Franz Xaver Kaspar SAUTER

Franz Xaver Kaspar SAUTER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Franz Xaver Kaspar SAUTER
Beruf Bierbrauer, Kaufmann Siehe Notizen nach diesem Ort suchen
Religionszugehörigkeit katholisch

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 7. November 1882 Rieden/Kötz nach diesem Ort suchen
Tod 13. August 1964 Rieden/Kötz nach diesem Ort suchen
Wohnen Rieden/Kötz, Huensbrook, Günzburg nach diesem Ort suchen
Heirat 24. Mai 1909 Rieden/Kötz nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
24. Mai 1909
Rieden/Kötz
Anna DEISENHOFER

Notizen zu dieser Person

Todesursache: Herzwassersucht

Volksschule, Lehre als Bierbrauer in der Klosterbrauerei in Diessen, danach Bräuerschule in Weihenstephan bei Freising mit Abschluss als Braumeister. Er heiratete 1909 die Anna Deisenhofer aus Holzheim bei Dillingen und übernahm die Brauerei mit der Pachtwirtschaft zum Goldenen Kreuz, während die Landwirtschaft der Vater selbst weiterbetrieb. Als Wohnung wurde auf dem Bräuhaus ein Stockwerk aufgebaut. Die Brauerei produzierte für den Eigenbedarf der beiden Wirtschaften Weisses Ross und Goldenes Kreuz; als Angestellter arbeitete der Halbonkel Georg Hereiner mit. Die Brauerei war nicht ausbaufähig. Durch den Hopfenjuden Fleischmann aus Nürnberg wurden Beziehungen zu anderen Brauereien geknüpft. So auch zur Stombierbrauerei und Jyifabrik (Kunsteis) Horstmann Fanderfelden in Huensbrook in den Niederlanden.

1914, kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, verkaufte er Brauerei und das Goldene Kreuz (Haus Nr. 10), das inzwischen abgebrannt und neu erbaut war, an den Georg Abt in Ichenhausen und ging als Braumeister (Direktor) der erwähnten Aktienbrauerei nach Huensbrook. Er hielt daran 50 % der Aktien. Diese Brauerei hatte zuvor als Kleinbrauerei existiert; Franz Xaver brachte spezifisches Know how mit und konnte den Ausstoss vervielfachen; Kunden waren Abnehmer im umliegenden Gebiet. Er wohnte dort mit seiner Familie bis 1920 in Huensbrook. Nur wenige Monate später musste er nach Deutschland zurück und am 2. Mobilmachungstag des Ersten Weltkrieges einrücken (Kriegsdienst 1914-1915 in Odenkirchen-Kaserne; 1915-1918 in Baranowitschi/Weissrussland, auf Flugplatz in der Verwaltung als Offizierstellvertreter, Dienstgrad Feldwebel).

Nach dem Ersten Weltkrieg (1920) gab er seine Stellung in den Niederlanden ganz auf und hielt sich einige Zeit in Günzburg auf (1920-1923, Kauf eines Hauses an der Augsburger Strasse 120 aus einem Teil des Aktienerlöses). In Günzburg versuchte er verschiedene Tätigkeiten, u. a. eine Limonadenfabrik aufzubauen. Durch die Verbindung zur Heimat in Rieden kam es zum Erwerb des "Bergsepper-Hauses" (Haus Nr. 20). Den Neubau plante und führte der Zimmer- und Maurermeister Ezechiel Ellenrieder aus. Der Bau konnte gerade noch vor der Hyperinflation fertiggestellt werden. An das Haus angebaut war ein Stall und Stadel. 1923 siedelte Franz Xaver wieder nach Rieden in den Neubau über, wo er einen Handel (bis 1957) und eine kleine Landwirtschaft (bis 1936) betrieb. Die Landwirtschaft umfasste 4 ha Land, Kartoffelanbau und drei Kühe, Knecht war Georg Hereiner. Franz Xaver betrieb (ohne weitere Angestellte) zunächst ein Seegrasgeschäft mit Spinnerei und Handel, später handelte er mit Hopfen und Brauerieartikeln; dabei kaufte er im Grosshandel ein und verkaufte an Kunden in der Umgebung (Brauereien, Polstereifabriken). Den Stadel beim Goldenen Kreuz hatte er als Erbe bekommen.

1936 besass er das erste Auto in Rieden.

Mitglied der Bayerischen Volkspartei. 1. Januar 1924 bis März 1933 (Machtübernahme der NSDAP) Bürgermeister in Rieden. Als Bürgermeister bewirkte er den Bau einer Wasserleitung und die Renovierung der Dreifaltigkeitskapelle. Ca. 1930-1933 Mitglied des Bezirkstages (Bezirk entsprach dem späteren Landkreis). In dieser Zeit auch Vorstand verschiedener Vereine in Rieden (Freiwillige Feuerwehr, 1927-1933 Musikverein). Im März 1933 (Beginn des Dritten Reiches) legte er das Bürgermeisteramt und die Vereinsleitung des Musikvereins nieder, 1934 anlässlich des Röhm-Putsches 14 Tage im Gefängnis. Später Mitglied der NSDAP, um als bekannter Oppositioneller den Söhnen nicht zu schaden. Nach dem Zweiten Weltkrieg Gründungsmitglied der CSU im Landkreis Günzburg, ca. 1948 Gründungsmitglied und Kreisvorsitzender der Bayernpartei.

16. April 1927 Gründung der "Musikvereinigung Gemütlichkeit Rieden a. d. Kötz" im Gasthaus zum Goldenen Kreuz, Vorstand Franz Xaver Sauter.

Hobbies: Jagd, Fischerei, Reiten

Krankheiten: Arthritis, Herzwassersucht

Quellen:
Josef Sauter: Familiengeschichte Sauter
Max Sauter
Franz Sauter
Familienerfassungsbogen
75 Jahre Musikverein Rieden, Festschrift
Chronik Musikverein Rieden a. d. Kötz e. V. (www.mv-rieden.de)

Datenbank

Titel Familie Sauter
Beschreibung Nachkommen des Martin Sauter, geb. 1640 (err.) in Echlishausen, Landkreis Günzburg
Hochgeladen 2020-08-02 10:05:47.0
Einsender user's avatar jochen.wild@sunrise.ch
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