Flavius Valerius Constantinus Augustus

Flavius Valerius Constantinus Augustus

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Flavius Valerius Constantinus Augustus

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 272 Nis, Bulgarien nach diesem Ort suchen
Tod 22. Mai 337 Nicomédie, Griechenland nach diesem Ort suchen
Heirat 307

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
307
Flavia Maxima Fausta

Notizen zu dieser Person

Flavius Valerius Constantinus (* an einem 27. Februar zwischen 272 und 285 in Naissus, Moesia Prima; † 22. Mai 337 bei Nikomedia, Bithynia et Pontus), auch bekannt als Konstantin der Große oder Konstantin I., war von 306 bis 337 römischer Kaiser. Allein, das heißt ohne Mitherrscher oder Konkurrenten, herrschte er jedoch erst ab 324. Historisch bedeutend ist Konstantins Regierungszeit vor allem wegen der von ihm eingeleiteten konstantinischen Wende, mit der der Siegeszug des Christentums begann. Diese nahm ihren Ursprung in der Verwendung des Christusmonogramms in der Schlacht an der Milvischen Brücke im Jahr 312. Hier siegte Konstantin über seinen Rivalen Maxentius. Nach den Beschreibungen von Laktanz und Eusebius war der Christengott sein „Schlachtenhelfer". 313 folgte das so genannte Toleranzedikt von Mailand, das im ganzen Reich Religionsfreiheit garantierte und damit auch das Christentum erlaubte. Konstantin privilegierte das Christentum in der Folgezeit weiterhin. Er unterstützte den Wiederaufbau der Kirchen, förderte außerdem eine rechtliche Gleichstellung christlicher Geistlicher und berief 325 das erste Konzil von Nicäa ein, um innerchristliche Streitigkeiten (arianischer Streit) beizulegen. 324/26 verlegte Konstantin den Kaisersitz in den Osten des Reiches, nach Nova Roma („Neu-Rom"), das nach seinem Tode ihm zu Ehren allgemein Konstantinopel („Stadt des Konstantin") genannt wurde. Neben den historisch belegten Tatsachen gibt es viele Einzelheiten bezüglich Konstantin, die bis heute offen sind, besonders wie sein tatsächliches Verhältnis zum Christentum war. Das Imperium Romanum war im 3. Jahrhundert n. Chr. in eine Krisenzeit geraten, die von der modernen Forschung als Reichskrise des 3. Jahrhunderts bezeichnet wird, in der der Druck auf die Grenzen an Rhein, Donau und Euphrat unentwegt zunahm: Während verschiedene Germanenstämme wie die Franken, Alamannen und Goten im Norden für Unruhe sorgten, war im Osten 224/226 das Sassanidenreich entstanden, das sich als gleichwertiger Gegner erwies (siehe Römisch-Persische Kriege). Im Inneren des Imperiums kam es schließlich wiederholt zu Usurpationen, die vor allem von den großen Heeresverbänden getragen wurden, die nun Legitimation der Kaisermacht waren. Auch wenn diese Krisenzeit wohl nicht alle Lebensbereiche und Provinzen erfasste und keineswegs einen Dauerzustand darstellte, so erwies es sich doch als eine schwere Belastungsprobe. Kaiser wie Aurelian leiteten darum seit den 270er Jahren Reformen ein, doch erst dem 284 zur Macht gekommenen Diokletian gelang es, das Reich auf ein neues Fundament zu stellen. Teils tiefgreifende Reformen wurden durchgeführt, die Grenzen gesichert und als Reaktion auf die vielen Brennpunkte an den Grenzen ein Mehrkaisertum eingeführt (siehe Römische Tetrarchie). Dennoch sollte sich nach dem Rücktritt Diokletians und seines Mitkaisers Maximian im Jahr 305 entgegen den Intentionen Diokletians wieder das dynastische Prinzip durchsetzen. Ein jahrelanger Bürgerkrieg entbrannte, an dessen Ende Konstantin Alleinherrscher des Imperiums war. Konstantin wurde am 27. Februar eines unbekannten Jahres in der Stadt Naissus (heute Niš in Serbien) geboren. Wahrscheinlich kam er um 280 zur Welt. Seine