitz, JDG H I., 1963 - L. Bornscheuer, Miseirae regnum, 1968, bes. 60-102 - H. Beumann, Sachsen und Franken ... (Sett. cent. it. 32, 1986), 887-912, bes. 898ff. - P. Corbet, Les saints ottoniens, 1986, 30ff., 120-234 - G. Althoff, Causa scribendi ... (Fschr. J. Autenrieth, hg. M. Borgolte-H. Spilling, 1988), 117-133 - W. Glocker, Die Verwandten der Ottonen ..., 1989, 7ff. - G. Althoff, Quedlinburg und Gandersheim, FMASt 25, 1991, 123-144.

Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikons *************************************** Band V (1993) Spalten 1015-1016 Autor: Gabriele Lautenschläger
MATHILDE, Königin und Heilige (Gedenktag: 14.3.). ----------------- * um 895 in Engern (Sachsen); + 14.3. 968 in Quedlinburg.
Sie stammte aus dem Geschlecht Herzog Widukinds. Ihre Eltern waren Graf Dietrich und seine Frau Reinhild, eine dänisch-friesische Adelige. In dem 789 von Kanonissen in Mudenhorst gegründeten und 826 nach Herford verlegten Damenstift erhielt Mathilde eine umfassende Bildung und standesgemäße Erziehung. Im Jahre 909 (bzw. 913) wurde sie mit Herzog Heinrich vermählt, dem späteren König HEINRICH I. (919-936). Zu den fünf Kindern, die aus dieser Ehe hervorgingen, zählen Herzog Heinrich von Bayern, der von Mathilde nach dem Tod ihres Gatten in der Thronnachfolge begünstigte spätere Kaiser OTTO I. DER GROSSE sowie der Erzbischof und Heilige Bruno I. von Köln. Mathilde stiftete die Klöster St. Servatius und St. Wicbert in Quedlinburg sowie die Klöster in Pöhlde, Engern und Nordhausen. Als Wohltäterin verehrt, aber zugleich durch familiäre Zwistigkeiten belastet, starb Mathilde nach längerer Krankheit im Kloster Quedlinburg (bei Halberstadt). Ihr Grab befindet sich in der Krypta des dortigen Domes.
Lit.: (allgemein) Max Heimbucher, Die Orden und Kongregationen der katholischen Kirche, Bd.I und II, Paderborn 1980; - R. Holtzmann, Geschichte der sächsischen Kaiserzeit 4 1961; - Peter Ketsch, Frauen im Mittelalter, Bd. I und II, 1983/84; - J. Pilschke, Die Heiratspolitik der Liudolfinger, Diss. Greifswald 1909. - Literatur (speziell) K. Hauck, Geblütsheiligkeit, in: Liber Floridus, FS P. Lehmann, St. Ottilien 1950, 190 f.; - M. Lintzel, M., in: Westfälische Lebensbilder 5, 1937; - ders;, in: AKG 38 (1956), 152-166; - ders., in: Ausgewählte Schriften II, Berlin 1961, 276-290 und 407-418; - Erna und Hans Melchers, Das große Buch der Heiligen. Geschichte und Legende im Jahreslauf, München 91986, 162-163; - Otto Wimmer und Hartmann Melzer, Lexikon der Namen und Heiligen, Innsbruck-Wien-München 41982, 569-570.

Althoff Gerd: Seite 362 *********** "Adels- und Königsfamilien"
K 6
Lü: 14.3. Mathildis reg + 968 Gemahlin HEINRICHS I.
Eine Schwester der Königin Mathilde soll nach Meinung der Forschung mit dem BILLUNGER Wichmann dem Älteren verheiratet gewesen sein; vgl. dazu jedoch den Kommentar G 39. Mathilde war jedenfalls eine Verwandte der BILLUNGER, wie mehrere Personen aus ihrem Verwandtenkreis, die sich im Lüneburger Necrolog nachweisen lassen, zeigen. Zu den Konsequenzen für die Erhellung der 'Anfänge' des billungischen Geschlechts siehe oben Seite 68ff. Allgemein zu Mathilde vgl. Biogr. Wörterbuch 2, Sp. 1820f. und FW K 41 mit weiteren Hinweisen. Zum Todesdatum: BO Nr. 469a; Köpke-Dümmler, Otto der Große, Seite 440.

