Johann der Blinde VON BÖHMEN

Johann der Blinde VON BÖHMEN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johann der Blinde VON BÖHMEN

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 10. August 1296
Tod 26. August 1356 Crecy nach diesem Ort suchen
Heirat 31. August 1310 Spiers nach diesem Ort suchen
Heirat 1334

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
31. August 1310
Spiers
Elisabeth VON BÖHMEN
Heirat Ehepartner Kinder
1334
Beatrix DE BOURBON

Notizen zu dieser Person

Johann ist von der romanischen Welt im Westen des Reiches geprägt worden. Als sein Vater 1308 zum Kg. gewählt wurde, hat er Johann mit der Gf.schaft Luxemburg belehnt. Eine mit dem 1307 zum Kg. von Böhmen gewählten Heinrich von Kärnten unzufriedene Partei bat HEINRICH VII. um Hilfe. Der Kg. schlug seinen Bruder Walram als Kandidaten vor, gab dann aber nach und belehnte am 31. August 1310 zu Speyer seinen Sohn mit Böhmen, der am folgenden Tag Elisabeth, die Tochter Wenzels II. und der Guta von Habsburg, heiratete. Am 13. September wurde Johann zum Generalvikar des nach Rom aufbrechenden Vaters ernannt. Der Zug nach Böhmen unter dem Mainzer Erzbischof Peter von Aspelt führte zur Vertreibung des Kärnteners und zur Krönung des Paares auf der Prager Burg am 7. Februar 1311. Mit Unterstützung der Kirche, vor allem der Zisterzienser, und von Teilen des Adels konnte sich Johann gegen opponierende Große unter dem Vizekämmerer Heinrich von Lipa durchsetzen. Nach dem Tode des Vaters hat Johann für die Wahl des Jahrs 1314 kandidiert, mußte aber zugunsten Hzg. Ludwigs von Bayern resignieren, den er bis 1322 gegen HABSBURG unterstützte. Johanns Politik war von sehr divergierenden Ämtern und Funktionen bestimmt: Kg. von Böhmen mit Anspruch auf die Krone Polens, Kfst., Bündnispartner, seit 1322 Rivale, seit 1341 Todfeind LUDWIGS DES BAYERN, Gf. von Luxemburg, seit 1332 für ein Börsenlehen ligischer Lehnsmann des französischen Königs. Alle Moglichkeiten dieser Positionen hat Johann mit viel Phantasie und großem, aber oft rasch verfliegendem Elan zu nutzen versucht. In Böhmen, das er mehrfach über Jahre hinweg mied, ist er ein Fremdling geblieben; die Ehe mit der Erbin des Landes galt als gescheitert. Gleichwohl bemühte sich Johann seit 1323 intensiv um die Realisierung seiner polnischen Ansprüche. Dies führte 1335/39 zu einem Ausgleich mit Kg. Kasimir dem Großen (Verträge von Trentschin, Krakau u.a.). Johann verzichtete auf seinen Anspruch auf den polnischen Thron und erhielt dafür - mit Vorbehalten - die Hoheit über fast alle Fürstentümer in Schlesien. Im Kampf um das Reich half Johann DEM BAYERN in der Schlacht von Mühldorf (1322), erhielt dafür die Pfandschaft Eger auf Dauer, sah sich aber in weiterreichenden Hoffnungen getäuscht, als LUDWIG die Mark Brandenburg seinem Sohn übertrug. Unterdessen normalisierte Johann die seit dem Kaisertum des Vaters gestörten Beziehungen zu Frankreich. 1323 schickte er seine Sohn Wenzelnach Paris, der hier den Namen KARL annahm und Blanche, die Tochter Philipps von Valois, heiratete. Johanns Tochter Gutawurde 1332 die Frau des Thronfolgers Johann; er selbst ehelichte 1315 Beatrix, die Tochter Hzg. Ludwigs von Bourbon. Seit dem Herbst 1330 versuchte Johann über den Kopf des Kaisers hinweg, im Norden Italiens eine eigene Herrschaft aufzurichten. Er nahm dabei Verbindungen zu den HABSBURGERN auf und verheiratete seinen Sohn Johann mit Margarethe Maultasch, der Tochter des einst von ihm vertriebenen Heinrich von Kärnten und Tirol. Als er 1332 versuchte, den gebannten Ks. zu bewegen, zugunsten des seit 1328 mit Johanns Tochter verheirateten Heinrich von Nieder-Bayern abzudanken, ließ ihn LUDWIG ins Leere laufen.1333 mußte Johann auf Verlangen seines Sohnes KARL das italienische Abenteuer abbrechen, dafür ließ er sich auf Kämpfe gegen Brabant ein. Im Bunde mit Philipp VI. hat sich Johannals einziger Kfst. nicht am Rhenser Kurverein beteiligt. Nachdem er 1337 auf einem Auge erblindet war, unterzog er sich 1340 in Montpellier einer Operation, die ihm die Sehkraft vollends nahm. Ende 1341 wurde Johanns Sohn von seiner mit dem Kaiser verbündeten Gemahlin Margarethe aus Tirol vertrieben, ihre Ehe für nichtig erklärt. Seither steuerten die LUXEMBURGER auf einen Sturz des Bayern zu. Dabei kam es zu Spannungen zwischen Johann auf der einen, Balduin von Trier undKARL auf der anderen Seite. Balduin wünschte zur Absicherung seiner Kredite faktisch den Besitz der Grafschaft Luxemburg, die nach Johanns 1340 errichtetem Testament Wenzel, dem Sohn aus 2. Ehe, zugedacht war. Das Problem war nicht gelöst, als KARL mit Hilfe Clemenst VI. am 11. Juni 1346 zum Kg. gewählt wurde und dann mit dem Vater dem mit Kaiser LUGWIG verbündeten Philipp VI. zu Hilfe eilte. Johann ließ sich von Heinrich Münch von Basel in die Schlacht führen und fand den Tod.

Quellenangaben

1 Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, 1/2
Autor: Herausgeber: Dr. jur. Wilhelm Wegener
Angaben zur Veröffentlichung: Heinz Reise Verlag, Göttingen, 1962-1969
Kurztitel: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte
2 Mittelalterliche Genealogie im Deutschen Reich bis zum Ende der Staufer
Autor: Manfred Hiebl
Angaben zur Veröffentlichung: http://www.manfred-hiebl.de/genealogie-mittelalter/
Kurztitel: Mittelalter-Genealogie
3 Die Vorfahren der Familie Steinlin von St. Gallen, 1-4, 303.
Autor: Uli W. Steinlin
Angaben zur Veröffentlichung: Basel, Schweiz: Kommisonsverlag Krebs AG, 2008.
Kurztitel: Die Vorfahren der Familie Steinlin von St. Gallen
4 GÉNÉALOGIES - 30000 ancêtres de Henri d'Orléans comte de Paris (1908-1999), 19-97.
Autor: André de Moura
Angaben zur Veröffentlichung: Paris, Frankreich: L'Harmattan, 2001.
Kurztitel: GÉNÉALOGIES - 30000 ancêtres de Henri d'Orléans comte de Paris (1908-1999)
5 Nachkommen Gorms des Alten (König von Dänemark -936-) I.-XVI. Generation, 1393, 2198.
Autor: S. Otto Brenner
Angaben zur Veröffentlichung: Lyngby: Dansk Historisk Haandbogsforlag, 2. Auflage 1978.
Kurztitel: Nachkommen Gorms des Alten

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Hochgeladen 2023-04-12 20:31:06.0
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