Carl Friedrich JAEGER

Carl Friedrich JAEGER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Carl Friedrich JAEGER

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1794 (ermittelt aus der ursprünglichen Angabe "Aug 22 1794") Cannstadt nach diesem Ort suchen
Tod 1842 (ermittelt aus der ursprünglichen Angabe "Nov 28 1842") Münchingen nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Wilhelmine Ulrike STANG

Notizen zu dieser Person

(Bild im Familienbesitz Lüngen) Dr.phil.,Pfarrer in Bürg am Kocher (nähe Heilbronn) und Münchingen. .................................... Historiker; schriebu.a. "GESCHICHTE DER STADT ULM" und "GESCHICHTE DER STADT HEILBRONN" und "GESCHICHTE DES HAUSES FUGGER" (Bocer §596). Zum Gedenken und zu Ehren von Pfarrer Carl Friedrich Jäger trägt in Heilbronn die *CARL JÄGER STRASSE* seinen Namen.s.a. Internet: http://www.anthropine.eu/vater__dr_phil_c_f_jaeger.html. ...................................... http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Friedrich_Jaeger Karl Friedrich war das vierte Kind von Philipp Friedrich Jäger, Pfarrer in Cannstatt und später in Waiblingen, und dessen Frau Christiane Friederike(geb. Stang). Er wuchs in Waiblingen auf und besuchte dort die Lateinschule. Mit 14 Jahren ging er im Herbst 1808 in das niedere Seminar zu Denkendorf, 1810 in das zu Maulbronn, schließlich 1812 nach Tübingen, wo er intensive historischeStudien betrieb. 1817 wurde er Vikar in Kornwestheim bei Pfarrer Stang. 1820[1] kam er auf Berufung durch die herrschaftliche Familie von Gemmingen als Pfarrherr nach Bürg. Hier heiratete er im Januar 1821 seine Frau Ulrike Wilhelmine(1795–1881), die Tochter des Kornwestheimer Pfarrers Stang. Sie hatten zwei Töchter und vier Söhne, darunter den späteren Naturforscher Gustav Eberhard Jäger(1832–1917) und den späteren Pädagogen und Turnschriftsteller Otto Jäger (1828-1912). Die achtköpfige Familie nahm im Lauf der Zeit in Bürg noch Jaegers Schwiegermutter sowie zwei Tanten und einen aus der amerikanischen Emigration zurückgekehrten kranken Vetter bei sich im Pfarrhaus in Bürg auf, die allesamt dort verstarben und auch in Bürg begraben sind. ...... Pfarrhaus in Bürg, hier lebte Jaeger 1820-1841 Die beschauliche Gemeindearbeit inder kleinen, etwa 300 Seelen umfassenden Gemeinde Bürg ließ Jaeger viel Zeit für heimatkundliche Studien, insbesondere in der Bibliothek des Bruders seines Dienstherren, Freiherr Ludwig Eberhardt von Gemmingen auf Schloss Presteneck im benachbarten Stein am Kocher. Wanderungen führten Jaeger durch das Neckartal undden Odenwald. Jaeger wird in der Autobiographie seines jüngsten Sohnes von 1907als gewaltiger Fußgänger beschrieben, der nicht nur den vierstündigen Marsch von Bürg nach Heilbronn mehrmals die Woche zurücklegte, sondern den auch Wanderungen durch das gesamte Neckartal und den Odenwald bis hin in die Schweiz führten.In Bürg arbeitete Jaeger über 20 Jahre, dort entstanden seine literarischen Werke zur Stadtgeschichte von Heilbronn, Augsburg und Ulm sowie zu den Fuggern.Jaeger stand in lebhaftem Kontakt mit dem Vorstand der Landesbibliothek in Stuttgart, Prof. Haidt, und eine von Jaegers Töchtern ging dem Vater als Privatsekretärin in der Dachkammer, die er als Arbeitsstube hatte, zur Hand. Zumindestsein Werk zur Geschichte der Stadt Heilbronn bildete – wenngleich auch fehlerbehaftet – die Grundlage weiterer Veröffentlichungen bis ins 20. Jahrhundert. SeinWerk zur schwäbischen Reformationsgeschichte enthält die erste umfassende Darstellung des Wirkens des Heilbronner Reformators Johann Lachmann. Er war Doktorder Philosophie und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Erforschung der vaterländischen Sprache und Alterthümer in Leipzig und der Gesellschaft für Beförderung der Geschichtskunde in Freiburg im Breisgau. Im Frühjahr 1841 wurde in Münchingen ein redegewandter Pfarrer gesucht, der die Abwanderung der Gemeinde ins benachbarte Korntal aufzuhalten vermochte. Jaeger übersiedelte mitsamt Familienach Münchingen und trat die Pfarrstelle in der 