Simon DRÜNERT

Simon DRÜNERT

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Simon DRÜNERT

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1625
Tod 1672
Heirat 5. November 1655 Reelkirchen nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
5. November 1655
Reelkirchen
Anneke VÖGDING (FOGT)

Notizen zu dieser Person

Um 1625 wird Simon Drüner geboren, in den zahlreich vorhandenen Urkunden auch Drudner, Druner, Drüdener, Drüdner, Drüner, Dröner, Druer, Drünner oder Drühner genannt - ja gelegentlich finden sich sogar zwei verschiedene Schreibweisen des Namensin einer Gogerichtsakte nebeneinander. Erst allmählich hat sich der Name ‚Drüner’, aber immer noch ohne das -t- am Ende, durchgesetzt.

Daß Simon Drüner aus Eichholtz, Bauernschaft Spork, ein Sohn des Alhart Druding ist, wird durch weiter unten aufgeführte Eheverschreibung einwandfrei festgestellt.

Um das Leben des Simon Drüner verstehen zu können, muß man sich vergegenwärtigen, daß er in eine Zeit hineingeboren wurde, in der die Begriffe des Rechts nicht mehr fest umrissen waren. Hierzu kommt, daß er wieder den väterlichen Hof verlassen mußte, den sein Bruder Cord übernahm . Eigenen Grund und Boden hat Simon zunächst nicht besessen, er ist im Eichholtz bei dem Bauern Reineke, mit dem die Familie Drüner verschwägert war, Schäfer. Er scheint ein rauflustiger junger Mann gewesen zusein, ein Name taucht öfter in den Gerichtsakten auf:

Spork, Ostern bis Michaelis 1642 – Reineken Scheffer – Junge Simon und des Revers Knecht Johann haben sich zusammen geschlagen, auch der Scheffer des Revers Knecht mit dem vorjeger vor die Brust gestoßen.
Der Große 1 Thlr., der kleine 1/1 Thlr.- - - Spork, Ostern bis Michaelis 1642 – Reineken Scheffer – Junge Simon hat Claws Jorgens Hunde Jung geh mit einem Schutenstiel Ein Loch in den Kopf geschlagen.
9 Groschen.

Dann ist er Gemeindeschäfer in der Vogtei Detmold:
Sommer Scheffer Simon Drüdener
Kostgeld von Petri bis Michaelis 1646 7 Thlr. 18 Gr.Besoldung 3 „ 18 „
Ähnliche Eintragungen finden sich bis 1648 in den Detmoldischen Amts- und Rentenrechnungen.
Etwa 1650 wir er Schafmeister auf dem Gut Borchhausen . Daß diese Stellung in der damaligen Zeit nicht mit dem geruhsamen Leben eines Schäfers der späteren Zeit verglichen werden kann, erkennt man daraus, daß seinem Vorgänger von marodierenden Landsknechten alle Schafe geraubt wurden.

Als Schafmeister auf Gut Borchhausen wird Simon Drüner auch Anneke Vögding aus Tintrup kennengelernt haben.
Tintrup - damals Tintorff genannt - liegt nur eine halbe Gehstunde von Borchhausen entfernt. Anneke Vögding stammt von einem der größten Höfe Tintrups. Ihr Vater, Simon Lohmann, später Simon Vogt genannt, hatte 1628 die Witwe von Johann Vogt oder Vögding geheiratet.

Aus dem Verzeichnis des Nachlasses von Joh. Vogt, das in den Gogerichtsakten von Blomberg, Jahrgang 1627, enthalten ist, geht hervor, was an Vieh und Gebrauchsgegenständen auf diesem Hof vorhanden war, auf dem Anneke Vögding groß geworden ist.
Die Eintragung lautet:
Vogt Johann zu Tintorff, ein Halbspännergut, verstorben.
Verlassen: 5 Pferde, 1 Stute, 4 Kühe, 4 Rinder, 4 Schweine, 4 Ferkel,
1 Bett mit seinem Zubehör, noch ein Bett für Gesinde,
1 Rock, 1 Paar Leinen Büchsen, 1 Hut, 1 alter Rock, 1 Paar Schuhe,
1 Kohlpott, 1 Pfanne, 1 Kasselhacken, 1 Bisch, 1 Schapp, 3 hölzerne
Stühle, 1 Botten, 1 Eimer ..... (unleserlich)

Simon Lohmann , der Vater von Anneke Vögding brachte bei seiner Heirat noch „an Gelde 80 Thlr., 1 Kuh, 1 Rind, 1 Schwein, 1 Ferkel, 1 Molt Kornmaß“ mit.

Heute noch sitzt auf diesem Hof die Familie ‚Vödingmeyer’.

1653 wird nun Simon Drüner vom Bauernrichter in Tintrup angeklagt, weil Anneke Vögding ein uneheliches Kind von ihm erwartet. Ein uneheliches Kind zu bekommen, war damals strafbar. Die Eltern der Anneke Vögding sind wohl mit der Heirat ihrer Tochter mit einem armen Schäfer nicht einverstanden gewesen. Vielleicht hat dieser Zwist auch die Ursache gegeben für zahlreiche spätere Streitigkeiten der Anneke mit ihren Eltern und Stiefgeschwistern.

In diesen Jahren steht Simon Drüner mit einer geradezu erschütternden Regelmäßigkeit an jedem Gerichtstag, der zweimal im Jahr stattfindet, wegen Gewalttätigkeiten vor dem Gogericht:

1654: Brunnisch aus Tintorff klagt, dass Drüner seine Frau hin und wieder aufgerufen, sie hätte dem Bakker Meyer die Pferde bezaubert, daß sie gestorben wären. -- 5 Thaler Strafe.

