Matthäus (Matthias) ANDRASCHKO

Matthäus (Matthias) ANDRASCHKO

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Matthäus (Matthias) ANDRASCHKO
Beruf Freibauer 1622 Wirschenitz (Zvěřenice), Böhmen nach diesem Ort suchen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt vor 1600
Tod vor 1648 Wirschenitz (Zvěřenice), Böhmen nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Ursula

Notizen zu dieser Person

Lt. Formulierung beim Hochzeitseintrag seines Sohnes Wenzel 1648 (Aufn. 47) waren er und seine Frau Ursula in Wirschenitz ansässig und 1648 bereits verstorben. - Lt. Grundbuch Winterberg Nr. 10, Gericht Obersablat II, Aufn. 38, erwarb um 1591 Wenzel Ondrassko aus dem Markt Sablat den Hof Grundbuch Fol. 9 in Wirschenitz vom verstorbenen Johannes Milpetr. Der Hof muß recht groß gewesen sein, denn Milpetr mußte seiner Schwester Magdalena, die mit einem Andreas zu Solletin verheiratet war, ab 1586 ratenweise 300 sß Erbteil auszahlen. Vor seinem Tod hatte er seinen Hof vom Totenfall befreien lassen, wenn ich den Eintrag richtig übersetze. Der Käufer Wenzel Andraschko war, da er aus Sablat stammte, vermutlich ein Mitglied der Sablater Familie Andraschek/Andraschko, die in den Grundbüchern Ende des 16. Jhs. bezeugt ist (z. B. der Richter Paul Ondrassek, der Ende des 16. Jhs. zusammen mit anderen Personen im Grundbuch Nr. 10 den Wert des Hofes Grundbuchnr. 2 in Wirschenitz und um 1592 im Freibuch Nr. 14 den Hof des Georg Payerl in Obersablat schätzte (Aufn. 19)). Wahrscheinlich war Wenzel der Vater des Matthias Andraschko; da der Hof im Freibuch fehlt, kann die Besitzfolge aber nicht mehr nachvollzogen werden. Die Beschreibung im Grundbuch Nr. 10 endet mit dem Kauf durch Wenzel Ondrassko. Unter großem Vorbehalt hier in dieser Datei der hypothetische Vater Wenzel des Matthias trotz fehlender Quellen eingetragen. - [Nachtrag 2023: Nach Auffinden des Eintrags zur Familie Andraschku im Mühlengrundbuch der Stadt Sablat (OSB Prachatice, Archiv der Stadt Sablat, GB Nr. 9, Aufn. 8 ff.) hat sich diese Annahme als richtig erwiesen! Hier heißt es zur Mühle unter Repeschin, Fol. 4, des verstorbenen Wenzel Andräschku, daß am 11.12.1622 die Verlassenschaft des Wenzel Andräschku geschätzt wurde samt dem Hof zu Wirschenitz. (Unter den Schätzern befand sich auch der Sablater Primas Andreas Andräschku.) Die Mühle lag lt. Eintrag 1628, Aufn. 12, bei der Brücke, wie man nach Repeschin geht. Sie wurde vom Waisen "Gira", Bruder des Matthäus, angenommen, der sie später seinem Stiefvater Philipp Metku verkaufte. Der Freihof zu Wirschenitz dagegen wurde vom Waisen Matthäus für 550 Schock angenommen. Außerdem hatte er für das Inventar noch 202 Schock 20 Groschen zu zahlen. Für die Losung gab er dem jüngeren Waisen Sigmund 15 Schock (da diesem als jüngstem Sohn eigentlich das Anrecht auf die Besitznachfolge zustand). Matthäus (wie auch Georg) hatte außerdem der Waisen Maria Anna, seiner Schwester, falls sie heiraten würde, 1 Melkrind oder Kuh und ein Kirchen- und Betgewand zu geben und sie auszustatten. Ferner sollten von Matthäus und Georg die Knaben (gemeint sind die jüngeren Brüder Matthias und Sigmund) zur Schule oder Handwerk gehalten werden und auch später nach ihrem Vermögen hinausgefertigt werden (= im Falle ihrer Heirat). Darüberhinaus hat Matthäus seinem Bruder Georg aus Gutwilligkeit ein Grundstück Wiese überlassen, wenn man Richtung Wirschenitz geht. Nach Georgs Tod soll es wieder an den Hof fallen. Insgesamt hat Matthäus für Hof und Inventar 752 sß 20 g zu zahlen. Davon wird sein Erbanteil von 234 sß 41 g abgezogen; es bleibt ihm zu zahlen 517 sß 38 g 2 1/2 d. 1624 soll er 45 sß, 1625 25 sß und dann jährliche Raten zu 15 sß geben. - Die Witwe Elisabeth des Wenzel Andräschku übernahm den Garten und die Wiese samt den Äckern beim Markt Sablat. Nach ihrem Tod tauschte ihr zweiter Mann Philipp Metku diesen Garten 1628 mit der Mühle seines Stiefsohns Georg Andraschku. Dabei wird die Lage des Gartens bzw. eines dazugehörigen Ackers genannt: anliegend am Grund (= Hof) des seligen Andreas Andraschku. Möglicherweise wurde der Garten einst aus diesem Hof herausgetrennt? - Unklar, ob Elisabeth seine leibliche Mutter war. Da Matthäus 1622 den Freihof übernahm, ist er wohl vor oder um 1600 geboren. Ob Elisabeth, die nachweislich 1598 schon mit Wenzel Andraschku verheiratet war, auch seine Mutter war, ist unbekannt. Ihrem unter Wihorschen beim Hof Fol. 66 im GB angegebenen Alter nach kann sie nicht viel vor 1598 geheiratet haben; Wenzel war aber sicher schon 1591 beim Kauf des Wirschenitzer Freihofs verheiratet. Im Kauf- bzw. Tauscheintrag zwischen Philipp Metku und seinem lieben Stiefsohn Georg Andraschku 1628 wird sie nicht als Stiefmutter, sondern als liebe Mutter des Georg und Matthäus bezeichnet, was aber nichts heißt, da in den GB oft auch Stiefmütter als Mütter bezeichnet werden.

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Titel Plechinger und Eibl, Fortsetzung
Beschreibung Fortsetzung der Dateien Plechinger, Eibl, Sippl
Hochgeladen 2024-03-28 16:19:41.0
Einsender user's avatar Heike Neumair
E-Mail wolf-heike@gmx.net
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