Heinrich VII.

Heinrich VII.

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Heinrich VII.

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1274 Valenciennes, , Nord-Pas-de-Calais, France nach diesem Ort suchen
Tod 24. August 1313 Buonconvento /Italien nach diesem Ort suchen
Heirat 28. Mai 1292

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
28. Mai 1292
Margarete VON BRABANT

Notizen zu dieser Person

HEINRICH VII., der in der romanisch geprägten Welt des niederlothringischen Adels aufwuchs, wurde am 9. Juni 1292 mit Margarete, einer Tochter Herzog Johanns I. von Brabant, vermählt, ein Unterpfand der Versöhnung der beiden Hser nach einem Streit um das Herzogtum Limburg. Im englisch-französischen Krieg 1294-1297 war HEINRICH - im Gegensatz zu Kg. ADOLF - ein enger Anhänger und seit November 1294 ligischer Vasall Kg. Philipps IV. von Frankreich, den er 1305 zur Krönung Papst Clemens' IV. nach Avignon begleitete. HEINRICHS Bruder Balduin wurde auf Betreiben Philipps vom Papst zum Ebf. von Trier erhoben (1307). Gleichwohl schloss HEINRICH, ohne von der Ermordung Kg. ALBRECHTS I. (1. Mai 1308) bereits Kenntnis zu haben, mit einigen benachbarten Fürsten am 11. Mai 1308 ein Bündnis, das unter anderem die Möglichkeit der Königswahl eines der Partner vorsah. Dieses Bündnis hatte - unter dem Eindruck der rigorosen Maßnahmen Philipps IV. - eine antifranzösische Komponente und richtete sich gegen die deutsche Thronkandidatur von Philipps IV. Bruder Karl von Valois. Am 27. November 1308 wurde HEINRICH VII. auf Betreiben der Erzbischöfe Peter von Aspelt von Mainz und Balduin von Trier von 6 Kurfürsten (ohne Böhmen) zum Kg. gewählt, am 6. Januar 1309 in Aachen gekrönt. Der Papst gewährte die - nicht erbetene - Approbation, stellte aber die Kaiserkrönung, um die die Wähler stattdessen ersucht hatten, erst für den 2. Februar 1312 in Aussicht. Gleichwohl entschloß sich HEINRICH VII., so schnell wie möglich nach Italien zu ziehen. Seine Italienpolitik ist vor dem Hintergrund von zwei Sachverhalten zu beurteilen: 1. der Abneigung der rheinischen Kurfürsten gegen ein Königtum, das sich vorrangig in ihrem Bereich betätigte 2. der Wahrung der Stellung des römisch-deutschen Reiches in der Christenheit und der Wiederherstellung seiner Rechte im Arelat, in Reichsitalien und in Teilen des alten Lothar-Reiches, was Konfliktmöglichkeiten mit Philipp IV. und dessen Vetter, dem angevinischen Kg. Robert von Neapel(-Sizilien), in sich barg. Im Innern hat HEINRICH VII. den Konflikt seiner beiden Vorgänger mit den WETTINERN beendet (Anerkennung von deren Herrschaft über Meißen und Thüringen) und sich mit den der Königswahl übergangenen HABSBURGERN arrangiert, während der unter ALBRECHT I. ausgebrochene Konflikt mit Württemberg bis 1311 weiterschwelte. Als ihm Gegner Heinrichs VI. von Kärnten die Aussicht auf das Königreich Böhmen eröffneten, griff HEINRICH VII. zu (Heirat seines Sohnes Johann mit Elisabeth von Böhmen, 31. August 1310, und Belehnung). Ohne den Erfolg des böhmischen Unternehmens abzuwarten, brach HEINRICH VII. nach Italien auf, das er Ende Oktober 1310 erreichte. Da HEINRICH VII. einen Anspruch auf eine allgemeine Heeresfolge für den Romzug nicht mehr geltend machen konnte, umfasste sein Heer (ca. 5.000 Mann) überwiegend im westlichen Grenzgebiet rekrutierte Truppen. Er beabsichtigte eine Finanzierung mit Steuern Italiens. In seinem Selbstverständnis als über den Parteien der Guelfen und Ghibellinen stehender Friedensstifter wurde er in Italien nicht nur von Dante begrüßt. Am 6. Januar 1311 wurde HEINRICH VII. in Mailand mir der (eigens angefertigten) Eisernen Krone der Langobarden gekrönt. HEINRICHS VII. Ruf als Friedensstifter schwand im Verlauf der Mailänder Auseinandersetzungen zwischen den von ihm unterstützten VISCONTI und den DELLA TORRE sowie durch sein militärisches Vorgehen gegen Cremona und Brescia. Sein infolge der Kämpfe und einer Seuche dezimiertes Heer erreichte Rom am 7. Mai 1312 von Pisa aus auf dem Seeweg (da Florenz den Landweg gesperrt hatte). Nach heftigen Kämpfen in Rom gegen die Truppen von Kg. Roberts Bruder Johann von Gravina konnte sich HEINRICH VII. am 29. Juni 1312 von hierzu beauftragten Kardinälen im Lateran krönen lassen (die Peterskirche blieb ihm unzugänglich). Es war die erste Kaiserkrönung seit 92 Jahren. HEINRICHS VII. Krönungsmanifest löste bei Philipp IV. Protest aus. Am 4. Juli schloss HEINRICH VII. ein Bündnis mit dem aragonesischenKönig Friedrich III. von Sizilien (Trinacria), verließ am 4. August Rom. Das militärische Vorgehen gegen Florenz (Oktober 1312) blieb ergebnislos. Am 26. April 1313 verurteilte HEINRICH VII. Kg. Robert wegen Majestätsverbrechen in Abwesenheit zum Tode. HEINRICH VII., dessen Gemahlin bereits am 14. Dezember 1312 in Genua verstorben war, erlag am 24. August 1313 der Malaria, nach hartnäckigen Gerüchten durch Giftmord eines Dominikaners. HEINRICHS VII. Absicht, durch die Herrschaft über Reichsitalien sich reiche Geldquellen zu erschließen, um so den Vorsprung des französischen und englischen Königtums einzuholen, ist gescheitert. Seine Kaiserkrönung bedeutete aber eine Renovatio Imperii, die in Neapel, Paris und an der Kurie eine lebhafte Debatte über das Kaisertum der Deutschen auslöste. Mit Ausnahme WENZELS haben alle folgenden Könige des Spätmittelalters versucht, sich in Rom krönen zu lassen.

Quellenangaben

1 Mittelalterliche Genealogie im Deutschen Reich bis zum Ende der Staufer
Autor: Manfred Hiebl
Angaben zur Veröffentlichung: http://www.manfred-hiebl.de/genealogie-mittelalter/
Kurztitel: Mittelalter-Genealogie
2 Die Vorfahren der Familie Steinlin von St. Gallen, 1-4, 303.
Autor: Uli W. Steinlin
Angaben zur Veröffentlichung: Basel, Schweiz: Kommisonsverlag Krebs AG, 2008.
Kurztitel: Die Vorfahren der Familie Steinlin von St. Gallen
3 GÉNÉALOGIES - 30000 ancêtres de Henri d'Orléans comte de Paris (1908-1999), 20-83.
Autor: André de Moura
Angaben zur Veröffentlichung: Paris, Frankreich: L'Harmattan, 2001.
Kurztitel: GÉNÉALOGIES - 30000 ancêtres de Henri d'Orléans comte de Paris (1908-1999)

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Titel Familienforschung Peters
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Hochgeladen 2023-04-12 20:31:06.0
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