Josef ZÄCH
♂ Josef ZÄCH
Eigenschaften
Art | Wert | Datum | Ort | Quellenangaben |
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Name | Josef ZÄCH |
Ereignisse
Art | Datum | Ort | Quellenangaben |
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Geburt | 16. Juli 1669 | Altenerding nach diesem Ort suchen | [1] |
Tod | 6. Oktober 1733 | Dachau nach diesem Ort suchen | [2] |
Heirat | 7. Februar 1692 | Dachau nach diesem Ort suchen | [3] |
Heirat | 29. April 1727 | Dachau nach diesem Ort suchen | [4] |
Eltern
Wolfgang ZÄCH | Agatha HACKL |
Ehepartner und Kinder
Heirat | Ehepartner | Kinder |
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7. Februar 1692 Dachau |
M. Magdalena DEIBLER |
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Heirat | Ehepartner | Kinder |
29. April 1727 Dachau |
Christine SCHNELLINGER |
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Notizen zu dieser Person
Bei Matschek "Zach".
Aus G. Hanke, Die Dachauer Wasenmeister, in Amperland, Jg. 30, S. 410/411, 1994
Der Wasenmeister Joseph Zäch
Die Witwe Magdalena Perckhover, die sich am 16. Januar 1692 im Erbvertrag mit ihren Kindern die Dachauer Wasenmeisterei vorbehalten hatte, schloß am 6. Februar 1692 mit dem am 16. Juli 1669 in Erding geborenen Joseph Zäch, einem Sohn des Altenerdinger Wasenmeisters Wolfgang Zäch und dessen Ehefrau Agatha, einen Ehevertrag. Dabei versprach Zäch 250 fl Heiratsgut einzubringen, die sein Stiefvater Hans Dornstauder (Dornstaner), Wasenmeister in Aufhausen, den seine Mutter Agatha nach dem Tod des Vaters geheiratet hatte, auch sogleich bezahlte. Joseph Zäch erhielt damit ein Besitzrecht an der Dachauer Wasenmeisterei. [78]
Am 7. Februar, dem Tag darauf, fand die Trauung des Paares statt, doch erst am 24. März 1696 verlieh der Dachauer Magistrat Joseph Zäch für 6 fl auch das Dachauer Bürgerrecht. [79] Die Trauzeugen waren alle Wasenmeister: Franz Trinkl (oder Trenkler) aus Schleißheim, Balthasar Paur aus Moosinning, Nicolaus Klingensteiner aus Lauterbach und Johann Dornstauder aus Aufhausen. In gleicher Weise, wie viele andere Wasenmeister miteinander verwandt waren, waren auch die Zäch mit den Berghofer verschwägert. Wolfgang Zäch, ein Bruder unseres Joseph Zach heiratete am 11. Mai 1682 in Erding Anna Maria Lautenbacher, eine Tochter von Johann und Anna Lautenbacher aus Murnau, die höchstwahrscheinlich Schwager und Schwägerin des Hans Jakob Perckhover waren. [80]
Aus der Ehe des Joseph Zäch mit der Witwe Magdalena Perckhover gingen nur zwei Kinder hervor: Die am 3. August 1695 in Dachau geborene Agatha und die am 28. Juli 1697 in Dachau geborene Theresia. Taufpatin war in beiden Fällen die Wasenmeisterin in Schleißheim, Maria Trenkler. Agatha heiratete am 4. November 1723 in Großinzemoos Matthias Bader, einen Sohn des Wasenmeisters in Wartenberg, Matthias Bader und dessen Ehefrau Barbara. Ab 1728 ist Matthias Bader als Wasenmeister in Aufhausen nachweisbar. [81] Theresia hatte zunächst zwei uneheliche Kinder, einen am 9. Oktober 1722 geborenen Sohn Franz, der am 10. Februar 1726 starb und sodann einen an diesem 10. Februar 1726 geborenen und am selben Tag gestorbenen Knaben, der ebenfalls auf den Namen Franz getauft wurde. Theresia erhielt vom Dachauer