Adalbert VON ITALIEN

Adalbert VON ITALIEN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Adalbert VON ITALIEN

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 935
Tod 20. April 975

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Gerberga VON MACON

Notizen zu dieser Person

Adalbert König von Italien
------------ Graf von Aosta
um 935-20.4.975


Ältester Sohn des Königs Berengar II. von Italien und der Willa von Tuszien, Tochter von Markgraf Boso


Lexikon des Mittelalters: Band I Seite 95
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Adalbert, König von Italien
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* 923/36 + 972/75

Sohn des Berengar Markgraf von Ivrea

Seine gemeinsame Krönung mit dem Vater zum König von Italien (15. Dezember 950 in S. Michele, Pavia) betrachtete OTTO I. als Usurpation und beschloß einen Italienzug. Am 23. September 951 war er in Pavia, das Berengar und Adalbert einen Tag früher verlassen hatten, um sich auf die Burg S. Marino zurückzuziehen. Ende des Jahres heiratete OTTO, nunmehr Rex Italicorum, Adelheid, die Witwe König Lothars und als Consors regni Erbin seiner Rechte. Trotzdem nannten sich Berengar und Adalbert weiterhin Könige von Italien. Auf dem Reichstag von Augsburg (7. August 952) belehnte OTTO, noch unschlüssig über seine Italienpolitik, Berengar und Adalbert nach Erhalt eines Treueides mit dem italienischen Königreich. In den folgenden 10 Jahren versuchte Adalbert gemeinsam mit seinen Eltern, die Selbständigkeit des Königreiches mit Gewalt wiederherzustellen. Was Adalbert im besonderen betrifft, so scheint es, dass die Grafschaft Aosta seiner direkten Kontrolle unterstellt wurde. 956 trat er in einer Schlacht dem Sohne OTTOS, Liudolf, entgegen (vielleicht bei Reggio), wurde jedoch geschlagen. Von Spoleto aus, das 959 ein anderer Sohn Berengars, Wido, erobert hatte, organisierte Adalbert eine Reihe von Einfällen in die Sabina. Aber gerade der auf Rom ausgeübte Druck spitzte die Lage zu, indem er Johannes XII. zwang, auf die Rückkehr OTTOS zu drängen, der auch im August 961 nach Italien zog. Adalbert versuchte vergebens, ihn an der Klause von Verona aufzuhalten. Im Herbst 962 flüchtete Adalbert zu den Sarazenen nach Fraxinetum und von dort aus nach Korsika. Dann verbündete er sich mit Johannes XII., der gegen OTTO Stellung genommen hatte. Nach der Landung in Centocelle gelangte er bis Rom, zog sich aber kurz danach, unmittelbar vor dem plötzlichen Eintreffen des Königs, zusammen mit dem Papst wieder zurück. Einen folgenden Versuch, Pavia wiederzugewinnen, kam Burchard von Schwaben zuvor, der Adalbert zwischen Parma und Piacenza entgegentrat und in die Flucht schlug. Vergeblich war auch einer seiner Versuche, eine gemeinsame Aktion mit dem byzantinischen Kaiser zustande zubringen, das interessiert war, die ottonische Politik in S-Italien zu durchkreuzen. Schließlich resignierte er und zog sich nach Burgund, dem Stammland seiner Gemahlin Gerberga, zurück. Bei seinem Tod hinterließ er einen Sohn, Otto Wilhelm.

Beim Liudolfingischen Aufstand stand Adalbert und sein Vater auf der Seite der Aufständischen. 959 begann er mit der Eroberung des Kirchenstaates. Dies hatte einen Hilferuf des Papstes an OTTO I. zur Folge. Adalbert floh 963 nach Korsika und nahm Verbindung zu den Sarazenen auf. 965 entfachte er einen Aufstand in Italien, der von Burchard von Schwaben unterdrückt wurde. Adalbert fand später bei Heinrich von Burgund in Autum Aufnahme und starb einige Jahre später.

Althoff Gerd: Seite 96,101,116,119
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"Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat"

Hier erreichte OTTO die Nachricht, daß in Italien König Lothar gestorben sei (22.11.950), Berengar und sein Sohn Adalbert die Königswürde an sich gerissen hätten und Berengar die Witwe Lothars, Adelheid, überdies in schimpflicher Weise in Gefangenschaft genommen habe.
Und Anfang August des Jahres 952 in Augsburg gelang der Ausgleich: Berengar und sein Sohn Adalbert leisteten OTTO einen Vasalleneid und erhielten von ihm Italien als Lehen. Allerdings wurden die Marken Verona und Aquileja Herzog Heinrich von Bayern zugeschlagen.
Der Papst Johannes XII. empfing im Frühjahr 963 Berengars Sohn Adalbert in Rom und schloß mit ihm ein Bündnis gegen den Kaiser. Überall sollen Johannes und Adalbert um Hilfe gegen OTTO nachgesucht haben: der Papst in Byzanz und sogar bei den Ungarn, die er angeblich veranlassen wollte, noch einmal ins Reich einzufallen, um OTTO so zur Rückkehr zu zwingen; Adalbert dagegen bei den Sarazenen und auf Korsika. Zum Kampf kam es jedoch nicht, vielmehr flohen Johannes und Adalbert.
Adalbert, der Sohn Berengars, kämpfte erneut um die Königskrone Italiens, so daß OTTO den Herzog Burkhard von Schwaben gegen ihn entsenden mußte, eine Aufgabe, die dieser erfolgreich erledigte.