Schwennicke Detlev: Tafel 10 ***************** "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"
HEINRICH I., Fritzlar 6.V 919 DEUTSCHER KÖNIG ------------------ * 876, + Memleben 2. VII 936
Begraben: Quedlinburg Stiftskirche
I oo 906, getrennt 909 HATHEBURG
Witwe von N.N., Tochter von Erwin senior
II oo Wallhausen 909 MATHILDE, Laien-Äbtissin von Nivelles * 896, + Quedlinburg 14. III 968
Tochter von Graf Dietrich (Theoderich) (IMMEDINGER) und Reginlind
Begraben: ibid Stiftskirche

GROSSE FRAUEN DER WELTGESCHICHTE. Tausend Biographien in Wort und Bild.: Seite 235 *************************************** KÖNIGIN MATHILDE ------------------------------- 890-14.III.968
Mathilde wurde - so entnehmen wir einer Chronik - als Tochter des sehr wohlhabenden Grafen Dietrich von Ringelheim und dessen Gemahlin Reinhilde im Kloster von Herford erzogen, unter Aufsicht ihrer Großmutter, die gleichfalls Mathilde hieß und dem Kloster als Äbtissin vorstand. Ein Sproß vom Stamme des Herzogs Widukind, wuchs das junge Mädchen hinter den Klostermauern zu einer Jungfrau heran, deren Schönheit, Bildung und Tugend allenthalben gepriesen wurden. Auch zu Herzog Heinrich "dem Vogler" drang diese Kunde. Er begab sich mit wenigem Gefolge nach Herford und überredete die Großmutter, daß sie ihm die Enkelin verlobte. Nicht lange darauf wurde in Walhausen in der Goldenen Aue die Hochzeit prunkvoll begangen. Drei Söhne und zwei Töchter entsprossen der vorbildlich glücklichen Ehe. Mathilde hätte gern ihren jüngeren Sohn Heinrich als Nachfolger seines Vaters gesehen, aber sie stellte die Sorge um Krone und Reich über ihre eigenen mütterlichen Gefühle und fügte sich gehorsam dem Befehl ihres Gatten, der den erstgeborenen OTTO zum Thronerben bestimmt hatte. HEINRICH verlieh seiner Gemahlin die reichen Güter Quedlinburg, Pöhlde und Nordhausen als Witwengut, und diesen Orten galt auch die besondere Fürsorge der Königin. Von hier aus verbreitete sich über ganz Niedersachsen jene höhere geistige Bildung, die aus heiligen Quellen strömend zugleich geistliche Weihe vermittelte. Mathilde wurde heiliggesprochen - ihr Gedenktag ist der 14. März, an dem sie im Jahre 968 im Kloster von Quedlinburg in Sorge um das Schicksal ihrer Söhne und Enkel die Augen für immer schloß.

Lebe Reinhard: Seite 41 ************ "Ein Königreich als Mitgift"
Mathildeist sicher ein Glücksfall für die sächsische Dynastie gewesen, wahrscheinlich auch genetisch. Die attraktive Herzogin, dann Königin, trat stolz, gewinnend und gern in glanzvoller Garderobe auf, galt als gescheit, politisch einsichtig und fromm und gebar HEINRICH I. fünf Kinder. Dass Mathilde dann als gottgefällige Witwe dann überaus freigebig und stiftungsgeneigt im Sinne der Kirche agierte, trug ihr am Ende ihres rund 75-jährigen Lebens den Ruf einer Heiligen ein, zwischenzeitlich aber auch den Zorn ihres Sohnes OTTO: Ganz so opulent waren halt auch des Kaisers Kasetten nicht gefüllt.