Eltern waren Constantius Chlorus und Helena, die Ambrosius zufolge Stallwirtin war. Wie lange die Beziehung zwischen Constantius und Helena hielt, ist unklar. Konstantin hatte sechs Halbgeschwister aus der spätestens 289 geschlossenen Ehe seines Vaters mit einer Stieftochter Kaiser Maximians, die Brüder Julius Constantius, Flavius Dalmatius und Flavius Hannibalianus und die Schwestern Constantia, Eutropia und Anastasia. Darüber hinaus ist über seine Kindheit und Jugend kaum etwas bekannt. Sein Vater war wohl unter den Kaisern Aurelian und Probus Offizier gewesen und erst unter Diokletian zu politischer Bedeutung gelangt. Nachdem Constantius 293 in Diokletians Tetrarchie Caesar (Unterkaiser) geworden war, lebte Konstantin zuerst am Hof des Seniorkaisers Diokletian und begleitete dann Galerius in den Krieg an der Donau. 305 gelang es ihm, seinen Vater in Britannien aufzusuchen, wo er sich wohl auf dessen Feldzug gegen die Pikten so auszeichnete, dass er nach dessen Tod am 25. Juli 306 von den Truppen zum Augustus (Oberkaiser) ausgerufen wurde. Er begnügte sich aber zunächst mit dem Caesarentitel, der ihm von Galerius, der nach Diokletians Rücktritt der ranghöchste Kaiser war, zugestanden wurde. Damit war jedoch die tetrarchische Ordnung Diokletians durchbrochen, die trotz einiger zaghafter Restaurierungsbemühungen auch nicht wiederhergestellt werden konnte (siehe Kaiserkonferenz von Carnuntum 308), da nun die dynastische Idee, der die Soldaten ohnehin mehrheitlich anhingen, wieder an Boden gewann. Konstantins Mitkaiser in der Tetrarchie, in die er schließlich aufgenommen wurde, waren Galerius (305– 311), Severus (306– 307), Maximinus Daia (308– 313) und Licinius (308– 324). Daneben kam es zur Usurpation von Maximians Sohn Maxentius (von den anderen nicht anerkannt, 306– 312) und zur Erhebung des Domitius Alexander (Usurpator 308– 309) in Africa. 307 ließ Konstantin sich von seiner ersten Frau Minervina scheiden, der Mutter seines Sohnes Crispus (305– 326), und heiratete Fausta, die Tochter des mit Diokletian zurückgetretenen Kaisers Maximian; in diesem Zusammenhang wurde Konstantin auch von Maximian, der allerdings ohne jede Befugnisse handelte, zum Augustus erhoben, auch wenn er sich nach der Kaiserkonferenz von Carnuntum mit dem Caesarentitel zufrieden gab. Maximian selbst hatte wieder zum Purpur gegriffen, nachdem Maxentius von den Prätorianern und stadtrömischen Kreisen zum Kaiser erhoben wurde. Ein erster Angriff des Severus war ebenso wie ein zweiter durch Galerius vorgetragener Vorstoß noch relativ leicht abgewehrt worden. Nun suchte Maximian die Unterstützung Konstantins. Fausta gebar ihm bis zu ihrem Tod im Jahr 326 die drei Söhne Konstantin II., Constantius II. und Constans, die nach Konstantins Tod dessen Nachfolger als Kaiser wurden, sowie die beiden Töchter Constantina und Helena. Als Caesar blieb Konstantin zuerst in seinen Provinzen Gallien und Britannien (er residierte unter anderem in Trier) und überließ den Mitkaisern Galerius und Severus die Bekämpfung des Maxentius und des Domitius Alexander. 309 ließ Konstantin eine neue Goldmünze prägen, den Solidus, der sich noch lange bewähren sollte. Maximian hatte sich bereits 308 mit Maxentius zerstritten, war zur Flucht aus Italien gezwungen worden und hatte nun bei Konstantin Zuflucht gefunden. 310 jedoch intrigierte Maximian gegen Konstantin, welcher an der Rheinfront gebunden war. Das Komplott scheiterte, Maximian suchte in Massillia Zuflucht, wurde aber schließlich von seinen Truppen ausgeliefert. Nur wenig später beging der ehrgeizige Maximian Suizid. Nach diesem Ereignis brach Konstantin mit der dynastischen Verbindung zur „herculischen Dynastie" Maximians und konstruierte eine Abstammung von Kaiser Claudius Gothicus. Nach dem Tod des Galerius 311 musste er sich außerdem mit Maxentius auseinandersetzen, der zuvor Severus geschlagen und getötet hatte. 