Hans IV GREINER

Hans IV GREINER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Hans IV GREINER
Beruf Glas- und Hüttenmeister

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1550 Langenbach, Teil der Gemeinde Schleusegrund, Landkreis Hildburghausen, Thüringen, BRD nach diesem Ort suchen
Tod vor 30. Juni 1609 Lauscha, Landkreis Sonneberg, Thüringen, BRD nach diesem Ort suchen
Heirat etwa 1571 Waldau, Teil der Gemeinde Nahetal-Waldau, Landkreis Hildburghausen, Thüringen, BRD nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
etwa 1571
Waldau, Teil der Gemeinde Nahetal-Waldau, Landkreis Hildburghausen, Thüringen, BRD
Margaretha MOSER

Notizen zu dieser Person

Hans Greiner IV, der zeitlebens nur Schwabenhans genannt wurde, und sein Berufskollege Müller sind als Gründer der Mutterglashütte Lauscha in die Geschichte eingegangen. In der ältesten Topographie des Coburger Landes, Amt Sonneberg, aus dem Jahre 1781 beschreibt von Sprengseysen (siehe 67) "zwei Glasmeister Harms Greiner aus Schwaben und Chnstoph Müller aus Böhmen baueten ... eine Glashütte". Diese Herkunftsbezeichnung der beiden ist falsch. Aktenkundig ist bewiesen, daß Hans in Langenbach Nachfolger seines Vaters auf der Hütte wurde, was in dieser Zeit immer nur dem ältesten Sohn in Erbfolge zustand. Als Mitgift bekam seine Frau, Margarethe Moser, große Flächen der Waldauer Flur, den "Steingrund" und den "Steinbacher Berg" zugesprochen. Zusammen mit ihrem Wohnhaus trugen diese Flächen den Namen "Schwabengut", und Hans, der erste der in Langenbach geborenen Greiner, nannte sich erst nach der Ehe Schwabenhans, wahrscheinlich im Bewußtsein dessen, was seine Vorväter bisher geschaffen hatten.

Nach den strengen Heiratsbräuchen jener Zeit durfte kein Ausländer, wäre er erst aus Schwaben zugereist, diese begüterte, wohlhabendste Bauerntochter im Ort ehelichen. Und man war in früheren Jahren stolz auf seine Herkunft auch im Handwerks- und Bürgerstand. Nicht vergessen konnte ich, als in meiner Jugendzeit mich eines Tages meine Tante, die älteste Schwester meines Vaters, derzeit Familienoberhaupt mit gehobener Stimme und erhobenem Zeigefinger aufklärte: "Wir Greiner gehören zu den Steinacher Pertschen, merk Dir dies!" Viel später fand ich heraus, was dies zu bedeuten hatte. Mein Ur-Ur-Urgroßvater Johann Christoph, Xcm, trug als letzter diesen Pentsch-Beinamen.
Der "Schwabenhans" führte die Glashütte Langenbach von 1575 bis zu ihrem Niedergang 1589. 1590 baut Hans mit seinem Berufskollegen Christoph Müller die Marktiegel-Hütte, Lauscha 1 genannt, auf Pappenheimer Gebiet, Amt Gräfenthal. Wegen Differenzen mit der Herrschaft gaben die beiden Glasmeister diese Hütte bald wieder auf. Bereits ab 1595 betreiben die beiden die Glashütte Lauscha 2 auf herzogl. Sachsen-Coburger Gebiet zum Amt Neustadt/Sonneberg gehörig. Am 10. Januar 1597 erhielten sie hierfür von Herzog Johann Casimir von Coburg einen erblichen Lehnsbrief, der ihnen die Hütte je zur Hälfte zusprach.

1573 in der Defensionsliste Langenbach genannt.

Register der Waffenträger 1573, Amt Schleusingen, Glashütten:
"Michel Schmid, Philipp Holland, Stefan Frank, Jung Jörg Greiner, Nickel Weigend, Heinrich Greiner, Jakob Schind (alle Büchsenträger), Hans Heintz, Hans Greiner Schwab, Jörg Edelmann,Claus Beiersdorfer, der dick Jakob (später Ernst Jakob genannt), Nickel Schwartz, Valentin Kahler, der Krebs, Jakob Rau, Hans Chrustlein, Hans Setzpfand, Keth Beuerin, der alte Hirten Hans, Christoph Müller und der jung Heintz (alle je mit einem Federspieß ausgestattet;

1576/77 verkauft 3 Ackerrodt an Hans Greiner den kleineren.

1576/77 verkauft 1 ½ Ackerrodt an Hans Heinz dem Jüngeren.

1576/77 verkauft 1 Ackerwiesen von Herrn Grüner dem Kleinen.

1579/80 in Rechnungen erwähnt.

1583 in Rechnungen erwähnt.

1585/86 als Hans Greiner Schwabe Hüttenmeister.

1589 Betrieb in Langenbach wird eingestellt.
Er führte also die Glashütte Langenbach von 1575 bis zu ihrem Niedergang 1589.

1590 baute Hans Greiner gemeinsam mit seinem Mitarbeiter, dem Glasmeister Christoph Müller, die Marktiegel-Hütte Lauscha 1 auf dem Gebiet der Marschalle von Pappenheim. Wohl wegen Differenzen mit der Obrigkeit geben beide Glasmeister diese Hütte bald wieder auf, die hernach sogar abgerissen wurde.