Im selben Jahr stehen Simon und Anneke wieder vor dem Bauernrichter. Er wird beschuldigt, den Fritz Mellers „in der Amtsstube als einen geborenen Dieb, der Gerste gestohlen habe“ beschimpft zu haben, sie hat in der Amtsstube einen Anderen mit Schelm tituliert. Es folgen imer wieder Beleidigungen und Tätlichkeiten.

1655 wird Drüner wieder vor das Gogericht zitiert:

Der Bauernrichter wörgelt (rügt), dass der Schäfer zu Borkhausen Simon Drüner, abermals Vögdes Annetten geschwängert.

Eine Bestrafung erfolgt nicht, denn Simon Drüner erscheint nicht in den Geldregistern des Amtes Blomberg. Ostern bis Michaelis 1656 geht hervor, daß der Schäffer Drüner zu Tintrup und Vogts Anneken sich zwar nochmals desselben Vergehens schuldiggemacht, aber geehelicht haben. Die Heirat ist sowohl im Kirchenbuch der Marktkirche Detmold, als auch im Kirchenbuch von Reelkirchen, zu dessen Gemeinde Tintrup gehört, unter dem 5.11.1655 verzeichnet. Wo die Trauung wirklich stattgefunden hat und wieso beide Kirchenbücher die Trauung verzeichnen, ist nicht festzustellen.

Vor der Eheschließung offenbaren beide dem gräflichen Brautmeister ihre Vermögensverhältnisse. Das war damals vorgeschrieben, denn es wurde kein Ehekonsens erteilt, wenn die finanzielle Lage nicht gesichert war.

In dem Eheprotokoll vom 20. Oktober 1655 heißt es:
Simon Drüner, Alhard Drüners, sonsten ...... genannt, befreyet sich an Anneke Vögtling zu Tintrup, (Eheligen) Simon Vogts eheliche hinterlassene Tochter haben noch nichts eigens und ...., ihr Bruder ihren kindtlichen Antheil, der 100 thlr. beträgt ...... abzugeben und zuverschaffen Setzet als prinzipalis sich dafür ein ..... hypothecatione .........Will dieses negsten Weihnachten in Abschlag 40 thl. und sonst alle .....
Nach der Eheschließung wohnen beide in Tintrup.
Simons Vermögensverhältnisse scheinen sich zu bessern, - 1661 können die Eheleute endlich ihr eigenes Haus bauen:
1661 - Simon Drudener hatt zu Tintrup auf eine gekauffte Stätte gebauwet, muß einen Weinkauf geben. - 2 Thaler.

Das Haus Tintrup Nr. 29 wurde 1923 von einem ‚Heinrich Drüner’ (ohne ‚t’ - Maurer) bewohnt. An dem Hausbalken befindet sich die Inschrift: Simon Drünner und Anne Fogt Anno 1661
Im Verzeichnis des Viehs im Amt Blomberg ist Simon Drudener´s Besitz 1662 mit „1 Kuhe“ angegeben.

Das Verhältnis zwischen Anneken und ihrer Mutter ist schlecht.
Einmal kommt es zwischen den beiden zu einer Schlägerei, bei der sogar Blut fließt.
Simon Drüner hat in seinen späteren Jahren eine kleine Stelle erworben. Er wird in den Akten Kleinkötter genannt, daneben tritt aber auch noch die Bezeichnung ‚Hoppenplücker’ auf, etwa dem heutigen Tagelöhner entsprechend. 1654 wird im Gogerichtsregister erwähnt, daß er „ein Knecht“ hat. Das war für die damalige Zeit sehr viel.
Schon mit 48 Jahren muß Simon Drüner gestorben sein. 1672 wird er noch erwähnt, 1672 oder /73 wird in den Gogerichtsakten des Amtes Blomberg verzeichnet: Tintorf – Erbteile. Simon Drüner, ein Hopfenplocker gestorben. Nachlass: 1 Pferdt, 1 Pott,1 Kuh, 1 eiserner Kessel, 1 geringes Rindt 1 Bette und alte Kleider, 140 Schaffe, 10 Scheffel Roggen im Felde ist 50 Thaler schuldig und hat 6 kleine Kinder.
Für unsere Begriffe geradezu unvorstellbar ist die Armut an den Gebrauchsgegenständen des täglichen Lebens und der Kleidung.

Simon Drüner´s Frau hat ihren Mann viele Jahre überlebt. Dauernd hat sie Streit mit ihrem Vater und ihren Geschwistern gehabt:

1675/76 – Simon Drühners Witwe und ihr Sohn haben sich auf Vögdingmeyershof mit dessen Sohn geschlagen und seindt die Witwe und Vögdings Sohn beide geblutwundet.

Noch heute leben 2 Familie Drüner in Tintrup, wahrscheinlich Nachkommen von Simon und Anneken Drüner.

Quellenangaben

1 Ortsfamilienbuch Bremen und Vegesack Familienbericht http://apotheke-dreihausen.de/Ahnen/gar20.htm

Identische Personen

In GEDBAS gibt es Kopien dieser Person, vermutlich von einem anderen Forscher hochgeladen. Diese Liste basiert auf den UID-Tags von GEDCOM.

Datenbank

Titel Rausch_Kirchberg-Grotevent_Baumberger
Beschreibung auf 2264 Pers. erweitert incl. Helsa
Hochgeladen 2021-05-21 13:31:49.0
Einsender user's avatar Harrald Rausch
E-Mail harrald_rausch@gmx.de
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