Johann RITZER

Johann RITZER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johann RITZER

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 30. März 1665 Neuburg nach diesem Ort suchen [1]
Tod Kranzberg nach diesem Ort suchen [2]
Heirat 21. Januar 1688 Weilheim nach diesem Ort suchen [3]
Heirat 28. August 1714 Kranzberg nach diesem Ort suchen [4]
Heirat 4. Februar 1726 Kranzberg nach diesem Ort suchen [5]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
21. Januar 1688
Weilheim
Anna TAUSENDTEUFL
Heirat Ehepartner Kinder
28. August 1714
Kranzberg
Magdalena KRAMER
Heirat Ehepartner Kinder
4. Februar 1726
Kranzberg
Rosina VOLLMAR

Notizen zu dieser Person

Lebte in Weilheim und Kranzberg, Wasenmeister in Kranzberg Haus Nr. 42. Drei Kinder (1716,1723,1725) sterben bald. Durch die Heirat mit der 20 Jahre älteren Klingensteiner-Witwe Anna geb. Tausendteufel konnte er als 23jähriger eine große Wasenmeisterei übernehmen. 1699 gingen die beiden nach Kranzberg. Erst nach dem Tod seiner fast 70jährigen Frau 1714 heiratete er eine Frau, die 22 Jahre jünger war als er, und hatte noch 4 Töchter. Als die zweite Frau starb, ehelichte er dann mit über 60 Jahren eine noch eine auch nicht mehr ganz junge doppelte Witwe. Wann die beiden verstorben sind, weiß ich noch nicht.

Zum Wasenbezirk Kranzberg gehörten um 1720 u.a. die Orte Neufahrn, Mintraching, Pettenbrunn, Haindlfing, Moos und Itzling mit 681 Familien, 771 Pferden, 2784 Rindern, 2112 Schafen, 238 Schweinen, 12 Geißen und 191 Hunden (R. Riepl, Listen-Nr. 9 neu, dort auch ausführliche Notizen zum Pfleggericht Kranzberg, aus denen im folgenden zitiert wird).

Die älteste sichere Kunde von einem Pflegamt und Richter in Kranzberg erhalten wir von einem zwischen 1222-1226 angelegten Steuerregister. Bei der ersten Landesteilung 1255 wurde Kranzberg dem niederbayerischen Landesteil zugeschlagen. Das Kranzberger Pflegamt hatte einen ziemlich bedeutenden Umfang: Es erstreckte sich in westöstlicher Richtung von Dachau bis Moosburg, in nordsüdlicher von Pfaffenhofen bis in die Gegend von Garching. Eingeteilt war es in fünf Unterämter: Allershausen, Indersdorf, Tünzhausen, Langenbach und das "Unteramt auf dem Gfäll" (bei Garching).

Bis zur Wiedervereinigung der bayerischen Herzogtümer nach dem Landshuter Erbfolgekrieg 1504-1506 begegnen uns hauptsächlich niederbayerische, danach auch oberbayerische Adlige als Pfleger von Kranzberg. In der Spätzeit des Gerichts Kranzberg nahmen die Aufgaben der Pfleger oft sogenannte Pflegverwalter oder Vizepfleger wahr. Im Gegensatz zu den Pflegern waren die Richter wohl durchgehend bürgerlicher Herkunft.

Mit den Umwälzungen im Zusammenhang der Napoleonischen Kriege war auch das Ende des Landgerichts Kranzberg gekommen, wie man heute noch auf der Tafel an der Südseite des heutigen Fischerwirtes lesen kann:"Gebäude des ehemaligen herzoglich bayerischen Pfleg- und Landgerichts Kranzberg, welches nach vielhundertjährigem Bestande am 4. Februar 1804 aufgelöst und dem Landgericht Freising einverleibt wurde."

Kranzberg

826 ad Perge 1200 Chranichsperch 1203-1204 Heinricus de Cranhsperc 1207-1214 Heinricus de Kransperg ca. 1261 Chranesperch 1412 Kranndtsperg 1535 Cranntsperg 1539 Crantzperger Zu althochdeutsch chranin = Kranich. Die Kranzberger führten den Kranich im Wappen.

1200 Herzogliches Ministerialgeschlecht Chranichsberg

Erbauung des Schlosses: Die Herzöge Heinrich, Otto und Heinrich jun. treffen ein Übereinkommen, daß die Leute statt Scharwerk jährlich 70 Pfd. Münchener Pfennige entrichten sollen, die zur Besserung der Veste verwendet werden. In ältesten Urkunden wird das Jahr 1200 Chranichsperch genannt. Das Wappen zeigt einen aus der Krone wachsenden Kranich- oder Storchenkopf. Es war lange Zeit das Wappen der Eresinger. Die Krone im Wappen scheint auf die Grafen von Kregling anzuspielen.

