Sie erhält lt. Krummauer GB Nr. 50, Hof Fol. 66 in Hundsnursch, am 5.11.1616 die Erlaubnis, den Andreas Sogar (Sager) von St. Maria Magdalena zu heiraten. Später muß sie einen Mann namens Marschak geheiratet haben, denn am 15.11.1658 ist im nachfolgenden GB Nr. 51 (Aufn. 332) beim Hof Fol. 66 in einem Nachtrag festgehalten, daß ihr bei ihrem Tod (genau wie schon 1624 bei Anlage dieses GB) noch 39 sß 24 g vom väterlichen Erbteil zustanden von diesem Hof Fol. 66, die auf ihren Mann [in Wirklichkeit wohl Sohn, s. unten] "Hanuß" Marschak gefallen sind, von welchem sie jetzt nach dessen Absterben seinem anderen Weib Maria gebühren tun, die als seine hinterlassene Witwe mit Verwilligung nach Albrechtschlag im Sablater Gericht geheiratet hat, sowie seinen drei Kindern Melchior, in 3 Jahre (er heiratet später lt. Nachtrag 1675 auf Albrechtschlag), Lorenz, in 2 Jahren (er heiratet mit Konsens 1681) und Andreas, in 1 Jahr. Andreas stirbt um 1666, denn am 7.4.1666 (Aufn. 332) ist eingetragen, daß sein Anteil nach seinem Absterben der Maria, seiner Mutter, und Melchior und Lorenz, seinen Brüdern zufällt. - Christina selbst war schon vor 1651 verstorben, denn als im GB Nr. 51 (Aufn. 333) 1651 nach dem Tod ihrer Mutter Magdalena der dieser noch schuldige Grundgeldrest (61 Schock) vom Hof Fol. 66 an die Erben verteilt wird, heißt es, daß je 20 sß 20 g Magdalenas Töchter Anna und Ludmilla und der "Sohn" Johannes ("Hanuß") ihrer Tochter Christina erben - bei diesem Sohn "Hanuß" handelte es sich sicherlich um den auch 1658 als Erben genannten angeblichen Ehemann "Hanuß" Marschak der Christina. Dafür, daß der Eintrag von 1651 (Sohn Johannes) stimmt und der von 1658 falsch ist (Ehemann Johannes), sprechen auch die Eintragungen zu Käufen der Wallerner GB, wonach ein Matthias ("Matheysl") Marschak von St. Magdalena am Montag nach Reminiscere 1620 des Andreas Benischen Hof zu St. Magdalena zugeschrieben erhielt für 800 Schock (Aufn. 22 in GB Nr. 2, Archiv mesta Volary, SBA Prachatice). Er hat ab 1624 davon 500 sß der Waisen Katharina nach dem Andreas Benisch zu zahlen. Laut den Urbarbüchern von Wallern gab es bei St. Magdalena nur drei Bauernhöfe. Die Besitzer waren nach dem Urbar Nr. 3 von 1598, Bestand Vrchni úrad Ceský Krumlov, im SGA Trebon, Abt. Ceský Krumlov, Aufn. 71: Jakob Marssak, Andreas ("Ondra") Kolarz, Jakob ("Jakess") Achacz. Lt. Urbar Nr. 2 von 1608, Bestand Velkostatek Prachatice-Volary, im SGA Trebon, Abt. Ceský Krumlov, Aufn. 17, hießen die Besitzer dieser Höfe 1608 Jakob Marssak, Andreas Wagner und Jakob Achatz, dies waren die gleichen Besitzer wie 1598. Da die Bauerntochter Christina sicherlich einen Bauern geheiratet hatte, kann es sich bei ihrem Mann Andreas Sager nur um Andreas Wagner bzw. Andreas Benisch gehandelt haben. Wagner/Kolarz waren wohl nur Berufsbezeichnungen; er dürfte nebenbei Wagner gewesen sein. Bei Benisch oder Benesch könnte es sich um ein Patronym handeln, wie es in der Gegend bis ins 18. Jh. üblich war. Sager war vielleicht der eigentliche Familienname oder ein Hofname. - Die Waise Katharina scheint 1626 gestorben zu sein, denn es ist in diesem Jahr bei der Registrierung der Zahlungen und ihrer Verwendung eingetragen, daß eine Katharina Plenkhlin, der man gegen Zins 10 Schock von der für die Waise eingegangenen Rate geliehen hatte, dieses Geld 1626 