Bereits ab 1595 betreiben die beiden die Glashütte Lauscha II auf herzoglich Sachsen-Coburger Gebiet im Amt Neustadt/Sonneberg gehörig. Am 10. Januar 1597 erhielten sie hierfür von Herzog Johann Casimir von Coburg einen erblichen Lehnsbrief, der ihnen die Hütte je zur Hälfte zusprach: "3 Häuser, 1 Schneidemühle, 30 Acker Rodeland, 42 Acker Wiesenrod gegen 12 fl. jährlichen Erbzins".

Warum seine Töchter Förster heirateten:
Ursprünglich war die Holznutzung der Wälder für jedermann frei. Seit dem 15. Jahrhundert durften nur noch mit einer Landesherrschaftlichen Genehmigung Boden und Wald genutzt werden, was in Lehns- und Bestandsbriefen festgelegt wurde. Bei der Festlegung neuer Hüttenstandorte und der Holzvergabe hatten die jeweils zuständigen Revierförster ein wichtiges Wort mitzusprechen, ja sie bestimmten oft die Stellen und Mengen der Holzentnahme alleine, was dazu führte, dass sich die Glasmacher nicht selten durch Heirat ihrer Töchter ins Verwandtschaftsverhältnis zu den "Herren des Waldes" drängten [was bei der Familienplanung des "Schwabenhans" eindrucksvoll demonstriert wird!].


Die Gründung Lauschas 1589–1597 (aus: Wikipedia)
Im späten 16. Jahrhundert geriet die hennebergische Glashütte in Langenbach im Schleusegrund absehbar in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Im Zeitalter der Wanderglashütten war es nicht ungewöhnlich, dass Hütten aufgegeben wurden, wenn die umliegenden Holzvorräte erschöpft waren, und an anderer Stelle neu gegründet wurden. Das Aussterben der gefürsteten Grafschaft Henneberg als dem wichtigsten Abnehmer der Glaserzeugnisse mit dem Tod des letzten Fürstgrafen Georg Ernst im Jahr 1583 dürfte den Niedergang zusätzlich beschleunigt haben. 1589 ging die Glashütte Langenbach in Konkurs und stellte die Produktion ein. Während sich ein Teil der Langenbacher Glasmacher in den Raum Fehrenbach und von dort aus nach Neustadt am Rennsteig, Friedrichshöhe und Gehlberg orientierte, wandten sich der Hüttenmeister Hans Greiner, allem Anschein nach ein Anhänger der Wiedertäuferbewegung, und sein Compagnon, der vermutlich aus Bischofsgrün stammende und ab 1568 in Langenbach bezeugte Glasmeister Christoph Müller, auf der Suche nach einem geeigneten Siedlungsplatz weiter nach Osten und wurden im Marktiegel fündig. Die Verhandlungen mit dem greisen Reichserbmarschall Christoff Ullrich von Pappenheim blieben jedoch ergebnislos. Inwieweit ab 1589/1590 dort eine Glashütte (Lauscha I) bestand und ob bereits Glas produziert wurde, ist nicht bekannt. Christoph Müller soll sich zwischenzeitlich in Schwarzburg-Rudolstädtischer Haft befunden haben, wobei die Umstände ungeklärt sind. Wohl spätestens 1595 gaben die Glasmeister die Verhandlungen endgültig auf und verlegten die Glashütte etwa 600 m talabwärts in ein anderes Seitental der Lauscha, den Multertiegel (625 m ü. NN), wo der Schmiedsbach von der nordwestlichen Hochfläche kommend zwischen den Hängen des Köppleins, des Steinigen Hügels (765 m ü. NN) und des Teufelsholzes (745 m ü. NN) unterhalb der Eller gegenüber dem Kleinen Tierberg in den Lauschabach mündet, nun auf sachsen-coburgischem Boden. Zu dieser Zeit scheint der Glasofen betrieben worden zu sein, ob am alten oder schon am neuen Standort, ist nicht mehr zweifelsfrei zu klären. Am 10. Januar 1597 konzessionierte der Herzog Johann Casimir zu Sachsen-Coburg die Glashütte (Lauscha II), die bis 1905 bestand und die zum Kern der Glasbläserstadt Lauscha wurde.

Quellenangaben

1 Buch > Gerhard Greiner, Der Schwabe Hans Greiner 1465-1532, Familiengeschichte der Thüringer-Greiner, 4. Auflage - S. 30 f., S. 38 IIIa, S. 40 GrIVa > Langenbach war so lange eine blühende Fabrikationsstätte solange Holz günstig zur Verfügung stand. Mitteilung: Gerhard Kist - GFF 2405, Röthenbach 2018 Mitteilung: Wolfgang Faber - Köthen / Anhalt 2019

Identische Personen

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Beschreibung Kreile weltweit werden von mir ständig gesucht und ergänzt. Jeder der den Namen in seiner Forschung findet, wird gebeten, mich zu informieren. Nur durch die Hilfe von weiteren Forschern kann ich zu meinem Ziel kommen.
Hochgeladen 2023-10-13 13:40:18.0
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