1229 - 1231 Herzog bestellt Richter in Kranzberg; Errichtung einer Schranne mit Hochgericht für das ganze Landgericht

1230 Pfarrer Valentin

1255 Der Herzog ernennt einen Burggrafen (Pfleger) für die Veste Kranzberg

1255 Nach dem Tode Otto des Erlauchten fällt das Landgericht Kranzberg an den Herzog von Niederbayern, während Dachau, Aichach und Pfaffenhofen der Herzog Ludwig von Oberbayern erhält.

1300 Das Forsthaus wird erbaut. Es ist auf allen Schloßbildern zu sehen. Das Haus des Försters oder des Überrreiters mit Fischlehen, Ehetafern, Ehebad und Ehehaftschmiede gehört zum Schlosse und Amte.

Zu dieser Zeit lebt in Kranzberg ein geschickter Armbrustverfertiger, der sogar dem Herzog 9 Ballester fertigt.

Die Waldungen entlang der Amperleiten heißen noch heute "Herzog". Arbeiten in Wald und Feld werden von den Bauern des Gerichts als Scharwerk geleistet.

Am 20.9. verpfänden die Herzöge Otto und Stephan von Niederbayern die Herrschaft und das Schloß Kranzberg dem Hochstift Freising.

1300 - 1312 sitzt ein Freisinger Capitanus auf der Burg

1323 - 1364 Arnold IV, Pfleger und Richter, Marschall des Kaisers, läßt am 5.12.1323 seine Gattin Elisabeth von Greifenberg verbrennen. Sie wird im Kloster von Diessen begraben. Als Buße läßt er die Kirchen Weng, Johanneck und Inhausen erbauen.

1329 Die Burg Kranzberg wird durch Friedrich von Achdorf befestigt

1391 Landgericht Kranzberg wieder niederbayerisch

14. Jhd. burggräfliche Rechte werden von Ministerialfamilien ausgeübt

1475 Zur Hochzeit Herzog Georg des Reichen mit der Jagelarentochter Hedwiga in Landshut muß das Landgericht Kranzberg Abgaben leisten. Das Gericht liefert zur Hochzeit 400 Hennen, 300 Gänse, 6600 Eier, 700 Lämmer und eine nicht geringe Anzahl von Ferkel.

1498 Hans Sickenhauser als Kastner in Kranzberg läßt in der Kirche die Seitenkapelle (rechts) der Siggenhauser errichten

1498 - 1503 Pfleger ist Oswald von Schönbichl

Das Pfleggericht besteht von ca. 1200 bis 1804. Die Reihenfolge der Pfleger reicht bis 1323, die der Richter bis 1246.

14. Jhd. Umfang des Gerichtes Von Ost nach West erstreckt es sich von Eisenhofen b. Dachau bis nach Thonstätten b. Moosburg - von Nord nach Süd gerechnet von Endrischbrunn b. Pfaffenhofen bis nach Dürnismaning oberhalb Garching

1500 Die vielen Handwerksnamen weisen Kranzberg als Dorf mit kleinen Anwesen aus, die nebenbei ein Handwerk betreiben.

Gericht Kranzberg umfaßt: 208 Siedlungen mit 1891 Anwesen, 438 Höfen, 317 Huben, 256 Lehen, 880 Sölden. 5 Schergenämter: Tünzhausen, Allershausen, Garching, Langenbach und Indersdorf und das Amt auf dem Gfiel (Garching) 18 Hofmarken, 2 Klöster, 12 Schlösser

1594 Hans Leonhard Bader wird als erster Schulmeister erwähnt

1597 Kranzberg hat bereits eine Schule (alte Post)

1632 Am Himmelfahrtstag brennen 50 schwedische Reiter das Schloß nieder. Der Pfleger Hans Bittner geht mit einer Delegation der Stadt München nach Freising zum Schwedenkönig Gustav Adolf, um für München um Schonung zu bitten. Sie werden dreimal abgelehnt, beim vierten Male haben sie Erfolg.

1634 An der Pest sterben in diesem Jahr 206 Personen

1660 Die Bauern fahren 459.035 Ziegelsteine vom Schloß nach München zum Baue eines Turnierhauses

1664 Der Pfarrhof brennt mit Stall und Stadel ab

1666 An Stelle des Schlosses wird eine Pantaleonskapelle erbaut

1709 Bischof Eckher weiht die Kapelle

1712 Die alte gotische Kirche wird bis auf den Turm abgetragen

1713 - 1716 Pfarrer Jakob Hagen erbaut die jetzige Pfarrkirche; Bischof Eckher weiht die neue Kirche

1750 Mit 51 Anwesen hat das Dorf zu dieser Zeit etwa 200 bis 250 Einwohner. Ein großes Dorf, wenn man bedenkt, daß alle Städte und Landschaften des ganzen Reiches 1618 vor dem Dreißigjährigen Krieg 18 Mill. Einwohner und 1648 nur mehr 6 Mill. Einwohner hatten.