312 marschierte Konstantin, nachdem er bereits Hispanien seinem Herrschaftsbereich angeschlossen hatte, in Italien ein. Maxentius' Truppen waren denen Konstantins zahlenmäßig wohl überlegen; nach einem namentlich nicht bekannten Panegyriker verfügte Maxentius angeblich über 100.000 Mann, wovon sich ein Teil in Oberitalien im Raum von Turin, Verona und Segusio versammelt hatte. Konstantin hingegen konnte dem gleichen Panegyricus zufolge aufgrund der gefährdeten Rheingrenze nur ein Viertel seines Gesamtheeres mitführen, also etwa 40.000 Mann. Dieses Heer setzte sich aus britannischen, gallischen und germanischen Truppen zusammen und war wesentlich kampferprobter als das italische Heer. Konstantin konnte die feindlichen Truppen bei Turin, Brescia und schließlich Verona schlagen. In der letzten Schlacht fiel auch der Prätorianerpräfekt des Maxentius, Ruricius Pompeianus. Konstantin marschierte nun nach Süden und schlug Maxentius in der Schlacht bei der Milvischen Brücke am 28. Oktober 312. Der Legende nach hatte Konstantin kurz zuvor eine Christuserscheinung bzw. Kreuzesvision. Die Berichte bei Eusebius – dessen Version wahrscheinlich auf Äußerungen Konstantins beruhen, die dieser aber erst Jahre später getätigt hat – und Lactantius widersprechen sich teils, die Kernaussage bleibt jedoch, dass Konstantin seinen Sieg auf die Hilfe des Gottes der Christen zurückführte. So lehnte er denn auch nach seinem Sieg an der Milvischen Brücke heidnische Opfer ab. Konstantin, der bereits vorher eher zum Monotheismus geneigt hatte (wie sein Vater hatte er den Sonnengott Sol Invictus verehrt) und das Christentum bereits seit seiner Jugend kannte, begünstigte es in der Folgezeit immer mehr. Allerdings lässt sich daraus nicht zuverlässig ableiten, ob und inwieweit er sich mit dem Glauben identifizierte. Wenn er seinen Sieg über seine Feinde auf göttlichen Beistand zurückführte, bewegte er sich durchaus in der Tradition der römischen Kaiser. Am ehesten kann man ihn wohl als einen Verehrer des Christengottes bezeichnen, nicht aber unbedingt als Christen im eigentlichen Sinne, auch wenn nicht wenige Forscher doch eben dieser Meinung sind. 313 traf Konstantin mit Licinius zusammen, dem Kaiser des Ostens. Dieser heiratete Constantia, die Lieblingsschwester Konstantins. Die beiden Kaiser verabschiedeten das Toleranzedikt von Mailand, auch Zwei-Kaiser-Edikt genannt, das das Christentum den anderen Religionen gleichstellte und somit den Christen im ganzen Reich freie Religionsausübung zusicherte. Damit wurde das Christentum aber noch keineswegs zur Staatsreligion erhoben, dies geschah erst Jahrzehnte später unter Theodosius I. Konstantin selbst bekannte sich außerdem nicht öffentlich zum Christentum: Auf dem Konstantinsbogen, der seinen Sieg an der Milvischen Brücke feiert, fehlen zwar die meisten sonst üblichen heidnischen Motive bis auf die Siegesgöttin Viktoria und den Sonnengott, aber ebenso fehlen alle eindeutig christlichen Symbole. All dies lässt sich auf unterschiedliche Weise interpretieren, etwa so, dass Konstantin den Sieg nicht mit Sicherheit dem Gott der Christen zuschrieb, sondern eben nur einer obersten Gottheit. Möglich ist aber auch, dass Konstantin Rücksicht auf die Heiden nahm. Konstantins Edikt bedeutete letztlich Freiheit der Glaubensentscheidung für alle Religionen. Er förderte aber auch das Christentum, indem er die Stellung der Bischöfe stärkte. Ebenso beschenkte er die Kirche mit Ländereien und veranlasste gemäß