Black-Veldtrup Mechthild: Seite 161-171 ********************** "Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien"
Von Mathilde wissen wir, daß sie anläßlich ihrer Heirat im Jahre 909 Wallhausen als Dotalgut zugewiesen bekam. In seiner 929 erlassenen "Hausordnung" hatte HEINRICH I. Vorsorge zur finanziellen Absicherung seiner Frau getroffen: Kurz vor der Heirat OTTOS I. und Edgiths, die Ende 929 oder Anfang 930 stattfand, erhielt Mathilde am 16. September 929 die Güter Quedlinburg, Pöhlde, Nordhausen, Grona und Duderstadt verbrieft; in der darüber ausgestellten Urkunde wird der Besitz ausdrücklich als ihr Wittum bezeichnet. Bereits zwei Jahre zuvor hatte HEINRICH I. in Zusammenhang mit der Volljährigkeitserklärung OTTOS mit dessen Zustimmung eine Schenkung an Mathilde veranlaßt. Diese Maßnahmen waren notwendig, weil durch die Mündigkeitserklärung und Verheiratung des Thronfolgers die rechtliche Stellung der Königin für den Fall, daß sie den König überlebte, gegenüber dem Sohn abgesichert werden mußte. Eine derartige Absicherung erfolgte aber offenbar zu diesem Zeitpunkt nicht nur für die Königin, sondern auch für die übrigen weiblichen Familienmitglieder. Nach dem Tod der verwitweten Königin- bzw. Kaiserin-Mutter konnte eine Übertragung derjenigen Güter, die offenbar zumindest teilweise zur Verwendung als Dotalgüter bestimmt waren, an die regierende Herrscherin erfolgen. Unter den OTTONEN läßt sich Entsprechendes bei Wallhausen, Nordhausen und Pöhlde beobachten: Alle drei Besitzungen waren 909 und 929 zunächst Königin Mathilde überlassen worden; während sich Wallhausen später im Besitz von Kaiserin Adelheid nachweisen läßt, kamen Nordhausen und Pöhlde noch zu Mathildes Lebzeiten und offensichtlich ohne, dass Adelheid die Orte zwischenzeitlich innegehabt hätte, durch OTTO II. an Theophanu. Die von Königin Mathilde gegründeten Kanonissenstifte Quedlinburg und Nordhausen wurden auf ihren Dotalgütern errichtet.
Diwald Hellmut: Seite 230 ************* "Heinrich der Erste"
Die erste Erziehung liegt in den Händen der Eltern, sie erkennen aber bald, daß sie damit überfordert sind, und vertrauen Mathilde der Mutter des Grafen Thiederich an, die als Äbtissin die Klosterschule Herford leitet. Ob sie Nonne werden soll, steht nicht fest. In der Klosterschule erhält sie die erhoffte, angemessene Erziehung, wird insbesondere, dem Brauch der Zeit gemäß, in der Heiligen Schrift unterwiesen - unter den Augen und behütet von der Großmutter, die nach dem Tod ihres Gemahls die Leitung des Klosters übernommen hat.