1752 Kranzberg hat 51 Anwesen

1760 umfaßt das Landgericht Kranzberg: 1. vom heutigen Amtsbezirk Freising 27 heutige Gemeinden und 2 Gemeinden teilweise 2. zum Stadtkreis Freising gehörige ehemaligen Gemeinden Vötting und Neustift 3. vom heutigen Landkreis Dachau 14 Gemeinden und Teile der Gemeinden Vierkirchen, Pasenbach und Frauenhofen (= Gebiet des ehemaligen Schergenamtes Indersdorf) 4. vom heutigen Landkreis München die Gemeinde Garching 5. vom heutigen Stadtkreis München den Ort Fröttmaning 6. vom heutigen Landkreis Pfaffenhofen die Gemeinden Jetzendorf sowie den Ort Salmading

1760 umfaßt das Gericht: 25 Hofmarken 176 Anwesen hofmarksfremder Grundherrschaften 954 Anwesen mit geistlicher Niedergerichtsbarkeit

1779 wird in Kranzberg ein neuer Galgen errichtet, weil die anderen schadhaft geworden waren (Standort bei der Wiesheusäge); Zimmerpalier Johann Haslanger erhält den Auftrag. Die 3 Galgen des Pflegegerichts stehen: zu Göppertshausen bei Petershausen zu Dietersheim gegen Grüneck zu Schmidhausen bei Langenbach 7.4. genehmigt die churfürstliche Communalbaukommission den Kostenvoranschlag; der fertige Galgen kostet 44 Gulden 10 Kreuzer.

1804 Das Pflegegericht wird aufgelöst. Arzt Dr. Eduard Pfaller zieht nach Allershausen.

1804 Die Kirche erhält aus dem ehemaligen Kloster Polling das jetzige Altarbild mit Darstellung der Kreuzigung

1807 Die Pantaleonskapelle wird abgebrochen

1810 - 1820 Einzug der Rheiner (evangelische Einwanderer aus der Pfalz), Moser, Epelsheimer

1818 - 1820 Bildung politischer Gemeinden

Quellenangaben

1 Reinhard Rieplommen von Balthasar Ritzer, Listen-Nr. 9
2 Kiening - Genealogie
Angaben zur Veröffentlichung: Josef Kiening München, www.genealogie-kiening.de
3 Kiening - Genealogie
Angaben zur Veröffentlichung: Josef Kiening München, www.genealogie-kiening.de
4 Kiening - Genealogie
Angaben zur Veröffentlichung: Josef Kiening München, www.genealogie-kiening.de
5 Kiening - Genealogie
Angaben zur Veröffentlichung: Josef Kiening München, www.genealogie-kiening.de

Datenbank

Titel Nachlass Johann Ritzer
Beschreibung
Johann Ritzer wurde am 01.02.1942 als Sohn von Michael Ritzer und dessen Ehefrau Anna geb. Obermayr in Pliening (Lkr. Ebersberg) geboren.

Er wuchs zunächst in Pliening, dann in Feldkirchen bei München auf. Er war in seiner Berufslaufbahn Studiendirektor (B, Ch, Ek) am Klenze-Gymnasium München, Leiter der Regionalen Lehrerfortbildung in Oberbayern-West sowie Leiter des Praktikumsamts. Er wohnte zuletzt in Walpertskirchen (Lkr. Erding).

Nach kurzer, schwerer Krankheit starb er am 4.5.2018.

Herr Ritzer begann mit seinen genealogischen Forschungen nach seiner Pensionierung.
Seine Hauptforschungsgebiete waren vor allem die Wasenmeister und Scharfrichter, zu der auch seine direkte männliche Ahnenlinie gehören.
Mütterlicherseits stammen seine Ahnen überwiegend aus dem nördlichen Landkreis Ebersberg und dem südlichen Landkreis Erding. Hier bestehen viele Ahnengemeinschaften mit mir.
Johann Ritzer war auch Gründungsmitglied des seit 2008 bestehenden Forschertreffens im Münchener Ostens.
Seit September 2020 arbeite ich nach und nach den genealogischen Nachlass von Herrn Ritzer auf, der mir dankenswerterweise von der Familie überlassen wurde.
Die vorläufige Präsentation auf GEDBAS soll vor allem eine Sicherung dieses Forscherlebenswerks sein.

Gerne nehme ich die Berichtigungen bei Fehlern bzw. Ergänzungen zu bereits in der Datenbank vorhandenen Personen vor. Eine Erweiterung der Datenbank wird nach aktuellem Stand nicht erfolgen!
Hochgeladen 2020-09-10 20:29:34.0
Einsender user's avatar Anton Andreas Huber
E-Mail anton@antonhuber.eu
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