Eusebius das Erstellen von fünfzig Bibelabschriften für die Kirchen in Konstantinopel, da viele Bibeln während der Verfolgung zerstört worden waren. Zudem – und dies erwies sich schließlich als entscheidend – ließ Konstantin seine Söhne im christlichen Glauben erziehen. Nach 324 verschwanden auch heidnische Münzembleme, außerdem wurden zunehmend Christen mit wichtigen Ämtern betraut, womit auch die Bedeutung der traditionellen Kulte mehr und mehr schwand. Ebenso kam es zu vereinzelten Plünderungen von heidnischen Tempeln und dem Verbot privater Haruspizien. Bereits 316 gewann er im Krieg mit Licinius das Illyricum. Der Hintergrund war eine gegen Konstantin gerichtete Verschwörung, die wohl von einem Offizier des Licinius, einem gewissen Senecio, angezettelt worden war. Nachdem das Komplott aufgedeckt wurde, weigerte sich Licinius aber, Senecio auszuliefern. Dies musste Konstantin aber in der Vermutung bestärken, Licinius habe sich an der Verschwörung mehr oder minder beteiligt. Konstantin rückte mit seinen gallisch-germanischen Truppen, etwa 20.000 Mann, in Illyricum ein, Licinius trat ihm bei Cibalae (heute Vinkovci) mit 35.000 Mann entgegen, unterlag aber und musste in aller Eile nach Thrakien fliehen, wo weitere Truppen standen. In der Nähe der Stadt Adrianopel kam es zu einer Schlacht, die aber unentschieden endete. Am Ende einigten sich Konstantin und Licinius, wobei letzterer faktisch die gesamte Balkanhalbinsel räumen musste. Die Spannungen, bei denen auch die Religionspolitik Konstantins eine Rolle spielte, blieben jedoch bestehen. Ab 321 datierten beide Reichshälften nicht mehr einheitlich nach den gleichen Konsuln, und 322 residierte Konstantin in Thessaloniki, also unmittelbar an der Grenze beider Machtbereiche, was Licinius sicherlich provozierte. Als Konstantin dann noch mit seinen Eliteverbänden in Licinius' Balkanprovinz eindrang, um die bedrohte Bevölkerung vor Übergriffen durch die Goten zu schützen, protestierte Licinius lautstark. Es folgte ein letztlich ergebnislos verlaufender diplomatischer Notenwechsel, 324 kam es zum entscheidenden Konflikt. Konstantin gelang es in einer kombinierten Land- und Seeoperation, Licinius' Truppen in Thrakien zu schlagen (Konstantins ältester Sohn Crispus besiegte dabei Licinius' Flotte). Licinius selbst floh zunächst nach Byzantion und dann nach Kleinasien. Seine Flotte wurde jedoch in einer Seeschlacht vernichtet und im September 324 unterlag Licinius endgültig in der Schlacht bei Chrysopolis. Licinius kapitulierte schließlich, wobei Konstantin versprach, sein Leben zu schonen. 325 wurde er dennoch von Konstantin hingerichtet. Der Grund dafür war die wohl nicht ganz unbegründete Sorge Konstantins, dass Licinius, ähnlich wie Jahre zuvor Maximian, noch immer eine potentielle Bedrohung darstellte. Mit seinem Sieg über Licinius war Konstantin alleiniger Herrscher des Römischen Reiches. Er ließ seinen Triumph denn auch durch seinen neuen Beinamen Victor (der Sieger) feiern; damit legte er auch den heidnisch konnotierten Beinamen Invictus (der Unbesiegte) ab, der auch ein Beiname des Gottes Sol war. Konstantin verlegte seine Hauptresidenz in den Osten, in die alte griechische Kolonie Byzanz (heute Istanbul), die er prächtig ausbaute und 330 feierlich einweihte. Die neue Hauptstadt wurde erst offiziell als Neues Rom bezeichnet, aber bald Konstantinopel genannt (aus Konstantin und griechisch p????