909 oo 2. HEINRICH I. König des Deutschen Reiches 876-2.7.936
Kinder:
OTTO I. König des Deutschen Reiches 23.11.912-7.5.973 Wallhausen
Heinrich I. Herzog von Bayern 4.919/22.4.922-1.11.955 Nordhausen
Brun Erzbischof von Köln 1. Hälfte 5.925-11.10.965
Gerberga ca. 913/14-5.5. nach 968 (984?) Nordhausen
929 1. oo Giselbert Herzog von Lothringen ca 880-2.10.939
939 2. oo Ludwig IV. König von Frankreich 10.9.920/10.9.921-10.9.954
Hadwig ca. 922-9.1. nach 958
14.9.937 oo Hugo der Große Herzog von Franzien ca 895-16./17.6.956
Literatur: ----------- Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 23,79,140,159, 165,171,188,214,238,363 K 6 - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 26-29,42,48,49,52,54-56,59,77,98,111,116 - Black-Veldtrup, Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien, Böhlau Verlag Köln 1995, Seite 161-346 - Büsing, Albrecht: Mathilde, Gemahlin Heinrichs I. Halle-Wittenberg Universität Dissertation phil. 1910 - Diwald Helmut: Heinrich der Erste. Die Gründung des Deutschen Reiches, Gustav Lübbe Verlag Bergisch Gladbach 1994, Seite 46-534 - Eickhoff, Ekkehard, Theophanu und der König, Klett-Cotta Stuttgart 1996, Seite 38-380 - Giese, Wolfgang: Der Stamm der Sachsen und das Reich in ottonischer und salischer Zeit. Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1979, Seite 86,119-121 - Giesebrecht Wilhelm von: Geschichte der deutschen Kaiserzeit. Band 1- Band 6, Mundus Verlag 2000 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 - GROSSE FRAUEN DER WELTGESCHICHTE. Tausend Biographien in Wort und Bild. Neuer Kaiser Verlag 1987 Seite 235 - Hlawitschka, Eduard: Kontroverses aus dem Umfeld von König Heinrichs I. Gemahlin Mathilde, in Festschrift für Alfons Becker, Sigmaringen 1987 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 26-28,37,39-41,47,72,88,91-98 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 - Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Kaiser Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1962 - Lebe Reinhard: Ein Königreich als Mitgift. Heiratspolitik in der Geschichte. Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart 1998 Seite 41 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar Köln Wien 1995, Seite 129,149 - Plischke, Jörg: Die Heiratspolitik der Liudolfinger, Inaugural-Dissertation Universität Greifswald 1909 - Schmid Karl: Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1983, Seite 69,587-591 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 14A-389 - Schneidmüller Bernd/Weinfurter Stefan (Hrsg.): Ottonische Neuanfänge. Symposium zur Ausstellung "Otto der Große, Magdeburg und Europa" Verlag Philipp von Zabern Mainz 2001 - Schnith Karl: Frauen des Mittelalters in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1997 - Schulze Hans K.: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag, Seite 9,39,129,138,140,164,167,174,178,181,205 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 11 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 12,22-28,34,38,44,52,54,356 - Uhlirz, Karl: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Otto II. und Otto III. 1. und 2. Band. Verlag Duncker & Humblot Berlin 1967 - Waitz, Georg: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter König Heinrich I., Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1963 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Pusten Regensburg 1999, Seite 14-16,18,23,51,58,120 - Widukind von Corvey: Die Sachsengeschichte. Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart 1981 - Wies, Ernst W.: Otto der Große, Bechtle Esslingen 1989, Seite 42,45,62,66,91,117,145,150,217,244,262,265,273 - Zimmermann, Harald: Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1976 -
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Quelle:
Navigation / Otto der Große
Otto I. Mathilde, die große Mutter Das Reich Otto des Grossen Die Ottonen
Königin Mathilde - 1. Königin des ottonischen Reiches - die große Mutter Kaiser Ottos, ca. 895 in Enger geboren, ? 968 in Quedlinburg gestorben. Die katholische Kirche sprach Mathilde heilig:
Mathilde wurde 895 in Enger (7 km westlich von Herford) geboren. Sie gehörte zum Widukind-Clan und galt damit als Urururenkelin des Sachsenherzogs Widukind, der im 8. Jahrhundert seinen verzweifelten Kampf gegen Karl den Großen geführt und verloren hatte. Im ottonischen Selbstverständnis war die Unterwerfung Widukinds eine Einigung unter Gleichen und die Ottonen sahen sich als Nachfolger Widukinds damit in carolingischer Königstradition. Mathildes Leben galt bereits zur ottonischer Zeit als modellhaft für weibliches Leben und ottonisches Königinnentum. Dazu trugen zwei Handschriften bei, die bereits wenige Jahre nach ihrem Tod Ihre Vita verbreiteten: Die Vita Mathildis reginae antiquior, Otto II. gewidmet, wurde 974, die Vita Mathildis reginae posterior, Heinrich II. zugeeignet, 1002/03 geschrieben. Autoren sind nicht bekannt, beide Handschriften wurden in einem Kloster in Nordhausen in Sachsen am Harzrand verfasst. Ihre Erziehung genoss Mathilde im Herforder Damenstift, das von Ihrer Großmutter Mathilde als Abtissin geleitet wurde. Stiftsdamen in den traditionellen sächsischen Konventen waren in den meisten Fällen keine Nonnen, sondern traten als ledige Jungfern ein und konnten das Stift ohne Verlust Ihrer Mitgift zwecks Heirat auch wieder verlassen. Die Damen im Stift lernten Lesen und Schreiben und alles Wissenswerte, was für die Herrin des Hauses auf den Adelsburgen und -gütern in Sachsen gebraucht wurde. Die Stifte waren wegen der weiterhin verbürgten Zugriffsrechte auf das Eigentum der Kanonissinen für den Adel sehr attraktiv. Mathilde baute als Königin die Einrichtung der Stifte als Ausbildungsstätte für den weiblichen Adel weiter aus. Bedeutend waren die großen ottonischen Hausklöster Gandersheim und Quedlinburg. Aber auch der Adel folgte dieser Tradition. So stiftete der berühmte ottonische Markgraf Gero nach dem Tod seines Erben Siegfried das Stift Gernrode und setzte seine Schwiegertochter Hathui als Erbin ein. Als Heinrich nach dem Tod seiner beiden älteren Brüder Erbe des sächsischen Herzogtums wurde, hielt er im Jahre 909 um die Hand der vierzehnjährigen Mathilde, einer ihm ebenbürtigen Adelsdame, an. Allerdings war er zu diesem Zeitpunkt bereits mit Hathaburg von Merseburg verheiratet und hatte mit dieser einen Sohn gezeugt. Er ließ diese Ehe annullieren, steckte Hathaburg ins Kloster zurück, aus der er sie einst zwecks der Heirat geholt hatte, behielt aber ihren Besitz in und um Merseburg, und heiratete die jüngere, schönere, gebildetere Mathilde, die noch dazu von höherer Geburt war und ihm als Herzogin standesgemäßer dünkte. Neben der Südausdehnung mit den Merseburger Besitzungen hatte der dreißigjährige Heinrich mit der erneuten Verheiratung eine Verbindung der alten Herzogsteile Ostfalen und Westfalen erreicht. Ob es eine Heirat aus Liebe war, wie die Quellen andeuten, vermag niemand nach so langer Zeit zu sagen, aber anscheinend verlief die gesamte Ehe danach sehr harmonisch und Heinrich stattete Mathilde frühzeitig mit einem reichen Dos (Brautgabe der Königin seit merowingischer Zeit) aus, diese bestand aus Quedlinburg, mehreren anderen Gütern und reichen Erzminen im Harz. Heinrich wurde 919 erster König des fränkisch-sächsischen Reiches, nachdem er als mächtiger sächsischer Herzog seinem Vorgänger Konrad I. das Leben einigermaßen schwer gemacht hat. Mathilde nahm regen Anteil an der Regierungspolitik ihres Mannes. Das lässt sich anhand Ihres Auftauchens in Urkunden, ihrer Intervention für Fürbitter deutlich ablesen. Dies ist nicht allein bei ihr so, sondern für alle ottonisch-salischen Königinnen typisch. Die Herrschaftsausübung des mittelalterlichen Königs machte eine Reisetätigkeit dringend notwendig. Das führte in der Folgezeit sogar zu getrennten Reisewegen von König und Königin, die beide mit ihrem jeweiligen Hofstaat und der jeweiligen Hofkapelle das Heilige Königtum repräsentierten. Für Mathilde ist die Quellenlage schwierig: Belegt ist ihr Aufenthalt auf Heinrichs Reise am Ober- und Mittelrhein. Auf den grausamen Kriegszügen in den Slawengebieten hat sie Heinrich sicher nicht begleitet.