Holtzmann Robert: Seite 140,146,149,163,183,188,193-196,202-206,208-210
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"Geschichte der sächsischen Kaiserzeit"

Und schließlich starb, unvermutet und vor der Zeit, am 22. November 950 in Turin auch König Lothar. Hierdurch war für Berengar der Weg zum Throne freigemacht. Er erreichte sogar gleichzeitig die Sicherung der Nachfolge, indem seine Anhänger ihn und seinen ältesten Sohn Adalbert am 15. Dezember 950 in San Michele zu Pavia zum König der Langobarden wählten und krönten.
Der angesagte Reichstag fand um den 7. August 952 auf dem Lechfeld südlich von Augsburg statt. Auch Liudolf war anwesend, und aus Italien erschienen Berengar und Adalbert, die man wohl schwerlich ganz ohne Bewachung gelassen hatte. Sehr zahlreich war die oberitalienische Geistlichkeit vertreten, die der deutschen Sache offenbar wohlwollend gegenüberstand. Berengar und Adalbert leisteten hier in OTTOS Hände einen Vasalleneid und empfingen von ihm das Königreich Italien durch das Zeichen eines goldenen Szepters. Damit war die Oberherrschaft OTTOS anerkannt, Italien ein Unterkönigreich in der Hand Berengars und seines Sohnes. Mit dieser Tatsache hatte sich Berengar wohl von vornherein abgefunden. Sehr schlimm aber war es für ihn, daß er das ganze östliche Drittel seines Königreiches abtreten mußte.
In Italien schließlich haben sich Berengar und Adalbert natürlich sofort den Aufständischen angeschlossen und auch wirklich die Marken Verona und Aquileja wieder an sich gebracht.
Im Herbst 956 zog Liudolf mit einem ansehnlichen Heer über einen der Bündner Pässe nach Italien und nahm mit großem Erfolg den Kampf gegen Berengar und Adalbert auf. Er hielt seinen Einzug in Pavia, Berengar wurde in einer Schlacht geschlagen, ganz Oberitalien unterworfen.
Nur Italien verharrte in offener Feindschaft gegen den deutschen König. Denn hier ist nach dem Tod Liudolfs die deutsche Herrschaft zum zweitenmal zusammengebrochen, Berengar und Adalbert regierten wieder in Pavia.
Jetzt glaubte Berengar, nachdem er seine Herrschaft in Oberitalien wieder befestigt und seine Widersacher, wie den Erzbischof Walpert von Mailand, den Bischof Waldo von Como und den Markgrafen Otbert, den Stammvater des Hauses ESTE, vertrieben hatte, die Zeit gekommen zu einem Krieg gegen das Herzogtum Spoleto, dessen starke Selbständigkeit es zu brechen galt, ja sogar gegen Rom und den Kirchenstaat, den schon die alten Langobarden-Könige Liudprand, Aistulf und Desiderius hatten erobern wollen. Während er selbst von Ravenna aus im Jahre 959 gegen den Herzog Theobald von Spoelto zog, rückte sein Sohn Adalbert in den Kirchenstaat ein. In dieser Lage rief Johannes XII. den deutschen König zu Hilfe. OTTO wußte, daß es an Schwierigkeiten nicht fehlen werde. Berengar und Adalbert hatten ihre Stellung ausgebaut und stützten sich auf einen starken Anhang. In Oberitalien fand man wenig Widerstand; Berengar floh mit den Seinen auf einige feste Burgen im Apennin und bei den oberitalienischen Seen. Aber die Belagerungen zogen sich lange hin, und dem König Adalbert gelang es, nach Korsika zu entkommen, von wo er mit den Sarazenen in Fraxinetum und mit Papst Johannes XII. in Verhandlungen trat. Dadurch erwuchsen dem Kaiser eine bedrohliche Lage und eine neue Aufgabe.
Als OTTO Anfang November 963 vor Rom erschien, flohen Johannes und Adalbert in die benachbarte Campagna, von wo Adalbert nach Korsika zurückkehrte, während der Papst sich der trügerischen Hoffnung hingab, die Gnade des Kaisers wiedererlangen zu können.
In den letzten Tagen des Jahres 963 gerieten Berengar, Willa und ihre Töchter in Gefangenschaft. Die drei Söhne Berengars, König Adalbert, Markgraf Wido und Konrad, waren in der Fremde.
Früher als er gedacht, riefen die italienischen Angelegenheiten den Kaiser wieder nach dem Süden. In Italien hatte etwa zwei Monate nach OTTOS Weggang eine Anzahl langobardischer Herrn, darunter Graf Bernhard von Pavia, sich gegen die deutsche Herrschaft erhoben und den flüchtigen König Adalbert zurückgerufen. Sogar zwei Bischöfe waren im Einvernehmen: Wido von Modena, den OTTO 962 das Erzkanzleramt für Italien, das er unter Berengarinnegehabt, belassen und Sigolf von Piacenza. Der Kaiser schickte den Herzog Burchard von Schwaben gegen die Aufständischen, Burchard errang am 25. Juni 965 einen Sieg, Adalbert floh wieder ins Gebirge, sein Bruder, Markgraf Wido ist gefallen.
OTTO fand auf seinem dritten Italienzug (966-972) keinen Widerstand. Adalbert floh außer Landes, die Römer riefen den Papst zurück in der vegeblichen Hoffnung, dadurch die Gnade des erzürnten Kaisers zu gewinnen.
Ein halbes Jahr lang, vom November 968 bis in den Mai 969, weilte OTTO mit Truppen in Calabrien und Apulien. Und wenn er sich auch nirgends festsetzen konnte, so hatte er doch den wichtigen Erfolg, den Prätendenten Adalbert endgültig zu vertreiben. Der ehemalige Langobarden-König irrte einige Jahre in der Fremde umher, bis er schließlich durch Herzog Heinrich von Burgund, einen Bruder des Herzogs Hugo Capet von Franzien, in Autun Aufnahme fand und nach wenigen Jahren starb.