Magistrat in beiden Fällen wegen ihrer »Leichtfertigkeit« eine Strafe von 2 £ dl (Pfund Pfennige). [82] Im ersten Falle nannte Theresia als Vater des Kindes den Wasenmeisterssohn Franz N. aus Feuchtwangen, im zweiten Falle den Wasenmeisterssohn Christoph N. aus Sulzemoos. Es ist erstaunlich, daß es Theresia trotz ihrer diskriminierten sozialen Stellung als Wasenmeisterstochter und trotz ihrer beiden unehelichen Geburten noch 1726 gelang, Ehefrau von Stephan Khieffl zu werden, der in Cham zunächst Bierschenk und spätestens ab 1734 bürgerlicher Bierbräu war und damit der ratsfähigen bürgerlichen Oberschicht angehörte. [83]
Als die Wasenmeisterin Magdalena Zäch am 20. November 1725 in Dachau starb, wurden ihr wie anderen wohlhabenden Bürgern und Bürgerinnen neun Seelenmessen gelesen. [84] Der am 20. März 1727 zwischen Joseph Zäch und seinen beiden Töchtern abgeschlossene Erbvertrag zeigte dann, wie sehr es Joseph Zach mit seiner Ehefrau Magdalena gelungen war, ihr Vermögen zu vermehren, obwohl der Spanische Erbfolgekrieg große finanzielle Belastungen gebracht hatte. Im Vertrag von 1727 sicherte Joseph Zäch seinen beiden Töchtern neben je einem Bett, Bettstatt und Kasten (Schrank) zu gleichen Teilen 200 fl mütterliches und 400 fl väterliches Erbgut, neben den Sachleistungen also zusammen 600 fl, zu. [85] Vertragsleute und Zeugen waren der kurfürstliche Überreiter zu Ampermoching, Hans Adam Aman, der Eisenamtmann zu Dachau, Mathias Sandtmann, der Wasenmeister zu Seefeld, Hans Michael Ritzer, und der Wasenmeister zu Aufhausen, Matthias Bader.
Unmittelbar nachdem dieser Erbvertrag vereinbart worden war, schloß Joseph Zäch einen Ehevertrag mit Christina Ritzer, Witwe des Wasenmeisters zu Trostberg, Wilhelm Ritzer. [86] Christina Ritzer versprach hierbei 500 fl Heiratsgut einzubringen. Diese hohe Summe vermochte sie ihrem künftigen Ehemann innerhalb eines Monats bar zu übergeben, so daß am 29. April 1727 die Hochzeit stattfinden und Joseph Zäch am Tag darauf seiner Ehewirtin den Erhalt des gesamten Betrages quittieren konnte. [87] Aus dieser zweiten Ehe des Joseph Zäch gingen keine weiteren Kinder hervor.
Außer den alltäglichen Verrichtungen, wie Beseitigung verendeter Tiere und Räumung von Abtritten, ist in den Quellen wenig über sonstige Tätigkeiten des Wasenmeisters Joseph Zäch überliefert. Hierzu gehört die Notiz, er habe am 19. Mai 1731 mit seinem Karren den Leichnam der in Dachau mit dem Schwert hingerichteten Maria Magg aus Wiedenzhausen auf den hiesigen Gottesacker verbracht. [88]
Im Jahre 1733 starben Joseph Zäch und seine Ehefrau Christina etwa gleichzeitig, so daß eine Infektionskrankheit vermutet werden kann. In den Dachauer Pfarrmatrikeln ist aber unter dem 6. Oktober 1733 nur der Tod des Wasenmeisters eingetragen (Hanke hat den Eintrag für Christina übersehen!). Bereits neun Tage später, am 15. Oktober 1733, schlossen die Erben des verstorbenen Wasenmeisterehepaares Christina und Joseph Zäch einen Vertrag. [899 Als »eheleibliche« Kinder des Joseph Zäch und Stiefkinder der Christina Zach werden dabei die uns bereits bekannten beiden Töchter, Agatha, Ehefrau des Matthias Bader, Wasenmeister zu Aufhausen, und Theresia, Ehefrau des Stephan Khieffl, Bierbräu in Cham, genannt.