1500-Seelen-Gemeinde an. Nachdem Tod seiner Schwester nahm er auch noch deren zwei Töchter bei sich auf. Jaeger verstarb unerwartet am 28. November 1842. .................................... Leben ↑ J. sollte ursprünglich Pfarrer werden, verließ jedoch vorzeitigdas Theologische Seminar Urach, studierte in Tübingen Medizin und Naturwissenschaften, promovierte zum Dr. med., wurde 1856 Hofmeister in Wien und habilitiertesich 1858 für Zoologie und vergleichende Anatomie an der Wiener Universität. Erwar Mitbegründer und bis 1866 Direktor eines Tiergartens in Wien, arbeitete nach dessen Schließung zunächst als Schriftsteller und Lehrer in Stuttgart, wurde 1867 Professor der Zoologie und Anthropologie an der Akademie zu Hohenheim sowie1870 am Polytechnikum Stuttgart und lehrte seit 1874 außerdem Physiologie und Histologie an der Stuttgarter Tierarzneischule. 1884 gab J. den Staatsdienst auf und ließ sich in Stuttgart als Arzt nieder. Im Anschluß an seine ersten vergleichend anatomischen und zoologischen Arbeiten (1854–60) trat J. in zahlreichen weiteren wissenschaftlichen und populären Schriften entschieden für Darwin ein, wobei es ihm um eine vielseitige Anwendung und um die Weiterentwicklung der damalssehr umstrittenen neuen Lehre ging. Bereits 1860 vertrat er die Auffassung, daßdie Entwicklung neuer Arten nicht nur allmählich, sondern auch sprungweise erfolgen könne. Überdies hat sich J. auch mit den weltanschaulichen Auswirkungen derDarwinschen Theorie auseinandergesetzt. Ebenfalls unter dem Einfluß Darwins vertrat er in seinem erfolgreichen Werk „Deutschlands Tierwelt nach ihren Standorten eingeteilt" (1874) erstmals ökologische Gesichtspunkte. Mit der Annahme einer„Kontinuität des Keimprotoplasmas“ (1876), wesentlicher Teil seiner „Seelenkunde“, erwies sich J. zwar als origineller Denker und Vorläufer Weismanns, kam aberüber rein spekulative Vererbungshypothesen nicht hinaus. Hiernach beruhen Entwicklung, Vererbung (Konstanz, Fortpflanzungswahl), Affekte, Instinkte, Triebe, Nahrungswahl etc. auf der Wirkung physiologisch als Geruch und Geschmack wahrnehmbarer „spezifischer Individual- und Vererbungsstoffe“, kurz „Seelenstoffe“, die J.begrifflich auch der „Seele" gleichsetzt. Sie sollen als Molekularkomponenten vom lebenden Zelleiweiß und dem Lecithin des „Bildungsdotters" in Zuordnung zur persönlichen Eiweißformel („Individualformel“) chemisch abgespalten und als individuelles Merkmal vom Körper abgegeben werden, das dem Einzelnen – als ihm vertrauter „Seelenduft“ von bestimmten Nahrungsmitteln ebenso ausgeströmt – zugleich auf eine adäquate Nahrungswahl hinlenke und somit den körperlichen Erhalt und Aufbau durch adäquates Material sicherstelle. J., der mit seiner auf die Seelenkunde bezogenen Gesundheitslehre großes Aufsehen erregte, führte, um das „Abdunsten"schädlicher Duftstoffe aus dem Körper zu fördern, eine „Normalkleidung“ aus Wolle ein („Jägerhemd“). Obwohl darüber viel gespottet wurde, hatte er zahlreiche Anhänger. Literatur ↑ G. Jäger, in: Prof. Dr. G. J.s Mbl. 11, 1892 (W-Verz.); E. Kröner, ebd. 21, 1902; W. Bacmeister, in: Die Gefiederte Welt 48, 1919; ders., in: J.-Hh. d. Ver. f. vaterländ. Naturkde. in Württemberg 102-05, 1950; E.Podach, in: Unterhaltungsbl. d. Voss. Ztg., Nr. 173, 1932; W. Kröner, in: G. J.sSendung, 1936; E. Stresemann, in: Die Entwicklung d. Ornithol., 1951; L. Gebhardt, Die Ornithologen Mitteleuropas, 1964; BLÄ. - Zu B Otto Heinrich: A. Hegele,in: Schwäb. Lb. III, 1942 (W, L, P). Autor ↑ Georg Uschmann EmpfohleneZitierweise ↑ Uschmann, Georg, „Jäger, Gustav“, in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 269 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd118825615.html
...........................................