zurückzahlte; diese zurückgezahlten 10 Schock geben Bürgermeister und Rat laut der Abhandlung der Erben nach Andreas Benischen Töchterlein seligen, wie im WB zu sehen, zum Gotteshaus St. Magdalena. Anscheinend verwaltete die Stadt Wallern nach dem Tod des Matthias Marschak dessen Hof im Namen der Erben. Matthias dürfte um 1624/25 gestorben sein. 1622/23 zahlt er noch an eine Tochter Margaretha des verstorbenen Andreas Benisch in Wallern (wohl aus einer früheren Ehe) insgesamt 40 Schock, die ihr ihr Vater verschafft (= per Testament vererbt) hatte. An St. Georgi 1624 zahlt er die erste Rate an die Waise Katharina; am 16.12.1625 dagegen kauft sein Vater Wenzel Märschäkh, der im Text als Nachbar alldorten in St. Magdalena bezeichnet wird (also dort Bauer war, vielleicht auf dem Hof des Jakob Marssak des Urbarbuchs), den Hof seines verstorbenen Sohnes Matthias Märschäkh in St. Magdalena von Bürgermeister und Rat der Stadt Wallern für 1000 Schock (Aufn. 215 ff.), vermutlich im Namen der Erben des Verstorbenen. Der selige Matthias Märschäckh hat mit seiner Hausfrau zwei Waisenkinder hinterlassen, eines ist im 4. Jahr, das andere 1/2 Jahr alt. Sie werden bis ins 10. Lebensjahr von ihrem Großvater ("enndl") Wenzel versorgt werden. Dazu werden vom Hof ein Stück Landwand von 30 Ellen für ihre Bekleidung gegeben. 1626 zahlt Wenzel 100 Schock Währung (= Ratenzahlung) für den Hof an den Rat der Stadt Wallern. Der Rat gibt dieses Geld u. a. aus für Steuern und Abgaben, Arbeiter und Handwerker, die etwas für den Hof gemacht haben, aber auch an Wenzel Marschäkh und seinen Sohn "Jäkhl" wegen einer Schuld, dem Sohn "Veitl" des Wenzel Marschäkh für Korn usw. 1 Schock davon erhält die Sagerin geliehen in der Schwachheit - dies muß Christina sein - , und "wies Töchterl gestorben", werden 30 Kreuzer gezahlt (unklar, an wen, vielleicht für die Beerdigung). Dieses "Töchterl" könnte die 1626 gestorbene Katharina des Andreas Benisch gewesen sein. Unklar ist, wer ein 1626 gestorbenes/gestorbener "Mensch" war, für dessen Sarg vom Rat dem Peter Nuesko 1 Schock 30 Kreuzer gezahlt wurden. Ist es die Tochter Katharina? Ist es der/das gleiche "Mensch", für den/das ab da den Erben zu Chrobold und Jandles ("Jälles"), "so nach dem Menschen Erbgebiernus zu suchen haben", Gelder gezahlt werden (1626 30 Schock, "wie dann Jm Waissenn Buech auch zu findtenn", 1627 20 Schock)? - Am 13.1.1626 verkaufte Wenzel Märschäckh diesen Hof dann wieder an Urban Styffter vom Markt Oberplan für 1030 Schock. Die Sorge für die zwei unmündigen Waisen seines Sohnes Matthias geht dabei an Urban Stifter über. Dieser soll sie bis in ihr 10. Jahr versorgen, so wie sie Wenzel versorgt und beschützt haben würde, und über sie Hand haben. Diese Sorge geht ein Jahr später auf den neuen Käufer Lorenz Jungpaur vom Böhmischen Schlag über, an den Urban Sitter 1627 den Hof verkauft (Aufn. 2 im nächsten GB). Wenig später verkauft Lorenz den Hof an seinen Bruder Peter Jungpaur von Rohn. Bei den Abzahlungen heißt es immer nur, daß sie an die Erben gehen, wie im WB zu finden. Die Tatsache, daß die Kinder der verwitweten Christina vom Großvater und später von den Hofbesitzern versorgt werden müssen, spricht eher gegen eine neue Heirat der Christina mit einem Johannes Marschak, da doch sonst wohl die Kinder von diesem hätten versorgt werden müssen.