Kinder der Christina aus ihrer Ehe mit dem Wasenmeister zu Trostberg, Wilhelm Ritzer (* 11. Februar 1668 in Neuburg/Donau), den sie am 19. Mai 1719 in Oberalting in zweiter Ehe geheiratet hatte, werden nicht genannt, wohl aber zwei Kinder aus ihrer ersten Ehe, die sie als Christina Schnellinger am 28. April 1699 in Burghausen mit Martin Falk, Scharfrichter und Abdecker in Burghausen, eingegangen war. Es war dies zum einen die am 15. Juli 1704 in Burghausen geborene Tochter Regina, welche am 19. Mai 1719 in Oberalting den Wasenmeister zu Seefeld, Johann Michael Ritzer (* 4. September 1693 in Oberalting, + 13. Mai 1745 in Oberalting), einen Sohn des Wilhelm Ritzer und dessen Ehefrau Christina, geb.Tausendteufl, geheiratet und diesem acht Kinder geboren hatte. In einer zweiten Ehe heiratete Regina sodann am 12. August 1748 in Oberalting den Wasenmeister Johann Georg Ritzer (* 19. Oktober 1723 in Wolfratshausen, + 14. Oktober 1768 in Oberalting), Sohn des Wasenmeisters zu Wolfratshausen Johann Georg II. Ritzer und dessen Ehefrau Barbara, geb. Wahl, aus Kirchdorf/Haag.
Das zweite Kind der Christina Zäch aus ihrer ersten Ehe mit Martin Falk war der am 16. März 1707 in Burghausen geborene, nach seinem Vater benannte Martin Falk, der sich 1733 »dermalen in Österreich befand«. Ihn vertrat am 15. Oktober 1733 in Dachau seine Ehefrau Katharina, die er am 4. Februar 1727 in Trostberg geheiratet hatte und die eine Tochter des Wasenmeisters zu Wolfratshausen Johann Georg I. Ritzer und seiner Ehefrau Barbara, geb. Tausendteufl, war. Wie Hans Matschek, dem ich diese Angaben verdanke, feststellte, waren Barbara und Christina Tausendteufl Schwestern aus Gauting, Wilhelm und Johann Georg I. Ritzer Brüder aus Neuburg/Donau und Johann Georg II. Ritzer ein Sohn des Johann Georg I. Ritzer. Bei dem Vertrag von 1733 leistete der Wasenmeister zu Wolfratshausen, Johann Georg II. Ritzer, der Katharina Falk Beistand. Wir erkennen bereits aus den genannten Sachverhalten die engen Versippungen der Wasenmeisterfamilien, die sich durch Mehrfachheiraten noch weiter verstärkten und nur mit Hilfe graphischer Darstellungen durchschaubar werden.
