Notizen zu dieser Person
Im GB beim Tod seines Vaters 1635 keine Altersangabe. Er ist lt. GB damals Lederer (kozeluh). Mutter wohl nicht die damalige Frau Katharina seines Vaters, da der Altersunterschied zwischen ihm (wohl mindestens 14 Jahre, wenn er ein Handwerk lernte, wahrscheinlich noch älter) und den einzigen beiden anderen Kindern, 3 und 2 Jahre alt, zu groß ist. Dieser Abstand zwischen den Kindern weist auf eine längere Ehe seines Vaters mit einer älteren Frau und dann nach deren Tod auf eine zweite Eheschließung mit einer jungen Frau hin. Wahrscheinlich deshalb Petronella seine Mutter, kaum eine Frau nach Petronella und vor Katharina, da er dann deren einziges Kind gewesen wäre. In der Regel heirateten die Männer, die eine ältere Witwe geheiratet hatten, um einen Hof zu erwerben, später nach deren Tod eine junge Frau. - Beruf Gerber bzw. Lederer, wie es in der Gegend hieß, so auch in den folgenden Jahren in den WB eingetragen (tsch. kozeluh, später dt. Lederer). 1657 irrtümlich ein Schneider in der Fremde. Hier ist auch erstmals im WB ein Alter für ihn angegeben: in 40 Jahren, wohl nur geschätzt. Letztmals 1667 im WB aufgeführt, fehlt 1668. Einen Hinweis auf seinen Aufenthaltsort liefert möglicherweise ein Eintrag im GB vom 9.12.1641. In diesem Eintrag verkauft Matthias Lederer in der Plan dem Georg Müller, Besitzer des Hofs Fol. 16, anstatt seines Bruders Andreas (auch das ein Hinweis darauf, daß Petronella die gemeinsame Mutter gewesen sein dürfte, da die Väter verschieden waren und es bei verschiedenen Müttern wohl Stiefbruder geheißen hätte) dessen allda habenden Erbteil zur Bezahlung einer Schuld, so er, Andre, einem Lederergesellen von "Trasendorff" laut Scheins zu tun gewesen. Der letzte Teil des Satzes ist für mich schwer zu verstehen: war Matthias von Andreas als einem Lederergesellen zu Trasendorff laut Schein beautragt worden? Oder war Andreas laut eines Schuldscheins verpflichtet, einem anderen Andreas, der Lederergeselle zu Trasendorff war, das Geld zu zahlen? So oder so scheint er sich in "Trasendorff" aufgehalten zu haben. - Müller kauft auch von anderen Waisen deren Erbteile auf, d. h. er zahlte ihnen bar einen geringeren Wert und konnte im GB den vollen Betrag als bezahlt ausschreiben lassen. Auf diese Weise mußten die Erben nicht jahrzehntelang auf die Ratenzahlungen warten.