Mathilde und Heinrich, wahrscheinlich ein harmonisches Paar, das Reich gemeinsam regierend.Das Königspaar Heinrich und Mathilde hatte 5 Kinder: Otto, Gerberga, Hadwig, Heinrich, und Brun. Otto wurde bekanntlich König des fränkisch-sächsischen Reiches und Kaiser des römischen Reiches. Gerberga heiratete den Herzog von Lothringen. Nachdem der Herzog in den Kämpfen gegen ihren Bruder Otto umkam, wurde sie Königin von Frankreich. Hadwig heirate den Herzog von Franzien. Heinrich kämpfte mit seinem Bruder um die Krone und wurde danach durch einen Gnadenakt Ottos Herzog von Bayern. Der jüngste Sohn Brun war für eine geistliche Karriere bestimmt worden und brachte es zum wichtigen Erzbischofsamt von Köln. Heinrich I. starb 936. Das Reich war gefestigt, die Nachfolge von Heinrich frühzeitig mit den weltlichen und geistlichen Führern des Landes festgelegt worden. Heinrichs Sohn Otto sollte König werden, sein ältester Sohn Thankmar aus der Verbindung mit Hathaburg fand keine Berücksichtigung (er fiel später in einem Aufstand gegen Otto). Ottos Frau Edgith nahm nun alle Pflichten auf sich, die Mathilde bislang inne gehabt hatte. Mathilde verbrachte ihren Lebensabend in Quedlinburg mit der Erziehung der Stiftsdamen und dem Totengedächtnis für Heinrich I. Zudem kehrte der Hof in regelmäßigen Abständen in der Pfalz zu Quedlinburg ein.
Mathildes Einmischung in die Konflikte um die ottonische Krone nach 936 zugunsten des jüngeren Sohnes Heinrich gegen den älteren Otto sind zwar in der Vita Mathildis reginae posterior bezeugt, diese diente aber tendenziös der Kronlegitimation von Heinrich II., alle vorherigen Chronisten erwähnen darüber nichts. Otto, der gegen alle anderen Aufrührer unbarmherzig vorging, wurde von seiner Mutter Mathilde jedoch zur Mäßigung gegenüber seinen jüngeren Bruder angehalten. Eine herbeigeführte Versöhnung hielt bis Heinrichs Tod 955 an. Am 14. März 968 starb wahrscheinlich die "sancta mater" der Ottonen. Mathildes Nachfolgerin in Quedlinburg wurde Mathilde die Jüngere, Ottos Tochter, und Mathildes Enkelin. Mathilde die Jüngere spielte nach dem Tod Otto. II. und in den unruhigen Zeiten des Slawenaufstandes von 983 als Reichsverweserin eine wichtige Rolle, da sie von Quedlinburg aus das Reich lenkte und Abwehrmaßnahmen in Sachsen organisierte.
Dieser Text erschien das erste Mal in Magister Rothers Mittelalter in Europa als historische Persönlichkeit des Monats April 2002.
Quellen: Deutsche Könige und Kaiser des Mittelalters. - Leipzig: Urania, 1989 Fößel, Amalie: Die Königin im mittelalterlichen Reich. - Stuttgart: Thorbecke, 2000. Frauenorte: Frauengeschichte in Sachsen-Anhalt. - Halle: mdv, 2000. Stinehart, Anne C.: "Renowned Queen Mother Mathilda:" Ideals and Realities of Ottonian Queenship in the Vitae Mathildis reginae (Mathilda of Saxony, 895?-968). - Published by the Corcoran Department of History at the University of Virginia, 1998.

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