oo Gerberga von Macon, Tochter des Grafen Leotald II.
um 940- 986/91





Kinder:

Otto Wilhelm Graf von Macon
958/59-21.9.1026

Gisela
-

oo Anselm I. Markgraf von Montferrat
- um 1020





Literatur:
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Adalberts Fortsetzung des Regino. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte Band VIII Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1977 Seite 206,216-228 - Adelheid Kaiserin und Heilige 931 bis 999 Info Verlag Karlsruhe 1999 - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 96,101,116,119 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 67,71,84,94-96,100,109,169 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen. Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 4 Seite 8,122 - Brunhofer, Ursula: Arduin von Ivrea. Untersuchungen zum letzten italienischen Königtum des Mittelalters. Arethousa Verlag Augsburg 1999 Seite 47-49,52,53,73,81,93, 111,118,119,126,140,149,152,156,158-160,163-165,170,193,229,286,291,299,315,324,339,380 - Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter. Verlag C.H. Beck München 1994, Seite 63 - Giesebrecht Wilhelm von: Geschichte der deutschen Kaiserzeit. Band 1- Band 6, Mundus Verlag 2000 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 87,89 - Hermann von Reichenau: Chronicon. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI Seite 642,644 - Hlawitschka, Eduard: Franken, Alemannen, Bayern und Burgunder in Oberitalien (774-962), in: Forschungen zur Oberrheinischen Landesgeschichte Band VIII Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1960 Seite 74,91,118,139, 172,188,216,231,233,283 - Hlawitschka Eduard: Stirps Regia. Forschungen zum Königtum und Führungsschichten im frühen Mittelalter. Ausgewählte Aufsätze. Festgabe zu seinem 60. Geburtstag. Verlag Peter Lang Frankfurt am Main - Bern - New York - Paris Seite 267,461 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 140,146, 149,163,183,188,193-196,202-206,208-210,434 - Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Kaiser Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1962 - Laudage, Johannes: Otto der Große. Eine Biographie. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2001 - Liudprands von Cremona: Werke in: Quellen zur Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Band VIII Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1977 Seite 496,498,500,504,514-518,528,530,548,550 - OTTO DER GROSSE. Magdeburg und Europa. Essays. Verlag Philipp von Zabern Mainz 2001 - Pauler Roland: Das Regnum Italiae in ottonischer Zeit. Max Niemeyer Verlag Tübingen 1982 Seite 6,19 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991 Seite 314,317 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 195 - Schneidmüller Bernd/Weinfurter Stefan (Hrsg.): Ottonische Neuanfänge. Symposium zur Ausstellung "Otto der Große, Magdeburg und Europa" Verlag Philipp von Zabern Mainz 2001 Seite 198,270 - Schnith Karl: Frauen des Mittelalters in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1997 Seite 36, 39-42 - Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990 Seite 136, 140 - Schulze Hans K.: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag, Seite 188-190,197-200,202, 214 - SCHWABEN UND ITALIEN IM HOCHMITTELALTER. Vorträge und Forschungen Band LII Jan Thorbecke Verlag Stuttgart 2001 Seite 32,89,97,99,102,259 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 392 - Werner Karl Ferdinand: Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation) Band IV in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Seite 468 - Widukind von Corvey: Die Sachsengeschichte. Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart 1981 Seite 134,166 - Wies, Ernst W.: Otto der Große, Bechtle Esslingen 1989, Seite 130-245 - Zimmermann, Harald: Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1976 -

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