Jäger: Karl Friedrich J., geb. am 22. August 1794 zu Cannstatt, Pfarrer zuerst in Bürg unweit Heilbronn (1820–1841), dann in Münchingen unweit Stuttgart (1841–1842), † daselbstam 28. November 1842. Während sein Vater Philipp Friedrich J., Decan in Waiblingen, im Gebiet der Mathematik und Philosophie nicht unbedeutende Begabung gezeigt hatte, erwachte in dem Sohn frühe die Neigung zur Geschichtschreibung. Anfangsschienen freilich die landschaftlichen Reize der untern Neckargegend, in welcher er über 20 Jahre zubrachte, ihn ebensosehr zu fesseln als die Reste der Vorzeit; es gewährte ihm Genuß durch ein „Reisehandbuch“ (Heidelberg 1824) das größerePublikum darauf aufmerksam zu machen. Auch zunächst als ein Führer für Reisendegiebt sich das Buch: „die Burg Weinsberg genannt Weibertreu“ (Heilbr. 1825), aber die darein verwobene Geschichte der Herren von Weinsberg verräth schon den Forscher, der nach Urkunden arbeitet. Bald steckte sich J. höhere Ziele, dem Vorgange der geschichtskundigen Prälaten Pfister und Schmid nacheifernd. Auf Grund tüchtiger Studien im städtischen Archiv zu Heilbronn konnte er im J. 1828 mit einer Geschichte dieser Reichsstadt und ihres ehemaligen Gebiets hervortreten. Der Beifall, den diese zweibändige Publication errang, ermuthigte ihn zu dem Entschluß, unter dem Gesammttitel: „Schwäbisches Städtewesen des Mittelalters“ die bedeutenderen Gemeinwesen Schwabens in historischen Monographien zu behandeln, welchen ein gemeinsamer Urkundenband folgen sollte. Leider kam blos der erste Band heraus: „Ulms Verfassungs-, bürgerliches und commercielles Leben im Mittelalter“ (Stuttg. u. Heilbr. 1831). Aus Rechtsbüchern, Statuten, Rathsprotokollen, Stadtrechnungen und zahllosen Urkunden schöpfend hat J. hier auf Grund der von Prälat Schmid gesammelten Materialien ein ebenso reichhaltiges als ansprechendes Bild vondem gesammten Rechts- und Culturleben einer mittelalterlichen Stadt entworfen.Mittlerweile hatte er die mit seinem geistlichen Amt zusammenhängenden theologischen Studien nie ganz ruhen lassen; auch sie nahmen vorwiegend eine historischeRichtung. So gab ihm die Wahrnehmung, daß mit dem socialen Emporstreben des Handwerkerstandes in den süddeutschen und schweizerischen Städten schon während desMittelalters freiere religiöse Bewegungen im Geist eines Arnold von Brescia sichverknüpften, den Stoff zu einer interessanten Abhandlung (Studien der evang. Geistlichkeit Württembergs, Bd. 4, H. 1, 1832). Ganz besonders aber beschäftigte ihn die Reformation zumal insofern, als in ihr „die einst so jugendliche Kraft der Reichsstädte ihre letzte, aber auch durchgreifendste Aeußerung“ fand. Hierhergehört der erste (einzige) Band der „Mittheilungen zur schwäbischen und fränkischen Reformationsgeschichte“ (Stuttg. 1828), der fast durchaus Heilbronn zum Gegenstand hat, desgleichen das mit Julius Hartmann (d. Aelt.) gemeinschaftlich herausgegebene gelehrte Werk über den Reformator Johann Brenz (2 Bände, Gotha 1840–42). Noch verdient bemerkt zu werden, [654] wie J. den Manen des von ihm hochverehrten Pfister einen Tribut darbrachte, indem er aus dessen Nachlaß eine Geschichte der Verfassung des württembergischen Hauses und Landes (Heilbr. 1838) zusammenstellte. Eben schickte er sich an, einen ähnlichen Act der Pietät an dem unvollendet hinterlassenen Werk Heyd’s über Herzog Ulrich von Württemberg zu üben, alsder Tod auch ihn abrief.

Quellen: die biographischen Skizzen über J.im Schwäb. Merkur 6. Dec. 1842 (von Pfaff), im (württ.) evang. Kirchenblatt, Bd. 4 (1843), S. 286 ff. und (gleichlautend) im N. Nekrolog der Deutschen 1842, Bd. 2, S. 320 ff. (von Jul. Hartmann).
Quelle:
Artikel „Jäger, Karl Friedrich“ von Wilhelm Heyd in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 653–654, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: http://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:J%C3%A4ger,_Karl_Friedrich&oldid=1693306 (Version vom 7. April 2012, 14:58 Uhr UTC)

Datenbank

Titel Lüngen-Jaeger Footsteps
Beschreibung Genealogische Spuren der Familie Lüngen aus dem Rheinland, sowie der Familie Jaeger aus Württemberg.
Hochgeladen 2013-02-10 10:39:50.0
Einsender user's avatar Jörg Lüngen
E-Mail jluengen@hotmail.com
Zeige alle Personen dieser Datenbank

Herunterladen

Der Einsender hat das Herunterladen der Datei nicht gestattet.

Kommentare

Ansichten für diese Person