Viktor FREIHERR VON WEIZSÄCKER

Viktor FREIHERR VON WEIZSÄCKER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Viktor FREIHERR VON WEIZSÄCKER
title Freiherr

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 21. April 1886 Stuttgart, Baden-Württemberg nach diesem Ort suchen
Tod 9. Januar 1957 Heidelberg, Baden-Württemberg nach diesem Ort suchen
Heirat 14. August 1920 Hamburg nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
14. August 1920
Hamburg
Olympia CURTIUS

Notizen zu dieser Person

Viktor Freiherr von Weizsäcker (* 21. April 1886 in Stuttgart; † 9. Januar 1957 in Heidelberg) war ein deutscher Mediziner. Er gilt als einBegründer der psychosomatischen Medizin und der Medizinischen Anthropologie. Er entstammt dem pfälzisch-württembergischen Geschlecht Weizsäcker und ist der Sohn Karl von Weizsäckers sowie der Bruder Ernst von Weizsäckers. Nach seinem Abitur am humanistischen Gymnasium im Jahre 1904 studierteViktor von Weizsäcker Medizin in Tübingen. Dort war er Mitglied der den süddeutschen Liberalismus prägenden Tübinger Studentenverbindung Akademische Gesellschaft Stuttgardia. Später studierte er noch in Freiburg, Berlin und Heidelberg. Hier lernte er 1908 seinen Kommilitonen Arthur Kronfeld kennen, der ihn zusammen mit seinem Freund Otto Meyerhoffür die Philosophie von Leonard Nelson und Jakob Friedrich Fries zu interessieren suchte und wahrscheinlich auch mit den Schriften Freuds bekannt machte. Gemeinsame Vorlesungsbesuche bei Wilhelm Windelband bishin zu persönlichen Kontakte mit Hans Driesch und anderen Philosophenin Heidelberg wie Hans Ehrenberg sind der reale Hintergrund für die „Versuchung, die Medizin zu verlassen und – Philosoph zu werden“, von der er später berichtet hat. Doch blieb er seinem Interesse für die Physiologie treu und promovierte am 28. Juni 1910 bei dem Internisten PaulMorawitz mit einer Arbeit über die Blutgeschwindigkeit. In dieser Zeit ließ er sich wie Meyerhof in der Klinik Ludolf von Krehls von Otto Warburg für die Physiologie des Herzens interessieren. Wie sie habilitierte er sich über den Energiestoffwechsel. Im Ersten Weltkrieg war er zunächst bei Verdun im Einsatz und später mit Krehl für die Inspektion von Feldlazaretten zuständig. Ab 1920 leitete er die neurologische Abteilung an der Krehl'schen Klinik in Heidelberg. 1926 besuchte er Sigmund Freud; dieser Besuch hatteeine zentrale Bedeutung für sein weiteres Schaffen. Im selben Jahr erschien seine Schrift Stücke einer medizinischen Anthropologie in der von Martin Buber und Joseph Wittig herausgegebenen Zeitschrift Die Kreatur, bei der er von 1926 bis 1930 Mitherausgeber war. 1932 formulierteer seine Ideen zum Gestaltkreis, mit dem er die Einheit von Wahrnehmung und Bewegung theoretisch darzustellen suchte. Eine Buchpublikation zum Gestaltkreis erschien 1940. Weizsäckers Ziel war die Einführung desSubjekts in die Medizin, der vielzitierte erste Satz des Gestaltkreises lautete: „Um Lebendes zu erforschen, muss man sich am Leben beteiligen.“ Er arbeitete mit Marianne Fuchs, förderte ihre Arbeit und lieferte fürdie von Marianne Fuchs entwickelte tiefenpsychologische Körperpsychotherapie Funktionelle Entspannung mit seinem Werk: „Der Gestaltkreis“ die theoretische Basis. 1941 wurde Weizsäcker in Nachfolge von Otfrid Foerster Professor für Neurologie in Breslau und Institutsleiter. Dort wurden unter anderem auch Hirne von getöteten Patienten untersucht. Im Januar 1945 floh er von dort und konnte im August in Heidelberg kommissarisch die Leitung des physiologischen Instituts übernehmen, bevor er dann das Ordinariat für Allgemeine Klinische Medizin erhielt, aus der die PsychosomatischeAbteilung der heutigen Krehlklinik in Heidelberg entstanden ist; eineStation ist dort zu seiner Erinnerung nach ihm benannt. Helm Stierlin erinnert sich an seine Zeit mit von Weizsäcker in einemVortrag bei der Weizsäcker Gesellschaft. Er habe Weizsäckers Vorträgeeher „kryptisch“ erlebt. Was ihm sehr zugesagt habe, war die offene Diskussion der nationalsozialistischen Vergangenheit im Kreis um von Weizsäcker, zu denen u. a. auch der Psychoanalytiker Alexander Mitscherlich sowie der Pathologe und Internist Wolfgang Jacob zählten. 1950 eröffnete Weizsäcker mit Hilfe der Rockefeller-Foundation eine Klinik fürPsychosomatik, deren Leitung später Mitscherlich übernahm. Seine Emeritierung 1952 hat er krankheitsbedingt nicht lange überlebt.Seinen Werdegang, der ihn von der Physiologie zur Inneren Medizin undweiter zur Neurologie und Psychotherapie führte, hat er 1944 in Breslau niedergeschrieben. Es wurde unter dem Titel Natur und Geist veröffentlicht. „Das Problem des Menschen […] in dieser Art Medizin ist, daß er, der Mensch, seine Krankheit, die als Teil seiner ganzen Biografie zu verstehen ist, nicht nur hat, sondern auch macht. Daß er die Krankheit,die Ausdrucksgebärde, die Sprache seines Körpers produziert, wie er jedes andere Ausdrucksgebiet und jedes andere Sprechen formt.“ – Viktor von Weizsäcker: Versuch einer neuen Medizin (Radiovortrag)[1

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