/polis, Stadt). Rom, schon seit Jahrzehnten nur noch pro forma Hauptstadt, verlor damit weiter an Bedeutung, wenn es auch weiterhin ein wichtiges Symbol für die Romidee blieb. Konstantins Schritt ist verständlich, da zum einen die strategische Lage der neuen Hauptstadt ungleich besser war (sie lag an einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt und war von der gefährdeten Donau- und Ostgrenze etwa gleich weit entfernt; zudem war sie besser geschützt) und die Stadt zum anderen im wirtschaftlich weitaus wichtigeren Osten lag. Obwohl in der nun vergrößerten Stadt auch zahlreiche Kirchen gebaut wurden, waren auch noch zahlreiche heidnische Motive vorhanden. Die Stadt wurde Rom in vielerlei Hinsicht gleichgestellt und erhielt etwa einen eigenen Stadtpräfekten, auch ein Senat wurde hier konstituiert. Zusätzlich sorgte Konstantin für Anreize, sich in Konstantinopel niederzulassen. Allerdings wurde die Stadt erst nach einigen Jahrzehnten zur faktischen Hauptstadt des östlichen Reichsteils, auch die städtische Entwicklung war erst im 5. Jahrhundert abgeschlossen. 326 kam es zu einer Familientragödie: Konstantin ließ seinen ältesten Sohn Crispus und kurz darauf seine Frau Fausta töten. Dieses recht düstere Kapitel in der Regierungszeit Konstantins lässt sich jedoch kaum mehr rekonstruieren: Zu verworren und teils widersprüchlich ist die Quellenlage. So variieren auch die modernen Erklärungsversuche. Fausta soll jedenfalls nach einer Quellenüberlieferung Crispus beschuldigt haben, ihr nachzustellen, worauf Konstantin seinen Sohn tötete. Als er dann – möglicherweise auf Hinweis seiner Mutter Helena – feststellte, dass die Anklage falsch war, tötete er auch die Urheberin der Intrige. Möglich sind jedoch auch ganz andere, plausiblere Erklärungen (denn der Vorwurf an sich trägt durchaus topische Züge), etwa dass Crispus womöglich unzufrieden war über seine Stellung und (bewusst oder unbewusst) in eine Intrige verwickelt wurde, in die möglicherweise auch Fausta involviert war. In jedem Fall zeigte sich, dass Konstantin im Zweifelsfall (wie so viele andere Kaiser vor und nach ihm) nicht zögerte, zur Gewalt zu greifen. 332 schlug Konstantin die Goten und sicherte durch einen Vertrag (foedus) die Donaugrenze ab. 334 wurden die Sarmaten geschlagen. Konstantin, der militärisch einer der erfolgreichsten römischen Kaiser war, trieb auch ansonsten zahlreiche Maßnahmen zur Stabilisierung der Grenzen voran und sicherte auch noch einmal die Rhein- und Donaugrenze (Brückenbau bei Oescus an der Donau, wodurch ein befestigter Brückenkopf errichtet wurde) durch zusätzliche Befestigungen. Die schon vorher von Diokletian eingeleitete (oder besser: weiter vorangetriebene) Heeresreform wurde unter ihm weitgehend abgeschlossen. So gab es von nun an ein regelrechtes Bewegungsheer (Comitatenses) und ein Grenzheer (Limitanei). Zwar kritisieren einzelne Quellen diesen Schritt, Konstantin sorgte damit allerdings für eine nachhaltige Stabilisierung der Grenzregionen, da feindliche Armeen nach einem Grenzdurchbruch nun leichter abgefangen werden konnten. Auch das Amt des Heermeisters (magister militum) wurde von Konstantin geschaffen, ebenso neue Hofämter, wie das Amt des quaestor sacri palatii (Leiter der Kanzlei) und des magister officiorum (Leiter der Verwaltung, der allerdings schon unter Licinius belegt ist). Die vorerst drei Prätorianerpräfekten entwickelten sich in der Folgezeit zu den Leitern der zivilen Verwaltungsdistrikte des Reiches. Im Inneren hielt Konstantin auch an Diokletians Kurs fest (sakrale, nun freilich nicht mehr heidnisch, sondern christlich fundierte Stellung des Kaisertums; zunehmende Bindung der Bauern an den Boden). Konstantins Religionspolitik (siehe unten) zeigt einen bemühten Kaiser, der allerdings die teils sehr komplizierten theologischen Überlegungen kaum nachvollziehen konnte. Kurz vor Beginn eines Feldzugs gegen die Sassaniden, vorgeblich zum Schutz der Christen in Persien (siehe auch Römisch-Persische Kriege), genauso gut kommt aber als Motiv die Alexander-Imitatio in Frage, erkrankte Konstantin schwer und starb bald darauf am Pfingstfest 337 bei Nikomedia. Wie es damals üblich war, hatte sich Konstantin erst kurz vor seinem Tod vom arianischen Bischof Eusebius von Nikomedia taufen lassen. Seine drei Söhne Konstantin II., Constantius II. und Constans hatte Konstantin schon früh zu Caesaren ernannt. Diesen Titel erhielt 335 auch sein Neffe Dalmatius. Doch kam es nach dem Tod Konstantins zu einem Blutbad innerhalb der Familie und einem Bruderkrieg unter den Söhnen Konstantins (siehe Morde nach dem Tod Konstantins des Großen). Auf die Förderung der christlichen Kirche durch Konstantin nach seinem Einzug in Rom wurde bereits oben eingegangen. Doch ergaben sich bald auch ernsthafte Probleme: Bereits 313 war Konstantin mit den Problemen der Kirche in Africa konfrontiert worden, die sich in die traditionelle Kirche und die Donatisten gespalten hatte. Aufgrund der eher mangelhaften Quellenlage lässt sich kaum etwas genaueres über die Hintergründe sagen, auch in der Forschung sind viele Details umstritten: Die Spaltung konnte jedenfalls nicht rückgängig gemacht werden, doch war das Eingreifen Konstantins in diesen Streit ein Zeichen für dessen neues Selbstverständnis, auch eine Art von Schutzfunktion über die Kirche auszuüben. 321 erklärte Konstantin die Duldung der Donatisten, doch sah sich der Kaiser schon bald darauf gezwungen, gegen die Donatisten erneut vorzugehen – allerdings ohne Erfolg. Ebenfalls 321 erklärte Konstantin den dies solis, den „Sonnentag", zum Feiertag: Konstantin verfügte die Schließung der Gerichte „am verehrungswürdigen Tag der Sonne" und erklärte ihn zum Ruhetag. Im Osten waren die Christen zahlreicher als im westlichen Teil des Reiches (trotzdem stellten sie auch dort eine Minderheit dar; die diesbezüglichen Schätzungen für die Gesamtbevölkerung des Imperium schwanken, etwa 10% dürften aber realistisch sein). Konstantin konnte sich daher in den letzten vierzehn Jahren seiner Regierung offen als Christ bzw. als Anhänger des Christengottes zeigen. Seine Protektion der Christen (in der modernen Forschung spricht man von der Konstantinischen Wende) gegenüber den Heiden löste zahlreiche Bekehrungen bei Hofe aus. Dennoch sind kaum Anzeichen dafür erkennbar, dass der Kaiser plante, die traditionellen Kulte zu benachteiligen oder gar zu verbieten – die gegenteiligen Behauptungen bei Eusebius von Caesarea sind von eher zweifelhafter Glaubwürdigkeit. Während die großen Kulte, die im Heer und in der Reichsverwaltung weiterhin zahlreiche Anhänger hatten, weitgehend unbehelligt blieben, ging Konstantin gegen vereinzelte Kulte (wie den mit Tempelprostitution verbundenen Aphroditetempel in Heliopolis) und christliche Häretiker rigoros vor, wie das Beispiel der Donatisten zeigt; um 326 erließ Konstantin ein allgemeines Edikt gegen die Häretiker (Versammlungsverbot, Güterkonfiskation und Aufforderung zur Bekehrung zur orthodoxen christlichen Lehre). Heidnische Opferdienste konnten aber in aller Regel auch weiterhin ausgeübt werden. Als Berater des Kaisers übte Bischof Ossius von Córdoba bereits seit 312 einen gewissen Einfluss auf den Kaiser aus. Er hatte Konstantin unter anderem in der Donatistenfrage beraten. Offenbar hatte der Kaiser kaum Verständnis für dogmatische und christologische Probleme, die auch seinen Nachfolgern so viele Probleme bereiten sollten. Vielmehr scheinen seine religiösen Vorstellungen wenigstens teilweise den älteren paganen (heidnischen) Traditionen verhaftet gewesen zu sein – nur dass er nun eben nicht mehr Jupiter (wie noch Diokletian) oder den Sonnengott (wie Aurelian oder sein eigener Vater) als persönlichen Schutzgott ansah, sondern eben den Gott der Christen. In der offiziellen Darstellung, wie auf dem Konstantinsbogen in Erinnerung an den Sieg gegen Maxentius, erscheint wohl aus Rücksicht auf die pagane Mehrheit Roms noch der Sonnengott, der in der Spätantike öfters mit dem Christengott gleichgesetzt wurde. Von entscheidender Bedeutung für die weitere Entwicklung war aber, dass Konstantin seine Söhne und Nachfolger christlich erziehen ließ. Mehr noch als der Konflikt mit den Donatisten, sollte der in der Moderne sogenannte Arianischer Streit als eine Belastung für die Religionspolitik Konstantins und die Kirche an sich erweisen. Arius, ein Presbyter aus Alexandria, hatte erklärt, dass es eine Zeit gegeben habe, in der Jesus nicht existiert habe; folglich konnten Gott-Vater und Sohn nicht wesensgleich sein. Diese Frage zielte auf einen Kernpunkt des christlichen Glaubens, der Frage nach dem „wahren Wesen Christi" und wurde keineswegs nur von Theologen diskutiert. Vielmehr ergriff der Streit in der Folgezeit breitere Bevölkerungsschichten und wurde teils sehr verbissen geführt. Allerdings ist die Quellenüberlieferung bezüglich vieler damit verbundener Fragen problematisch und teils sehr tendenziös, zumal der Sammelbegriff „Arianismus" sehr unscharf ist, da darunter teils äußerst unterschiedliche theologische Überlegungen verstanden wurden. 325 berief Konstantin das Erste Konzil von Nicäa ein, das erste ökumenische Konzil. Dieses lehnte einen von Konstantin unterstützten Kompromissvorschlag ab und wandte sich mit dem Bekenntnis von Nicäa klar gegen den „Arianismus". Konstantin, der wohl weniger theologische als politische Ziele verfolgte, schickte in der Hoffnung auf eine Konsolidierung des Reiches Arius in die Verbannung. Alle vorhandenen Kopien arianischer Schriften sollten unter Androhung der Todesstrafe verbrannt werden. Der arianische Streit war dadurch jedoch nicht beigelegt und belastete das Reich noch bis zum Ende des 4. Jahrhunderts. Unter dem Einfluss seiner Schwester Constantia und ihres arianischen Hofbischofs Eusebius von Nikomedia sowie seines Biografen Eusebius von Caesarea wechselte Konstantin die Seiten, verbannte 335 Athanasios, den Gegenspieler des Arius. Insgesamt scheint Konstantin in vielen Fragen des christlichen Glaubens unsicher gewesen zu sein, was sein Verhalten bezüglich Arius erklärt: Dieser wurde 327 rehabilitiert, nur um 333 erneut verurteilt zu werden und nach der Verbannung des Athanasios erneut zurückgerufen zu werden. Eine klare Linie ist diesbezüglich nicht zu erkennen. Die sogenannte Konstantinische Schenkung, der zufolge Konstantin von Papst Silvester I. getauft wurde und diesem bzw. der römischen Kirche zum Dank zahlreiche materielle und immaterielle Privilegien zugesprochen hat, ist eine Fälschung des 8./9. Jahrhunderts. Sie wurde zwar schon 1001 von Kaiser Otto III. verworfen, blieb aber bis über das Ende des Mittelalters hinaus Bestandteil des Kirchenrechts, obwohl die Unechtheit schon um 1440 von Nikolaus von Kues und Lorenzo Valla nachgewiesen wurde. (Quelle: Wikipedia.de)

Quellenangaben

1 Généalogie de Carné
Autor: Alain de Carné, Forez, Loire, France
Angaben zur Veröffentlichung: http://www.decarne.com/ auch unter https://gw.geneanet.org/adecarne
Kurztitel: Généalogie de Carné
2 Bernd Josef Jansen Genealogy, 12.1.2006
Angaben zur Veröffentlichung: http://www.berndjosefjansen.de/ u. Homepage auf www.rootsweb.com: http://worldconnect.rootsweb.com/cgi-bin/igm.cgi?db=bernd-jansen Geneanet: https://gw.geneanet.org/bjjansen
Kurztitel: Bernd Josef Jansen Genealogy

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