Weil alle Erben von Christina und Joseph Zäch eine Existenzgrundlage besaßen, verkauften sie die Dachauer Wasenmeisterei am selben 15. Oktober 1733 [90] mit allem Zubehör um 1400 fl und 1 Maxdor (ein Goldstück) Leikauf dem Joseph Ritzer, gewesener Wasenmeister zu Holzkirchen. Das Leikaufgeld (Drangeld) und 400 fl zahlte Joseph Ritzer bar. Joseph Ritzer war ein Bruder von Johann Georg II. Ritzer sowie ein Sohn von Johann Georg I Ritzer und damit ein Schwager von Martin Falk jun. Dies besagt auch eine Feststellung aus dem Jahre 1747: Martin Falckh, vormals Wasenmeister zu Trostberg, habe von seinem Schwager Joseph Ritzer, Wasenmeister zu Dachau, aus seinem Erbe 150 fl erhalten. [91]
Quellen:
78 StAMü BrPr 1189/28 fol. 7'
79 RPr v. 24. 3. 1696 fol. 11'
80 Briefl. Mitteilung des Herrn Hans Matschek v. 13. 7.1993
81 StAMü BrPr 1190/45 fol. 11', Quittung v. 13. 5. 1728, BrPr 1190/47 fol. 16', Quittung v. 19. 4. 1731,
StadtADah RPr v. 26. 5.1730 fol. 16
82 KR 1722 fol. 32' u. KR 1725 fol. 29
83 StAMü BrPr 1190/44 fol. 50 v. 9. 5. 1727, BrPr 1190/48 fol. 17 v. 17. 4. 1732, BrPr 1190/49 fol. 55 v. 28. 11. 1733,
BrPr 1190/51 fol. 31' v. 28. 11. 1733, sowie StadtADah KR 1734 fol. 18' u. 20'
84 KiR 1726 fol. 32
85 StAMü BrPr 1190/44 fol. 40
86 StAMü BrPr 1190/44 fol. 41
87 StAMü BrPr 1190/44 fol. 49 v. 30. 4. 1727
88 BayHStA Nachlaß Kühler 16
89 StAMü BrPr 1190/49 fol. 43'
90 StAMü BrPr 1190/49 fol. 44, Verkaufsbrief v. 15.10.1733
91 StAMü BrPr 1191/56 fol. 124, Quittung v. 26. 8.1747 und StadtADah KR 1747 fol. 23'
Quellenangaben
1 | Hanke, Amperland, 1994, S.410 |
2 | AEM Matr. Dachau, Bd.16 +1675 - 1753 S.248 |
3 | AEM Matr. Dachau, Bd.10 Trauungen 1675-1736 S.61 |
4 | AEM Matr. Dachau, B.10 Trauungen 1675-1736 S.168 |
Datenbank
Titel | Nachlass Johann Ritzer |
Beschreibung | Johann Ritzer wurde am 01.02.1942 als Sohn von Michael Ritzer und dessen Ehefrau Anna geb. Obermayr in Pliening (Lkr. Ebersberg) geboren.
Er wuchs zunächst in Pliening, dann in Feldkirchen bei München auf. Er war in seiner Berufslaufbahn Studiendirektor (B, Ch, Ek) am Klenze-Gymnasium München, Leiter der Regionalen Lehrerfortbildung in Oberbayern-West sowie Leiter des Praktikumsamts. Er wohnte zuletzt in Walpertskirchen (Lkr. Erding).
Nach kurzer, schwerer Krankheit starb er am 4.5.2018.
Herr Ritzer begann mit seinen genealogischen Forschungen nach seiner Pensionierung.
Seine Hauptforschungsgebiete waren vor allem die Wasenmeister und Scharfrichter, zu der auch seine direkte männliche Ahnenlinie gehören.
Mütterlicherseits stammen seine Ahnen überwiegend aus dem nördlichen Landkreis Ebersberg und dem südlichen Landkreis Erding. Hier bestehen viele Ahnengemeinschaften mit mir.
Johann Ritzer war auch Gründungsmitglied des seit 2008 bestehenden Forschertreffens im Münchener Ostens.
Seit September 2020 arbeite ich nach und nach den genealogischen Nachlass von Herrn Ritzer auf, der mir dankenswerterweise von der Familie überlassen wurde.
Die vorläufige Präsentation auf GEDBAS soll vor allem eine Sicherung dieses Forscherlebenswerks sein.
Gerne nehme ich die Berichtigungen bei Fehlern bzw. Ergänzungen zu bereits in der Datenbank vorhandenen Personen vor. Eine Erweiterung der Datenbank wird nach aktuellem Stand nicht erfolgen! |
Hochgeladen | 2020-09-10 20:29:34.0 |
Einsender | Anton Andreas Huber |
anton@antonhuber.eu | |
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