Estrid VON MECKLENBURG

Estrid VON MECKLENBURG

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Estrid VON MECKLENBURG

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 979
Tod
Heirat

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Olaf SKÖTKONUNG

Notizen zu dieser Person

Die Abodriten oder Obodriten (auch Abotriten, Obotriten oder Bodrizen) waren ein elbslawischer Stammesverband, der vom 8. bis zum 12. Jahrhundert auf dem Gebiet des heutigen Mecklenburg und des östlichen Holstein siedelte. Der Name leitet sich vom Stamm der Abodriten ab, der um Wismar und Schwerin ansässig war und innerhalb des Verbandes eine Führungsrolle einnahm.

Ende des 7. Jahrhunderts wanderten Slawen in das Gebiet zwischen Elbe und Oder ein, aus denen sich im Nordwesten der abodritische Stammesverband bildete. Diesem gehörten zu unterschiedlichen Zeiten die Wagrier, Travnjanen, Polaben, Kessiner, Warnower, Zirzipanen, Smeldinger, Bethenzer und Linonen an. Trotz seiner exponierten geopolitischen Lage behauptete der Stammesverband der Abodriten seine politische, kulturelle und religiöse Eigenständigkeit gegenüber Franken, Sachsen und Dänen. Unter dem christlichen Fürstengeschlecht der Nakoniden erstreckte sich das Herrschaftsgebiet der Abodriten bis an Oder und Havel. Nach dem Tod des letzten Samtherrschers Knud Lavard begann das Abodritenreich Anfang des 12. Jahrhunderts zu zerfallen. Den westlichen Teil mit Wagrien und Polabien gliederteHeinrich der Löwe ab 1138/39 in sein Herrschaftsgebiet ein. Im östlichen Landesteil etablierten sich die Nachkommen des abodritischen Fürsten Niklot dauerhaft als Herren von Mecklenburg.

Die mecklenburgischen Fürsten förderten über Jahrhunderte eine phantasievolle Geschichtsschreibung der slawischen Vergangenheit, um ihre Abstammung von abodritischen Königen nachzuweisen. Mit seiner 1860 veröffentlichten Quellensammlung zu den westslawischen Stämmen legte der Schweriner Archivar Friedrich Wigger das Fundament für wissenschaftliche Untersuchungen zur abodritischen Geschichte. Darin gelangten die Abodriten zunächst jedoch nur selten über das Stadium des auf germanische Eroberungs- und Christianisierungsbemühungen reagierenden Objektes hinaus. Erst die Habilitationsschrift Wolfgang H. Fritzes über die abodritische Verfassungsgeschichte aus dem Jahr 1960 ebnete der Forschung den Weg, die Abodriten als interagierendes völkerrechtliches Subjekt des Mittelalters wahrzunehmen. Aktuelle Forschungsschwerpunkte sind die Ethnogenese und die gescheiterte Nationenbildung.

Estrid (auch Astrid, Estrith; altisländisch Esrið) (* um 979; † um 1035) war Ehefrau von Olof Skötkonung, König von Schweden und Mutter von Anund Jakob, schwedischer König und von Ingegerd, Großfürstin von Kiew.

Leben
Estrid war obodritischer Herkunft.[1] Nach einem Krieg gelangte sie nach Schweden. Um welchen Krieg es sich handelte bleibt unerwähnt. Saxo Grammaticus schildert um das Jahr 1200 in seinem Werk GestaDanorum (Die Taten der Dänen) eine sagenhafte Seeschlacht zwischen Schweden und Dänen, an der die Obodriten auf Seiten der Dänen teilnahmen.[2] Die Erzählung hat die Ereignisse in der Seeschlachtvon Svold am 9. September 1000 zum Vorbild, aus der Estrids späterer Gatte Olaf Skötkonung siegreich hervorging. In einer isländischen Saga aus dem 14. Jahrhundert[3] heißt der Anführer der Obodriten Milwa. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um den obodritischen Fürsten Mistislaw.[4] Demnach könnte die Heirat Estrids mit Olof dazu gedient haben, den Frieden zwischen beiden Herrschaftsverbänden zu sichern.

Estrid wäre als Angehörige des obodritischen Fürstenhauses der Nakoniden Christin gewesen. Olof ließ sich um 1008 als erster schwedischer König gemeinsam mit seiner Familie und dem Hof taufen. Ein Glaubenswechsel nach der Eheschließung mit einer christlichen Frau entspräche einem auch in anderen Fällen belegten mittelalterlichem Bekehrungsmuster.[5]

Über Estrid berichtet die Olafssaga, sie habe den Luxus geliebt, sei arrogant und streng zu ihren Untergebenen sowie unfreundlich zu den Kindern von Olofs Nebenfrau Edla gewesen.

Nachkommen

Anund Jakob (um 1010–1050), König von Schweden (1022–1050)
Ingegerd (um 1001-um 1050), Ehefrau von Jaroslaw dem Weisen, Großfürst von Kiew

Quellen
Snorri Sturluson, Saga vom heiligen Olaf
Adam von Bremen, Kirchengeschichte II, 27

Literatur
Herman Lindqvist: Historien om Sveriges drottningar. Från myt och helgon till drottning i tiden. Norstedt, Stockholm 2006, ISBN 91-1-301524-9 (Geschichte der Königinnen Schwedens).
Åke Ohlmarks: Alla Sveriges drottningar. Geber, Stockholm 1973, (Die Königinnen Schwedens.).

Weblinks
Genealogie der schwedischen Könige (schwedisch)

Anmerkungen
↑ Adam von Bremen II, 37.
Hochspringen ↑ Saxo 8.2.5.
Hochspringen ↑ Sögubrot af nokkrum fornkonungum
Hochspringen ↑ Robert Beltz: Mistewoi (Mistizlav). In: Quartalbericht des Vereins für meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde. Bd. 61, 3, 1896, ZDB-ID 542818-x, S. 30–36, hier S. 35 online; Richard Wagner: Die Wendenzeit (= Mecklenburgische Geschichte in Einzeldarstellungen. Heft 2, ZDB-ID 982989-1). Süsserott, Berlin 1899, S. 93.
Hochspringen ↑ Sven Wichert: Das Zisterzienserkloster Doberan im Mittelalter. (=Studien zur Geschichte, Kunst und Kultur der Zisterzienser, Band 9.)Lukas, Berlin 2000, ISBN 3-931836-34-7, S. 15 (Google Books).

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Titel Stammbaum Schiffmann Greischel Wiechern
Beschreibung
Hochgeladen 2024-01-04 12:48:08.0
Einsender user's avatar Kirsten Ingolf Schiffmann
E-Mail kirsten.schiffmann@gmx.de
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