Notizen zu dieser Person
"Mertl Ssnaidr" war lt. Grundbuch Krummau Nr. 51, Aufn. 4, Besitzer des Hofes "Fol: 1" in Oberhaid, den er 1624 bei der Anlage des Buches völlig abbezahlt hatte. Um 1638 starb er, vom Herrgott mit einer schweren Krankheit heimgesucht (gsaucze od Pana Boha Nemocze tiezkau nawsstiwen vmrzel:). Der Hof mit Feldern und Wiesen wurde vom Richter und den Geschworenen auf 160 sß geschätzt, dazu kamen 51 sß 18 g für 2 Zugochsen (woly tazny 2), 2 Kühe, 2 Schweine, 3 Hühner und den Hausrat. Da die Witwe Ludmilla den Hof wegen Altersschwäche nicht übernehmen konnte, wurde gemäß einem unter den Brüdern getroffenen sicheren Vergleich (in dt. Textpassagen der Grundbücher ab Mitte des 17. Jh. wird für sicheren Vergleich immer "gewissen Vergleich" verwendet, vgl. Grimm "gewiss", Punkt 2 (Rechtssprache); im Original: podle gisteho narownanj mezy Bratrźimj) der Hof durch Richter und Geschworene dem unverheirateten Sohn Andreas übergeben. Er hatte 211 Schock 18 Groschen gemäß obiger Schätzung zu zahlen, und zwar 1638 25 sß, den Rest in Raten zu 15 sß. Erben des verstorbenen Martin waren: die Witwe Ludmilla; der verheiratete Sohn Georg; die verheiratete Tochter Katharina; der Waise Andreas, Hofwirt; der Waise Matthias (Mottes), 18 Jahre alt, der die Heiratserlaubnis erhalten hat; der Waise Simon (Zymandl), 16 Jahre alt; die Waise Christina, 15 Jahre alt. Das Erbe wurde auf 7 Teile zu je 30 sß 11 g 1 d aufgeteilt, actum 21.5.1638.
Heike
Neumair
