Karl Gottlieb ZSCHETZSCHE

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Ehepartner und Kinder

Notizen zu dieser Person

Kupferschmied in Groß -Seelowitz Mähren in der Zuckerfabrik.

Bis Januar 2010 hatte ich nur eine Abschrift der Heiratsurkunde aus Groß-Seelowitz vom 11. Jan. 1940:
"Nach dem hiesigen Trauungsbuch Bd. IV Seite 269 wird hiermit amtlich bestätigt, daß im Jahr des Heils Eintausend acht Hundert einundfünfzig, in Ziffern 1851, am 27. April in der Pfarrkirche in Gr. Seelowitz von P. Johann Sikornky(?) Kooperator, nach römisch-katholischen Ritus ehelich getraut worden sind:
Der Bräutigam
Karl Cžecže, Kupferschmied in der Fabrik in Gr. Seelowitz, Sohn des Karl Cžecže, Sattlermeister in Sachsen und der Christiana Sofie, geborene Gottfried Goengrosz zu Weinbill, Schullehrer auch in Sachsen. Alle r. kath. Alt 33 Jahre. R. katholisch, Ledig. Wohnort Gr.Seelowitz, Fabrik, 1/b
Die Braut
Wilhelmine, ledige Tochter des Matthias Kodal, Rosoli-...(?) in Brünn und der Anna Rittner, geborene Anton Rittner, Rentmeister in Königsfeld. Alle r. katholisch. Alt 25 Jahre. R. katholisch, Ledig. Wohnort Gr. Seelowitz, Nr. 21.
Beistände:
Wieber Ludwig, k.k.Grundbuchsführer in Gr. Seelowitz und Anton Beranek, Rentführer der Zuckerfabrik in Gr. Seelowitz, beide r. katholisch."

Im Originaleintrag im Trauungsbuch Groß-Seelowitz, das seit Anfang 2010 online lesbar ist, ist dagegen die Religion des Bräutigams eindeutig mit protestantisch gekennzeichnet. Über die Eltern gibt es keine Aussage. Einen wichtigen Hinweis hat der Pfarrer 1940 bei der Abschrift leider auch weggelassen. Im Original ist nämlich über den Vater zu lesen: "Karl Czecže, Sattlermeister zu Meißen in Sachsen". Das hätte mir viel Suche erspart, wenn ich von Anfang an gewusst hätte, dass er aus Meißen kommt.

Groß-Seelowitz, heute Židlochovice = zuständige Pfarrei, liegt etwa 18 km südlich von Brünn (Brno) zwischen der E461 nach Wien und der Autobahn D2 nach Bratislava, Ausfahrt Blucina. Es besitzt ein Habsburger-Schloß, in dem eine Reihe von Erzherzögen von Österreich geboren bzw. gestorben sind, z.B. Karl Ferdinand +1874, Friedrich * 1856, Eugen *1863 sowie Erzherzogin Marie Christine *1858.
Pfarrei Židlochovice, Matrikenbeginn 1678. Gerichtsbezirk Hustopece, Kronland Mähren, zuständiger Archivbereich Brünn. Die Matriken sind im Mährischen Staatsarchiv Brünn nach Anmeldung online einsehbar:
http://www.actapublica.cz/index

Originaleintrag im Trauungsbuch:
27 April 1851

Bräutigam.
Hausnumer und Ort: 1/b Fabrik (Das Schloß hat die Hausnummer 1/a!)
Namen.
Karl Cžecže Kupferschmied in der hiesigen Fabrik, Sohn des Karl Czeže, Sattlermeister zu Meißen in Sachsen und der Mutter Christiana Sophie geb. Gottfried Goengrosz zu Weinbill Schullehrer auch in Sachsen
Religion. Protestantisch /
Alters Jahre. 33
Unverehelicht. /

Braut.
Namen.
Wilhelmine led. Tochter des Rosoligokamschleifers (?) in Brünn und der Anna Rittner geborene Anton Rittner Rentmeisters in Königsfeld. Aus N. 21 hier in Seelowitz ins N. 1/b daselbst. [....] dem Bräutigam ausgestellte Revers dda. 15. April 881.
Religion. Katholisch. /
Alters Jahre. 25
unverehelicht: /

Beistände.
Namen. Stand.
Ludwig Weeben k.k. Grundbuchsführer zu Seelowitz
Anton Beranek Rentführer in der Zuckerfabrik zu Seelowitz

Hat getrauet.
Joannes Bg. Sakorsky Coop. B.

Erläuterungen:
Rentamt ist der Begriff, der seit dem späten Mitelalter für die Behörde der landesherrlichen oder kirchlichen Finanzverwaltung (hauptsächlich Einkünfte aus Domänen) unter der Führung eines Rentmeisters steht. Später bezeichnete „Rentamt“ eine Behörde zur Verwaltung der grundherrschaftlichen Einnahmen.

Königsfeld ist heute ein nördlicher Stadtteil von Brünn (Karlovo Pole). Die Matrikeln von Brünn sind zur Zeit noch nicht online einsehbar. Daher konnten die Kodal und Rittner Familien noch nicht weiter zurück verfolgt werden.
Auch von Groß-Seelowitz /Židlochvice sind die Sterbebücher ab 1878 sowie die Trauungsbücher nach 1869 nicht online einsehbar, daher keine Sterbedaten der Zschetzsche-Familie und keine Heiratsdaten in Groß-Seelowitz für die Töchter.

Quellenangaben

Datenbank

Titel	Nachlass Johann Ritzer
Beschreibung	Johann Ritzer wurde am 01.02.1942 als Sohn von Michael Ritzer und dessen Ehefrau Anna geb. Obermayr in Pliening (Lkr. Ebersberg) geboren. Er wuchs zunächst in Pliening, dann in Feldkirchen bei München auf. Er war in seiner Berufslaufbahn Studiendirektor (B, Ch, Ek) am Klenze-Gymnasium München, Leiter der Regionalen Lehrerfortbildung in Oberbayern-West sowie Leiter des Praktikumsamts. Er wohnte zuletzt in Walpertskirchen (Lkr. Erding). Nach kurzer, schwerer Krankheit starb er am 4.5.2018. Herr Ritzer begann mit seinen genealogischen Forschungen nach seiner Pensionierung. Seine Hauptforschungsgebiete waren vor allem die Wasenmeister und Scharfrichter, zu der auch seine direkte männliche Ahnenlinie gehören. Mütterlicherseits stammen seine Ahnen überwiegend aus dem nördlichen Landkreis Ebersberg und dem südlichen Landkreis Erding. Hier bestehen viele Ahnengemeinschaften mit mir. Johann Ritzer war auch Gründungsmitglied des seit 2008 bestehenden Forschertreffens im Münchener Ostens. Seit September 2020 arbeite ich nach und nach den genealogischen Nachlass von Herrn Ritzer auf, der mir dankenswerterweise von der Familie überlassen wurde. Die vorläufige Präsentation auf GEDBAS soll vor allem eine Sicherung dieses Forscherlebenswerks sein. Gerne nehme ich die Berichtigungen bei Fehlern bzw. Ergänzungen zu bereits in der Datenbank vorhandenen Personen vor. Eine Erweiterung der Datenbank wird nach aktuellem Stand nicht erfolgen!
Hochgeladen	2020-09-10 20:29:34.0
Einsender	Anton Andreas Huber
E-Mail	anton@antonhuber.eu
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