Renate LASKER

Renate LASKER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Renate LASKER

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 14. Januar 1924 Breslau (heute Wroclaw, Niederschlesien, Polen) nach diesem Ort suchen
Tod 3. Januar 2021 La Croix-Valmer (Département Var, F) nach diesem Ort suchen
Heirat

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Klaus HARPPRECHT

Notizen zu dieser Person

Renate Lasker war die zweite von drei Töchtern der Cellistin Edith Lasker und des Rechtsanwalts Alfons Lasker aus Breslau. Gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester Anita überlebte Renate die Nazi-Todeslager Auschwitz-Birkenau und Bergen-Belsen. Ihre ältere Schwester Marianne war zum Beginn des Zweiten Weltkriegs bereits in London. Verzweifelte Versuche der Laskers, eine Einreisegenehmigung nach Großbritannien oder in die USA zu ergattern, wo der Bruder von Alfons lebte, scheiterten.

Im Sommer 1942 kam die Gestapo und forderte die Eltern auf, sich am frühen Morgen des folgenden Tages an einem Sammelplatz für Juden in Breslau einzufinden. Die beiden ahnten, dass sie ihre Töchter wohl nie wiedersehen würden, und beschwörten sie, unbedingt zusammenzubleiben.

Renate wurde von den Behörden zunächst zur Zwangsarbeit bei der Müllabfuhr und später – gemeinsam mit Anita – in eine Toilettenpapierfabrik beordert. Dort heckten die beiden zweisprachig erzogenen Mädchen einen Fluchtplan aus. Sie gaben sich alsFranzösinnen aus und versuchten, mit gefälschten Ausweispapieren nach Südfrankreich zu fliehen.

Doch der Plan ging schief: Am Breslauer Bahnhof wurden beide verhaftet. Renate wurde als Erwachsene zu Zuchthaus und Anita zu einer Gefängnisstrafe verurteilt – wegen Urkundenfälschung, auch zugunsten französischer Kriegsgefangener. Beide entgingen so zunächst einer Deportation in die Todeslager, wurden aber voneinander getrennt.


Die Haftstrafen rettete ihnen wahrscheinlich das Leben, meinten sowohl Anita als auch Renate rückblickend. »Es war damals besser, ein Verbrecher zu sein als ein Jude«, so Lasker-Wallfisch. Auch ein gemeinsamer Selbstmordversuch ging schief – einFreund hatte das Giftpulver, mit dem die jungen Frauen ihrem Leben ein Ende setzen wollten, gegen etwas Harmloses ausgetauscht.

Im Dezember 1943 wurde Anita, eine äußerst begabte Cellistin, aus dem Gefängnis nach Auschwitz deportiert. Dort wurde sie als Cellistin in das Lagerorchester eingeteilt und entging so der Zwangsarbeit. Eine Woche später wurde auch Renate vom Zuchthaus Lauer nach Auschwitz deportiert. »Ich hatte zuvor noch nie in meinem Leben eine Leiche gesehen«, berichtete Lasker-Harpprecht im Jahr 2016 bei einer Veranstaltung des Jüdischen Museum Berlin.

Irritiert vom Anblick des dichten Rauchs, der aus den Schornsteine der Krematorien quoll, riefen einige polnische Mitgefangene ihr zu: »Das sind deine Eltern, die da durchgeblasen werden.« Das seien ihre ersten Eindrücke von Auschwitz gewesen«,sagte Lasker-Harpprecht später.


Per Zufall entdeckte sie bei der Ankunft im Lager Anitas Schuhe, die dieser zuvor abgenommen worden waren. So erfuhren die Schwestern voreinander. Anita gelang es, Renate zu helfen – obwohl diese gleich zu Beginn schwer krank wurde. Den Ermordungen der SS entging sie mit Glück.

Im Herbst 1944 wurden die Lasker-Schwestern gemeinsam mit anderen Häftlingen auf einen Todesmarsch geschickt, der in Bergen-Belsen endete. Dort wurden die beiden Schwestern von britischen Soldaten im April 1945 befreit.

Während Anita nach London ging, arbeitete Renate Lasker zunächst als Sekretärin und später als Sprecherin für die britische BBC und anschließend für den Westdeutschen Rundfunk in Köln. Die Journalistin produzierte auch Fernsehfilme, schrieb Artikel und 1972 den Roman Familienspiele. Zu ihren Erfahrungen in der NS-Zeit wurde sie zu dieser Zeit selten befragt. Im hohen Alter berichtete die Überlebende dann aber vor französischen Schulklassen von ihren Erlebnissen während der Nazi-Zeit.

Datenbank

Titel Günter Henzler Familienstammbaum
Beschreibung Die Datei enthält meine direkten Vorfahren und zahlreiche Seitenlinien. Fast alle meine Vorfahren stammen aus Alt-Württemberg. Der Stammvater Henzler kommt aus Raidwangen, die Familie meiner Mutter Ruth Schmalzriedt aus Münchingen. Die Vorfahren meiner Frau stammen überwiegend aus dem württembergischen Unterland.
Seitenlinien führen zu schwäbischen Geistesgrößen, zu "Promis" aus Wirtschaft, Politik und in viele Adelshäuser.
Hochgeladen 2024-01-14 17:02:05.0
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